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Dokumentation:

Zur "Niederwerfung der Bondels" und andere Meldungen

Freiburger Zeitung, 10.01.1907, 1. Blatt, 1. Seite

„Die Berliner Versammlung, in der Kolonialdirektor Dernburg den gestern von uns wiedergegebenen Vortrag hielt, beschloß einstimmig die Einsetzung einer Kommission, die den Auftrag hat, ohne unmittelbares Eingreifen in das Parteigetriebe das Verständnis für Kolonial- und Weltpolitik in den Kreisen der Wählerschaft zu erweitern und zu vertiefen."

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Freiburger Zeitung, 10.01.1907, 1. Blatt, 2. Seite

"Die Nordd. Allg. Zeitung schreibt: Herr Erzberger sucht in der Germania unsere Kritik seiner Kolonialbroschüre zu entkräften und kommt dabei zu dem Schluß, daß ihm kein Fehler nachgewiesen werde. Herrn Erzberger passiert dabei das Unglück, daß er angibt, wir hätten den Zuwachs des deutschen Nationalvermögens, den wir als Beweis der finanziellen Leistungsfähigkeit der Nation anführten, in 28 Jahren auf drei Milliarden Mark angegeben. Er stellt diesen drei Milliarden die Erhöhung der Reichsschuldenlast gegenüber, die in der gleichen Zeit den gleichen Betrag ausmache. Nicht nur drei Milliarden sondern um mindestens 30 Milliarden M. ist unser Nationalvermögen angestiegen."

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Freiburger Zeitung, 10.01.1907, 1. Blatt, 3. Seite

"Aus Südwestafrika. Berlin, 9. Januar. Der Wahlverein alter Afrikaner teilt mit: Vor 4 Tagen wandten wir uns telegrafisch an den Rechtsanwalt Dr. Merensky in Keetmannshoop mit der Bitte er möge sofort zu dem in Kalkfontein internierten Johannes Christian reisen und im Gespräch mit dem Bondelsführer, der ihn als seinen Distriktchef von Warmbad her kennt, feststellen, aus welchen Gründen die Hottentotten sich ergeben hätten. Darauf erhielten wir folgende Antwortdepesche: Die Bondels knüpften bereits Ende Oktober Verhandlungen zur Unterwerfung an. Sie wurden aber, unter der Angabe, daß die Truppen bald zurückgezogen würden, von der weißen Grenzbevölkerung der Kapkolonie zur Fortsetzung des Krieges aufgestachelt. Das Verdienst der endlichen Niederwerfung gebührt außschließlich der Truppe. Die in dem Telegramm genannte weiße Grenzbevölkerung rekrutiert sich zum großen Teil aus jenen Händlern, die vom Munitionsschmuggel leben und deren Geschäft zu blühen aufhören muß, sobald auch der letzte Hottentott sich von ihnen nicht mehr weis machen läßt, daß die deutsche Regierung die Kolonien aufgeben, oder doch eine Verminderung der Truppenzahl vorzeitig anordnen werde."

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