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Veranstaltungsankündigungen zum Thema Deutscher Kolonialismus und verwandten Themen

Hinweise bitte schicken an: freiburg-postkolonial.de

 

Veranstaltungs-Kalender des Eine Welt Forum Freiburg

freiburg-postkolonial.de mit Google durchsuchen:

 

Hinweis: Die Dokumentation von historischen kolonialen Vorträgen, Ausstellungen etc. in Freiburg erschließt sich über die Rubrik "Orte"


Tagung und Kulturprogramm 18. bis 20. April 2024 in Lahr / Schwarzwald

Georg Heinrich von Langsdorff (1774–1852). Der vergessene Naturforscher

Zum 250. Geburtstag des Weltumseglers, Expeditionsleiters und kaiserlich-russischen Generalkonsuls von Brasilien veranstaltet die südbadische Stadt Lahr vom 18. bis 20. April 2024 ein internationales Symposion über deutsche Weltreisende und die transatlantischen Beziehungen im 19. Jahrhundert.

Pressemitteilung mit Tagungsproramm und Infos zur Ausstellung von Aline Xavier Mineiro Mehr (pdf)


Workshop
(De-)Koloniale Schule
Curriculum – Classroom – Coaching


21./22.03.2024, Ort: Tagungshaus Weingarten der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

"Wie kann der Kolonialismus im Unterricht rassismuskritisch thematisiert werden? Wie analysiert man rassistische (Bild-)Sprache, ohne sie zu reproduzieren? Wie können bis heute nachwirkende koloniale Denkmuster im Bildungskontext aufgebrochen werden? Welchen Stellenwert nehmen Kolonialismus und Rassismus in der Lehramtsaus- und -fortbildung, in Lehrplänen und Schulbüchern ein?

Das diskutieren wir mit Lehrkräften, Wissenschaftler:innen, Studierenden, Autor:innen von Lehrplänen und Schulbüchern."

Tagungsleitung und Orga: Samrawit Araya (Black History in Baden-Württemberg), Bernd-Stefan Grewe (Universität Tübingen), Johannes Großmann (Universität Tübingen), Teresa Heinzelmann (Black History in Baden-Württemberg), Johannes Kuber (Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart), Yasmin Nasrudin (Black History in Baden-Württemberg), Nilima Zaman (BiPoC+ Feminismen* Tübingen) 

download Programm
Nähere Informationen und Anmeldung


Fachtag Demokratiebildung für Lehrkräfte, die Geschichte unterrichten

Freiburg (post-)kolonial im Geschichtsunterricht

Die Auseinandersetzung mit der (post-)kolonialen Regionalgeschichte bietet die Chance zur Förderung der Demokratiebildung. In dieser Fortbildung werden sowohl fachwissenschaftliche (Dr. Heiko Wegmann / Sophie Klischat, Universität Freiburg), fachdidaktische (Dr. Markus Bultmann, Freiburg) als auch unterrichtspraktische (Florian Hellberg/Nora Mussler/Dr. Rainer Sammet) regionalgeschichtliche Beispiele zum Einsatz im Geschichtsunterricht vorgestellt und reflektiert. Abschließend erfolgt eine Stadtführung zu Orten der (Post-)Kolonialgeschichte in Freiburg (Dr. Heiko Wegmann).

Di 19.03.2024, 9-16.30 Uhr, St. Ursula-Gymnasium, Eisenbahnstr. 45, 79098 Freiburg i.Br.

Veranstalter: Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) Regionalstelle Freiburg Freiburg i.Br. Link zum Kurs

download Programm (pdf)



Filmaufführung im Kommunalen Kino Freiburg (Urachstr. 40, 79102 Freiburg):

Koloniale Vergangenheit

UNDER THE HANGING TREE

Namibia 2023 / OmU / 90 Min. // Regie: Perivi Katjavivi / Mit: Girley Jazama, David Ndjavera, Roya Diehl //

So 22.10.2023, 19:30 / Zu Gast: Regisseur Perivi Katjavivi
sowie Sa 21.10.2023, 21:30

under the hanging tree
Christina Muretis lehrbuchhafte Ermittlungsmethoden führen bei den Rindermorden auf einer deutschen Farm in Namibia nicht weiter. Und als der Farmer erhängt in einem alten Baum aufgefunden wird, bleibt seine Frau Eva teilnahmslos. Erst in der Auseinandersetzung mit der eigenen Identität kommt Muretis mit den Untersuchungen voran. Was bedeuten solche Bäume für die Herero? Wer ist diese Eva, die in Verbindung zum Nazi und Eugeniker Fischer steht? Was bedeutet Spiritualität? Und sind Sie als Zuschauer*in bereit, Ihre Wahrnehmung auf den Kopf zu stellen?
Eine exquisite Bildgestaltung setzt geduldige Landschaftsporträts im Stil gerahmter Dias gegen bedrohlich-dynamische Kamerawinkel und Perivi Katjavivi verwebt mühelos mystische Exzentrizitäten, teils mit der Bildsprache aus Horror-Filmen, zu einer Film-Noir Geschichte, in der, wie in Derridas Hauntologie, die düstere koloniale Vergangenheit die Gegenwart prägt.

KoKi in Kooperation mit Basler Afrika Bibliographien.

Forget Winnetou!
Filmaufführung mit einer Einführung durch den Regisseur Red Haircrow
aka Filmclub
In seinem Film Forget Winnetou! verbindet der in Berlin ansässige Dokumentarfilmer Red Haircrow die von Gewalt und Unterdrückung geprägte Geschichte Nordamerikas mit der Geschichte der stereotypen und verharmlosenden Darstellung derselben in der deutschen Populärkultur. Im Zentrum steht die kritische Auseinandersetzung mit kulturellen Stereotypen in der deutschen Gesellschaft, die durch populäre Western und Abenteuerromane wie die „Winnetou“-Reihe Karl Mays transportiert wurden und durch deren überaus erfolgreiche Verfilmung in den 1960er Jahren bis heute ihre Wirksamkeit entfalten. Als Native American berichtet Red Haircrow aus eigener Erfahrung über die Auswirkungen dieser Inbesitznahme und stellt konsequent die Perspektiven der First Nation durch Interviews mit Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen in den Mittelpunkt.
18.10.2023, 20:00 | Großer Hörsaal Biologie, Schänzlestraße 1, Freiburg Mehr


Lesung und Gespräch

Lauri Kubuitsile: Zerstreuung


Moderation: Eva Ulrike Pirker. Lesung in deutscher und englischer Sprache. Gespräch in englischer Sprache. Zeit: Montag, 3.7.2023 um 20:00 Uhr, Ort: zuka solicafé, Uhlandstr. 2, Eintritt: frei, veranstaltet von: jos fritz buchhandlung

"Es herrscht Krieg im südlichen Afrika rund um die Jahrhundertwende. Tjipuka, Tochter eines Herero-Oberhaupts, und Riette, deren Vater ein niederländischer Siedler ist, begegnen sich im britischen Betschuanaland, beide schwer gezeichnet durch die Kriege, die sie durchleben mussten ..." Mehr zum Buch

SDG Hochschultag an der Universität Freiburg, 16. Juni 2023.

Im Fokus steht das 17. Nachhaltigkeitsziel der UN "SDG 17: Partnerschaften – De-colonizing Partnerships", Leitfrage "Wie können Partnerschaften dekolonial gestaltet werden?". Veranstalter: Africa Centre for Transregional Research / Arnold Bergstraesser Institut. Mehr


Erinnerungskultur und öffentlicher Raum".
Es diskutieren Nadine Seidu (Leiterin der Koordinierungsstelle Erinnerungskultur der Stadt Stuttgart) und Prof. Dr. Markus Tauschek (Professor für Europäische Ethnologie) im Rahmen der Freiburger Afrikagespräche.
02.05.2023, 18:15 Uhr, Universität Freiburg, KG I, HS 1199 Mehr

Internationale Wochen gegen Rassismus vom 16. März bis zum 6. April 2023 in Freiburg,

umfangreiches Veranstaltungsprogramm pdf (3 MB) und auf der Seite www.respect-freiburg.net


Tagung:
Baden-Württemberg (post-)kolonial.
Geschichtswissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Perspektiven


Eine wachsende Zahl lokaler Initiativen und wissenschaftlicher Institutionen widmet sich der Erforschung und der Sichtbarmachung kolonialer Strukturen im Bundesland. Der Workshop soll die Vernetzung von Akteur:innen aus Zivilgesellschaft und Wissenschaft fördern und Impulse für die weitere lokal- und regionalhistorische Auseinandersetzung geben.
Tagungsprogramm (pdf)| Tagungsprogramm und Anmeldemöglichkeit

10.-12.3.2023 im Tagungszentrum der Akademie in Stuttgart-Hohenheim
Veranstalter: Johannes Kuber, Akademie der Diözese Rottenburg Stuttgart (Fachbereich Geschichte)
,
in Kooperation mit Prof. Dr. Bernd-Stefan Grewe & PD Dr. Johannes Großmann (Universität Tübingen) und
Teresa Heinzelmann & Yasmin Nasrudin & Samrawit Araya von
der Initiative „Black History in Baden-Württemberg“

Vorträge im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32 in Freiburg.

Robin Leipold: Schwieriges Erbe: Die Privatsammlung des Karl-May-Museums Radebeul“, 10.1.2023, 19:00 Uhr

 Caroline Bräuer (Köln): Fotografie - Zeuge und Erfüllungsgehilfe der kolonialen Expansion, 13.12.2022, 19:00 Uhr

 

Burundi und seine koloniale Vergangenheit: Erinnerung, Problematik und Bilanz in der Debatte

Samstag, 29.10.2022, 9-17:30 Uhr, Ort: Universitätsbibliothek, Platz der Universität 2, 79098 Freiburg

Durch die Aufteilung Afrikas nach der Berliner Konferenz von 1884-1885 wurde Burundi in das Gebiet Deutsch-Ostafrika integriert. Das deutsche Protektorat dauerte 20 Jahre (1896-1916). Nach dem Ersten Weltkrieg und der Niederlage Deutschlands wurde Burundi von Belgien militärisch besetzt (1916-1923) und anschließend Belgien im Rahmen des Völkerbundmandats (1923-1946) und der Treuhandschaft der Vereinten Nationen (1946-1962) anvertraut.

Eine wissenschaftliche Aufarbeitung dieser kolonialen Vergangenheit ist trotz der bereits von verschiedenen Forschern unternommenen Anstrengungen noch lange nicht abgeschlossen. In diesem Sinne organisiert die Universität Freiburg ( AB Caritaswissenschaft und Christliche Sozialarbeit ) in Kooperation mit RAPRED- Girubuntu im Rahmen der Girubuntu Peace Academy (GPA) ein internationales Symposium zu diesem Thema

P.S Die Vorträge werden simultan übersetzt (Deutsch-Französisch)

Veranstalter: AB Caritaswissenschaft und Christliche Sozialarbeit
der Universität Freiburg und RAPRED-Girubuntu e.V.

Programm und nähere Informationen (pdf)

Zur Anmeldung

Fr) A la suite du partage de l'Afrique après la Conférence de Berlin de 1884-1885, le Burundi a été intégré dans le territoire de l'Afrique orientale allemande (Deutsch-Ostafrika). Le protectorat allemand a duré 20 ans (1896-1916). Après la Première guerre mondiale et la défaite de l'Allemagne, le Burundi a été occupé militairement par la Belgique (1916-1923) et puis confié à la Belgique dans le cadre du mandat de la Société des Nations (1923-1946) et de la tutelle des Nations unies (1946-1962).

Un travail scientifique sur ce passé colonial est loin d'être achevé, malgré les efforts déjà entrepris par différents chercheurs. C'est dans cette optique que l'Université de Fribourg ( AB Caritaswissenschaft und Christliche Sozialarbeit ) organise, en coopération avec RAPRED-Girubuntu, un symposium international sur ce thème dans le cadre de la Girubuntu Peace Academy (GPA).

P.S. Les conférences seront traduites simultanément  (Francais-Allemand)

AB Caritaswissenschaft und Christliche Sozialarbeit
der Universität Freiburg und RAPRED-Girubuntu e.V.

Programme et informations (pdf)

A l'inscription


Tagung in Freiburg (und online)

Dekolonisierung -

Postimperiale Perspektiven einer globalisierten Welt.
21./22.10.2022, Katholische Akademie Freiburg

Mit u.a. Götz Aly, Manuela Boatcă, Inés de Castro, Franziska Davies, Albert Gouaffo, Bartholomäus Grill, Mahret Ifeoma Kupka, Heiko Wegmann, Nataliya Pryhornytska, Andreas Mehler

Hier geht es zum Programm (pdf)

Video-Aufzeichnungen der Vorträge sind auf

Youtube verfügbar (Playlist rechts oben auf der Seite)

Tagung der Katholische Akademie Freiburg und Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg mit ACT, ABI und Instit. f. Soziologie Uni FR

Mit dem Begriff »Dekolonisierung« wird die Gesamtheit der Ablösungsprozesse von kolonialer Herrschaft angesprochen. In diese Prozesse sind die früheren (und gegenwärtigen) Kolonialmächte ebenso involviert, wie die Länder und Gebiete, die kolonialer Herrschaft unterworfen waren und sind. Dass es sich hierbei um eine unabgeschlossene Aufgabe handelt, ist eine der Annahmen, von denen unsere Tagung ausgeht.
 
Der Skandal des Kolonialismus ist in vielerlei Hinsicht noch nicht gänzlich begriffen. Dabei wäre die vollständige Anerkennung kolonialer Verbrechen und die gründliche Analyse der Geisteshaltungen, die diesen zu Grunde lagen, eine wichtige Voraussetzung für die so oft beschworenen »neuen Partnerschaften« zwischen den Ländern, die als Unterdrücker oder als Unterdrückte Teil kolonialer Systeme waren. Denn koloniale Strukturen sind persistent und wirken fort in globalen Asymmetrien, die die gegenwärtige Weltwirtschaftsordnung und den Zugriff auf die natürlichen Ressourcen prägen. Nur mühsam lernen wir in Europa, de-koloniale und post-imperiale Perspektiven einzunehmen und uns von den eingeübten eurozentrischen Perspektiven zu lösen. »Perspektivenwechsel« ist deshalb eine leitende Überschrift für unsere Tagung, die - nicht nur aus aktuellem Anlass – das Thema der Dekolonisierung auch im Hinblick auf die Länder Mittel- und Osteuropas diskutiert.


Dekolonisierung




Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!

Augustinermuseum Freiburg i. Br., 25. Juni 2022 – 11. Juni 2023

Was hat Freiburg, was haben wir mit dem deutschen Kolonialismus zu tun? Noch immer profitieren wir ökonomisch, politisch und kulturell von den Strukturen der Unterdrückung und Ausbeutung, die vor 1919 geschaffen wurden. Damals waren Menschen aller Bevölkerungsschichten von der Rassenideologie überzeugt. Ein Gefühl geistiger und kultureller Überlegenheit gegenüber anderen, insbesondere nichteuropäischen Menschen war weit verbreitet. Und heute? Welche Vorurteile und Verhaltensmuster wurden – unbewusst oder sogar bewusst – über Generationen hinweg weitergegeben? Wie äußern sie sich in unserem Alltag? Die Ausstellung arbeitet Freiburgs koloniale Verflechtungen auf und regt dazu an, das eigene Handeln zu hinterfragen. Mehr

Dazu gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm mit Ausstellungs- und Stadtführungen sowie Vorträgen. Siehe städtischer Kalender

 Im Begleitprogramm z. B.: ExpertenführungKolonialismus im Verein“ mit Dr. Heiko Wegmann, 21.10.2022, 17-18 Uhr, Treffpunkt ist das Foyer des Augustinermuseums, Kosten 4 €; Buchvorstellung: Vom Kolonialkrieg in Deutsch-Ostafrika zur Kolonialbewegung in Freiburg. Der Offizier und badische Veteranenführer Max Knecht (1874-1954) von Dr. Heiko Wegmann, 20.01.2023, 18-19 Uhr,



STMF

Handle with care – Sensible Objekte der Ethnologischen Sammlung

Museum Natur und Mensch Freiburg i. Br., 1. Juni 2022 – 22. Januar 2023

Koloniale Raubkunst und Provenienzforschung: Ethnologische Museen stehen in den letzten Jahren wie nie zuvor im Fokus einer kritischen Öffentlichkeit. Doch warum sind ihre Objekte so „sensibel“? Der Begriff umfasst viele Aspekte: Wie kamen die Exponate in die Sammlung? Wem gehörten sie ursprünglich? Was ist ihre kulturspezifische Bedeutung? Und wie gehen wir heute mit ihnen um? „Handle with care“ zeigt, welche ethischen und praktischen Fragen auch das Freiburger Museum Natur und Mensch beschäftigen und ergänzt damit die Ausstellung "Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!" im Augustinermuseum. Mehr

MNM


Namibia conference

Namibia Conference 2022:
Towards Humanising the Future. Justice in the Shadow of Colonialism. A transformative Learning Approach
University of Education Freiburg (Germany), 29 Sep – 1 Oct 2022

The conference aims to connect three important topics whose connection is not often seen. From a recognition of the lasting issue of Namibian-German reconciliation in the aftermath of colonialism and genocide, the impact of the colonial heritage on health and health education in Namibia will play a central role. (...) Zur Konferenz-Website


Programmreihe Afrofuturismus (aka-Filmclub)
Der akademische Filmclub Freiburg veranstaltet vom 04.-19.07.2022 eine Film- und Diskussionsreihe zum Thema Afrofuturismus. Schwarze Menschen im All, Vampirinnen in Kamerun, afrodeutsche Geschichte als Science-Fiction. Wöchentlich um 20 Uhr im Großen Hörsaal der Biologie sind zeitgenössische Filme und Filmklassiker des Afrofuturismus wie Space Is The Place, Die Blutenden oder Welcome II The Terrordome zu sehen. Für Vorträge und Diskussion sind namhafte Gäste geladen. Natasha A. Kelly, international bekannte Expertin für afrodeutsche Geschichte, die Regisseurin Kokutekeleza Musebeni und Katrin Dietrich vom iz3w erläutern und diskutieren, was Afrofuturismus ist - und was er für People Of Color gestern, heute und in Zukunft bedeuten kann.

Afrofut zum Vergrößern klicken

Conference: Africa-Europe: Reciprocal Perspectives. The conference of thee Vereinigung der Afrikawissenschaften in Deutschland (VAD))will address processes of co-production of knowledge as well as the mutual questioning of different ways of thinking. Albert Ludwig University Freiburg i. Br.,, 7–10 June 20222, Host:: Africa Center for Transregional Research (ACT)) Mehr act



[Ausstellung und Programm] RADICAL ENCOUNTERS -[Ausstellung und Programm] RADICAL ENCOUNTERS - Perspektiven des Afropäischen, JOHN AKOMFRAH, MOHAMED BOUROUISSA, JOHNY PITTS, Performance von JASMINE TUTUM,
Galerie für Gegenwartskunst im E-Werk Freiburg und Installation im Stadtraum am Rotteckring, 5.5.–3.7.2022 Mehr (pdf)

Afropaeisch



Vortrag von Dr. Heiko Wegmann:

"Kolonialismus ausstellen"


27.4.2022, 20 Uhr c.t., Kollegiengebäude I am Platz der Universität, Hörsaal 1098 (Erdgeschoß) der Universität Freiburg
Moderation: Prof. Dr. Andreas Mehler (ABI, ACT), Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung (Außenstelle Freiburg), colloquium politicum der Albert-Ludwigs-Universität
ausführlicher Flyer (pdf)

Lange prägten Kolonial-, Marine- und Missionsausstellungen sowie Völkerschauen das öffentliche Bild der Kolonisierten und der „Leistungen“ der weißen Kolonisierer. Seit mehreren Jahrzehnten werden in Deutschland aber zunehmend überkommene Narrative des Kolonialismus und in postkolonialer Perspektive auch dessen Langzeitfolgen hinterfragt. Ein weiterer Aspekt sind lokale und regionale Bezüge. Dies alles findet seinen Niederschlag ebenfalls in Ausstellungen. Nachdem diese zunächst von zivilgesellschaftlichen Initiativen ausgingen, ist ein neuer Umgang seit ein paar Jahren auch in großen Häusern wie dem Deutschen Historischen Museum angekommen. Welche Rolle spielen dabei die Suche nach anderen Blickwinkeln bzw. Multiperspektivität, neue Zielgruppen sowie Möglichkeiten von Partizipation? Welche kuratorischen Ansätze in Hinsicht auf Präsentation, Objekte und Sprache stehen zur Verfügung? Und welche Fallstricke, Widerstände und Debatten sind zu beobachten?

Der Vortrag geht nach einer Einführung ins Thema zunächst von Freiburg aus und stellt klassische historische Ausstellungsbeispiele vor, gipfelnd in der Kolonialausstellung 1935. Im inhaltlichen Gegensatz dazu standen die Ausstellungen „Freiburg Colonial“ aus dem Jahr 1992 und die seit 2010 mehrmals gezeigte Ausstellung „Freiburg und die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika“, die lokalpolitische Diskussionsprozesse beförderte. Als Beispiel für eine neuartige, mit erheblich größeren Mitteln ausgestattete Sonderausstellung einer zugleich selbst kolonialgeschichtlich belasteten Institution wird die noch bis zum 8. Mai 2022 zu sehende Stuttgarter Ausstellung „Schwieriges Erbe. Lindenmuseum und Württemberg im Kolonialismus“ näher vorgestellt. Schließlich wird ein Ausblick auf kommende Projekte gegeben, etwa die Sonderausstellung der Städtischen Museen "Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!, die Ende Juni 2022 eröffnet wird.

  Ausstellung 2015

König Wilhelm II. von Württemberg und der Kolonialismus – eine erste Spurensuche

 Podiumsgespräch mit Dr. Torben Giese, Dr. Heiko Wegmann (Einführungsvortrag), Markus Himmelsbach und Linda Addae

Video-Mitschnitt der Veranstaltung vom 18.2.2022 im Foyer des StadtPalais Stuttgart auff https://www.youtube.com/watch?v=ryvwJyT94i44

Wie waren Stuttgart und Württemberg in den deutschen Kolonialismus verstrickt? Diese Frage wird neuerdings breiter erforscht. In der Debatte über Wilhelm II. von Württemberg spielt seine Haltung zum Kolonialismus dagegen bislang gar keine Rolle. Der Historiker Heiko Wegmann legt anhand einiger Funde dar, warum es hier deutlichen Nachholbedarf gibt. Der Provenienz-Forscher Markus Himmelsbach stellt die Bedeutung des Königshauses für die kolonialzeitlichen ethnologischen Sammlungen vor, dem schwierigen Erbe des Linden-Museum. Linda Addae, Koordinierungsstelle Erinnerungskultur im Kulturamt Stuttgart, verortet diese Aspekte in den aktuellen Fragestellungen rund um die Stuttgarter Erinnerungskultur und möglichen Formen des Umgangs mit Ambivalenzen historischer Persönlichkeiten.Wie waren Stuttgart und Württemberg in den deutschen Kolonialismus verstrickt? Diese Frage wird neuerdings breiter erforscht. In der Debatte über Wilhelm II. von Württemberg spielt seine Haltung zum Kolonialismus dagegen bislang gar keine Rolle. Der Historiker Heiko Wegmann legt anhand einiger Funde dar, warum es hier deutlichen Nachholbedarf gibt. Der Provenienz-Forscher Markus Himmelsbach stellt die Bedeutung des Königshauses für die kolonialzeitlichen ethnologischen Sammlungen vor, dem schwierigen Erbe des Linden-Museum. Linda Addae, Koordinierungsstelle Erinnerungskultur im Kulturamt Stuttgart, verortet diese Aspekte in den aktuellen Fragestellungen rund um die Stuttgarter Erinnerungskultur und möglichen Formen des Umgangs mit Ambivalenzen historischer Persönlichkeiten.


Ausstellung mit Begleitprogramm:

 Stolen Moments. Namibian Music History Untold.

11.10. bis 21.11.2021, täglich 11 bis 20 Uhr  Projektraum Kunstverein Wagenhalle, Innerer Nordbahnhof 1, Stuttgart

Die Ausstellung erzählt die Geschichte der namibischen Populär-Musik der 50er bis 80er Jahre, die vom südafrikanischen Apartheidregime zensiert und unmöglich gemacht wurde. (...) Stolen Moments ist eine erinnerungsarchäologische Spurensuche. Eine Rekonstruktion von verschollenem Liedgut und Musikgeschichte, die vom unmittelbaren Verschwinden bedroht ist. Eine Begegnung mit dem Namibia aus der Zeit vor der Unabhängigkeit. Eine Sammlung von Geschichten, deren Erzähler schon bald nicht mehr da sein werden, und eine große musikalische Wiederauferstehung all dessen, was verloren gegangen schien.

Kuration: Aino Moongo, Sabine Linn, Ulf Vierke; Künstlerische Leitung: Thorsten Schütte; Kontakt: Simone Knapp (Mobil: 01637302888), Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika KASA Mehr auf  www.stolenmoments.info

In diesem Rahmen:

Afrika und Deutschland. Anatomie einer komplexen Beziehung am Beispiel von Namibiaa, Samstag, 16.10.2021 von 10 Uhr bis 16 Uhr in den Wagenhallen Stuttgart..

"Afrika neu denken" will in Baden-Württemberg an die „Namibia-Initiative“ des Landes Baden-Württemberg anknüpfen und am Beispiel Namibia das schwere koloniale Erbe und die Komplexität seiner Aufarbeitung aufzeigen. Dies bietet Gelegenheit, einen verschärften Blick auf Namibia zu werfen, um die Tragweite des Genozids und die Notwendigkeit von Reparationen und Rehabilitation besser einordnen zu können. Dafür will diese Tagung u.a. die Fragen aufgreifen, wo Namibia heute steht, wie der Genozid das Land prägt und wie die deutsch-namibischen Beziehungen exemplarisch für die europäisch-afrikanischen Beziehungen gelesen werden können. So gesehen ist diese Veranstaltung auch relevant für alle die Namibia ein Stück besser verstehen wollen, für die entwicklungspolitische Szene und für die Diaspora-Gruppen aus anderen afrikanischen Ländern, die im Kontext der Auseinandersetzungen um europäischen Kolonialismus, Rückgabe geraubter „Kunst-Werke“ aus Afrika und Reparationen um die eigene Rolle ringen."Afrika neu denken" will in Baden-Württemberg an die „Namibia-Initiative“ des Landes Baden-Württemberg anknüpfen und am Beispiel Namibia das schwere koloniale Erbe und die Komplexität seiner Aufarbeitung aufzeigen. Dies bietet Gelegenheit, einen verschärften Blick auf Namibia zu werfen, um die Tragweite des Genozids und die Notwendigkeit von Reparationen und Rehabilitation besser einordnen zu können. Dafür will diese Tagung u.a. die Fragen aufgreifen, wo Namibia heute steht, wie der Genozid das Land prägt und wie die deutsch-namibischen Beziehungen exemplarisch für die europäisch-afrikanischen Beziehungen gelesen werden können. So gesehen ist diese Veranstaltung auch relevant für alle die Namibia ein Stück besser verstehen wollen, für die entwicklungspolitische Szene und für die Diaspora-Gruppen aus anderen afrikanischen Ländern, die im Kontext der Auseinandersetzungen um europäischen Kolonialismus, Rückgabe geraubter „Kunst-Werke“ aus Afrika und Reparationen um die eigene Rolle ringen. Veranstaltungsprogramm (pdf)


Heiko Wegmann: Württembergische Frauenvereine in der Kolonialbewegung,

VHS Ludwigsburg, Montag, 18.10.2021, 19:00 - 21:00 Uhr, Kulturzentrum, Wilhelmstraße 9/1, 71638 Ludwigsburg, kleiner Saal, Hochparterre Mehr / pdf

Auch Frauen engagierten sich für den deutschen Kolonialismus: In Württemberg existierten vom Kaiserreich bis in die NS Zeit Ortsgruppen und Landesverbände etwa des Frauenbundes der Deutschen Kolonialgesellschaft, die sich der Verbreitung kolonialer Ideologie in der Heimat ebenso wie der praktischen Unterstützung der Kolonialdeutschen widmeten. Der Vortrag mit anschließender Diskussion von Dr. Heiko Wegmann stellt Strukturen, Funktionärinnen und Aktivitäten der württembergischen Frauenvereine vor und geht auf die im propagierten Frauenbild enthaltenen Widersprüche ein.

Wegmann ist Kurator der aktuellen Werkstattausstellung „Schwieriges Erbe. Linden Museum und Württemberg im Kolonialismus“.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ludwigsburg statt.


Gustau Nerín i Abad (Iniversität Barcelona): Das koloniale Erbe Spaniens in Äquatorialguinea / Blanco sobre negro, la herencia colonial de España en Guinea Ecuatorial, Tertulia Freiburg, 21.10.2021, 19.30-21 Uhr, Zoom-Konferenz. Mitveranstalter: freiburg-postkolonial.de, FAIRburg.

Der Link wird an alle Teilnehmer per E-mail gesendet. Anmeldung bitte unter info@tertuliafreiburg.de oder Tertulia Freiburg. Kostenfreie Veranstaltung. Auf Deutsch und Spanisch.

Videokonferenz mit Gustau Nerín, spanischer Historiker über koloniale und postkoloniale Verhältnisse in Äquatorialguinea.
Spaniens koloniale Vergangenheit wird oftmals mit Lateinamerika in Verbindung gebracht. Aber bei der rücksichtslosen Aufteilung des afrikanischen Kontinents partizipierte auch der spanische Staat. Dass Äquatorialguinea Teil des spanischen Territoriums war, ist nicht sehr bekannt. Am Donnerstag 21. Oktober sprechen wir mit Gustau Nerín, Historiker und großer Kenner der spanischer Herrschaftszeit und der postkolonialen Realität des zentralafrikanisches Landes.

El pasado colonialista de España se asocia a menudo con Latinoamérica. Sin embargo, en el reparto despiadado del continente africano el estado español recibió su trocito de tarta. Que Guinea Ecuatorial fue parte del territorio español es un hecho bastante desconocido. El 21 de octubre conversaremos con Gustau Nerín, historiador, antropólogo y conocedor de la realidad postcolonial del país centro africano.


[Ausstellung] Hey Hamburg, kennst Du Duala Manga Bell?

Mit der neuen Ausstellung „Hey Hamburg, kennst Du Duala Manga Bell?“ greift das MARKK  die Themen koloniales Erbe und Rassismus für junge Besucher*innen und Familien auf. Erzählt werden die Lebensgeschichten der kamerunischen Königsfamilie Duala Manga Bell und die Auswirkungen des Kolonialismus auf persönliche Lebenswege, Familien und Gesellschaft sowie die Dynamiken von internationalen Widerstandsnetzwerken.

MARKK-Museum Hamburg, bis 31.12.2022 Mehr [extern]


[Ausstellung] "Stoff. Blut. Gold. Auf den Spuren der Konstanzer Kolonialzeit", Richtental-Saal Konstanz, verantw. Fachbereich Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaften der Universität Konstanz und weitere, 1.8.-22.10.2021 Mehr [extern]


[Ausstellung] Minia Biabiany: "J’ai tué le papillon dans mon oreille. Ich habe den Schmetterling in meinem Ohr getötet", räumliche Erzählungen zu Folgen von Kolonialismus auf Guadeloupe, Kunstverein Freiburg, 19.06–08.08.2021.

Im Programm: Vortrag und Gespräch mit Dr. Heiko Wegmann: Freiburg und die deutsche Kolonialgeschichte, Di, 13.07.2021, 19 Uhr. Mehr


 Afro Ruhr Festival 25.-27.6.2021

im Programm u. a.: Denkmäler und (Post-)Kolonialismus. Herausforderungen einer kosmopolitisch und integrativ geprägten Erinnerungskultur, Diskussion mit Mark Terkessidis (Autor und Migrationsforscher), Nkechi Madubuko (Soziologin und Buchautorin), Heiko Wegmann (Sozialwissenschaftler), ShaNon Bobinger (Moderatorin); Joachim Zeller (Kolonialhistoriker), Video-Aufzeichnung der Diskussion bei Youtube


Dear White People..." Let's Break the Silence! ist ein Festival, das marginalisierte Themen wie die Verschränkung von Kolonialismus und Rassismus, den Zusammenhang zwischen ökologischer Krise und Ausbeutung des Globalen Südens sowie die systemische Struktur von (Mehrfach-) Diskriminierungen in unserer Gesellschaft in Workshops, Podiumsdiskussionen, Performances, Vorträgen, Filmen, Ausstellungen oder Podcasts behandelt.

In Freiburg und / oder online 7.-13.6.2021 Mehr [extern]



Schwieriges Erbe. Linden-Museum und Württemberg im Kolonialismus - eine Werkstattausstellung

16.3.2021 bis 8.5.2022
in Stuttgart

Mit digitalemm
Veranstaltungsprogrammm
 
https://www.lindenmuseum.de/sehen/ausstellungen/schwieriges-erbehttps://www.lindenmuseum.de/sehen/ausstellungen/schwieriges-erbe

Schwieriges Erbe

Vortrag von Christoph Seidler:Vortrag von Christoph Seidler: "Von Schädelrassen und Rassetypen. Freiburg und die deutsche Rassenkunde"

Mo 17. Mai 2021 | 20:00 Uhr | Online-Vortrag Direkter Link zum Vortrag: https://zoom.us/j/92735366778

War da was? Freiburger Geschichte ungeschönt. Veranstaltungsreihe des iz3w im Rahmen des Stadtjubiläums 2020/21

Die Hochzeit der so genannten Rassenkunde war das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert. Mit dem Begriff der "Rasse" wurden Menschen klassifiziert und Gesellschaft erklärt. Heute gilt das als unwissenschaftlich. Im Deutschland des frühen 20. Jahrhunderts war die Rassenkunde breit akzeptiert. Im nationalsozialistischen Deutschland legitimierte sie die angebliche Höherwertigkeit der "nordischen Rasse". Prominente Rassenforscher sind mit der Freiburger Universität verbunden. Was forschten sie? Mit welchen Folgen? Welche Streits in der Rassenforschung gab es? Christoph Seidler ist Historiker und forscht zur Geschichte von Völkerkunde und Anthropologie.


Vortrag von Dr. Heiko Wegmann:

Die Stuttgarter Südsee-Gedenktafel
und der Kolonialrevisionismus

1926 übernahm eine Einheit der württembergischen Landespolizei die „Traditionswahrung“ der Polizei der ehemaligen deutschen Südseekolonien. Sie war fortan Teil der regionalen Kolonialbewegung. Eng damit verbunden ist die Geschichte der Südsee-Gedenktafel, die der Bewegung lange als „Pilgerort“ diente. Sie hing erst an der Moltkekaserne, ab 1967 an einem Bundeswehr-Gebäude und befindet sich seit 2019 in Ludwigsburg.

Veranstalterin: Gesellschaft für Erd- und Völkerkunde e. V. & Linden-Museum Stuttgart
https://www.lindenmuseum.de/

Freitag, 26.3.2021, 18.30 Uhr. Anmeldung bis 24.3., 13 Uhr bei gev@lindenmuseum.de,
Eintritt: EUR 6,-/4,-/GEV-Mitglieder und Schulklassen frei

 

Video-Aufzeichnung
des Vortrages
bei
Youtube


Südsee Gedenktafel
Enthüllung der deutsch-kolonialen Südsee-Gedenktafel im Hof des Neuen Schlosses,,
Stuttgart 1928

Museum Natur und Mensch (Freiburg): Tag der Provenienzforschung, 14.4. 2021 19:00 – 20:30, online
Provenienzforschung rekonstruiert Biographien von Objekten und Sammlungen in öffentlichem, meist musealem, und immer öfter auch in privatem Besitz. Ein Schwerpunkt der aktuellen Provenienzforschung liegt auf der Untersuchung der Erwerbungskontexte von Objekten und Sammlungen, die aus Regionen stammen, die vommdeutschen Kolonialismus betroffennwaren. Die Ergebnisse der Provenienzforschung dienen dazu, die ethischen Umstände der Erwerbungen zu bewerten und gewaltsame oder durch Machtgefälle geprägte Erwerbungskontexte zu identifizieren. Die Veranstaltung zum Tag der Provenienzforschung am 14.4.2021 will einen Einblick in die Aufgaben, Fragestellungen und Methoden der Provenienzforschung geben. Nach einem einführenden Beitrag werden zwei weitere Kurzvorträge Einblick in Provenienzforschungsprojekte geben, die aktuell in Freiburg durchgeführt werden: zurr ethnologischen Ozeaniensammlung von Eugen und Antonie Brandeiss (Museum Natur und Mensch /MNM) und zurr anatomischen Alexander-Ecker-Sammlungg (Universität Freiburg)..
Nach den drei kurzen Vorträgen wird ein kurzes Statement zur ethnologischen Sammlung des MNM in die Diskussion überleiten.  
Die Veranstaltung findet online amm 14.4.20211von 19:00–20:30 statt.. Anmeldungennbitte bis zum 14.4.21 18:00 ann godwin.kornes@stadt.freiburg.dee

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Decolonize: Das Alexander-Ecker-Denkmal und die Uni FreiburgDecolonize: Das Alexander-Ecker-Denkmal und die Uni Freiburg

mit Julia Rensing M.A. und Dr. Heiko Wegmann von freiburg-postkolonial
sowie der Soziologin Prof. Dr. Manuela Boatcă von der Uni Freiburg

Der Anatom und Anthropologe Prof. Alexander Ecker (1816–1887) vertrat sozialdarwinistische Positionen, beschaffte sich - auch - in Kolonialgebieten menschliche Schädel und Skelette für seine Sammlungen und betrieb »Rassen«-Kunde. 2018 wurde deshalb durch die Stadt Freiburg die Ecker- in Ernst-Zermelo-Straße umbenannt (siehe Seite der Stadt Freiburg).
In der Freiburger Albertstraße vor dem Anatomie-Gebäude befindet sich seit 1890 ein Denkmal für Alexander Ecker. Nachdem es im Zuge der "black-lives-matter"-Proteste 2020 von Unbekannten besprüht und mit Farbe bespritzt wurde, wurde die Büste durch die Universität zur Reinigung vom Sockel abgebaut.
Bei der Veranstaltung wird der Frage nachgegangen, wer Ecker war und was es mit seiner anthropologischen Sammlung auf sich hat. Inwieweit steht das Denkmal nicht nur für Ecker, sondern indirekt auch für seinen Nachfolger Prof. Eugen Fischer, der die Ecker-Sammlung später leitete, noch zugespitzter "Rassen"-Forschung betrieb und dazu auch selbst nach Deutsch-Südwestafrika reiste?
Welche weiteren Pläne hat die Universität mit diesem Denkmal und wie könnte ein angemessener dekolonialer Umgang damit aussehen?

Außerdem wird darüber gesprochen, wie sich koloniale Logiken in weitere universitäre Erinnerungsorte eingeschrieben haben, etwa bei der Inszenierung der Waldseemüller-Karte unter dem Broschüre-Titel »Amerika kommt aus Freiburg«?

Online-Veranstaltung Dienstag, 16. März, 18.00 – 20.00 Uhr
Zoom-Meeting beitreten: https://zoom.us/j/98254394845
Meeting-ID: 982 5439 4845
Im Rahmen der Freiburger "Wochen gegen Rassismus" 2021, siehe ganzes Veranstaltungsprogramm (pdf)
Der Link zur Teilnahme wird zeitnah vor Veranstaltungsbeginn hier und an dieser Stelle veröffentlicht: https://respect-freiburg.net/das-alexander-ecker-denkmal-und-die-dekolonisierung-der-uni-freiburg/

Ecker 1890 Ecker   ...?
Siehe auchh:
- Juliaa Rensing: Fest auf dem Sockel. Der Schädelsammler Alexander Ecker wird in Freiburg noch immer geehrt, iz3w Nr. 381, Nov./Dez. 2020, S. 14-166 Zum pdfZum pdf
- Übersichtsseite aussereuropäische Schädelsammlungen
- Übergabe menschlicher Überreste - Das Projekt freiburg-postkolonial.de hat der Universität Freiburg zwei Schädel aus der Alexander-Ecker-Sammlung überreicht. Gemeinsame Pressemitteilung Mehr (pdf) (23.07.2019))
- Podcast "uni’hören" - Interview mit Manuela Boatcă über "Die Schieflagen der Welt" Weiter (23.02.2021)



Mo | 22. Februar 2021 | 18.00 Uhr | Zoom-Meeting
Kolonial- und Lokalgeschichte
am Beispiel des Freiburger Offiziers Max Knecht

Vortrag von Dr. Heiko Wegmann

Der Vortrag geht der lange übersehenen Frage nach, wie Lokal- und Kolonialgeschichte zusammengebracht werden können. Im Zentrum steht mit Max Knecht (1874–1954) ein Akteur, der 1905/06 an einem großen Kolonialkrieg im heutigen Tansania teilnahm und 1907 den deutschen Herrschaftsanspruch am Kiwu-See in Ruanda repräsentierte. In den 1920er- und 1930er-Jahren setzte er sich an die Spitze einer Bewegung in Südbaden, die koloniale Ideologie verbreitete. Wie erfolgreich war sie damit und welche Rolle spielten dabei politische, kulturelle und soziale Netzwerke?

Eine Veranstaltung des Breisgau Geschichtsverein Schauinsland in Kooperation mit dem Alemannischen Institut Freiburg.

Anmeldung per E-Mail an info@breisgau-geschichtsverein.de erforderlich.
Sie erhalten am Tag der Veranstaltung eine Nachricht an Ihre E-Mail-Adresse, die den Zugangslink enthalten wird.
cover Wegmann - Max Knecht

Workshop / Projekttag buchbar: "Vergangen und doch gegenwärtig - Spuren der (deutschen) Kolonialgeschichte"

Anbieter: Fernsicht (süd-nord-politische Bildungswerkstatt im iz3w)

 Logo Fernsicht


Online-Workshop
des Augustinermuseums Freiburg für Interessierte an der Mitarbeit an der Sonderausstellung "Freiburg und der Kolonialismus", die im Oktober 2021 eröffnen wird. Donnerstag, 18.6.2020, 19:00 - 20:30 Uhr. Nähere Informationen bei / Anmeldung bis 17.6.2020 an beatrix.ihde@stadt.freiburg.de

War da was? Freiburger Geschichte ungeschönt.
Veranstaltungsreihe im Rahmen des 900-jährigen Stadtjubiläums
11.3.–27.5.2020, u.a. mit
- freiburg-postkolonial
-Stadtführung am 22.3.2020
- Vortrag von Christoph Seidler über Freiburg die sog. "Rassenkunde" am 29.4.2020
Programm (pdf)

Achtung: einige der folgenden Veranstaltungen müssen wegen des Corona-Virus “SARS-CoV-2“ abgesagt werden. Bitte beachten Sie aktuelle Hinweise auf https://www.iz3w.org/projekte/stadtjubilaeum und
Vortrag Seidler

"Wochenende gegen Rassismus",18.-22.3.2020 in Freiburg Programm (pdf) https://www.iz3w.org/projekte/wochenende_gegen_rassismus


Veranstaltungsreihe
"Dear White People..." Check Your Privilege! Vol. 2,
Die zweite Ausgabe findet vom 7.-11. Januar 2020 an verschiedenen Orten in Freiburg i.Br. statt.. MehrMehr | Programmflyer zum Download (5,6 MB)

Die Reihe schafft eine Plattform, um Wissen über Rassismus zu vermitteln und auszutauschen – diskursiv, ästhetisch wie auch erlebnisorientiert. "Dear White People..." bedient sich einer intersektionalen Perspektive und beschäftigt sich kritisch mit Weißsein, Entwicklungspolitik und Rassismus. Die Reihe bietet durch so unterschiedliche Formate wie Workshops, Filmscreening, Panels, gemeinsames Essen, einem literarischer Spaziergang, Spoken Word, Safe(r) Space, einem Werkstattgespräch, Konzert und Jam Session, einem Podium, einem Showing und Vorträgen verschiedene Zugänge zum Thema. „Dear White People..." Check Your Privilege! möchte Räume ermöglichen, in denen weißpositionierte Menschen und BiPoC gemeinsam kritisch über die weiße Positionierung reflektieren.

Vortrag Prof. Dr. Bénédicte Savoy (TU Berlin und Collège de France, Paris):
Zurück in die Zukunft. Die Restitution afrikanischer Kulturgüter aus historischer Sicht

Mittwoch / 22.1.2020 / 18:30 Uhr / Haus zur Lieben Hand, Löwenstraße 16, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Freiburger Afrikagespräche │ Freiburg Africa Talks im Rahmen des Colloquium Politicum


Stuttgarter Symposion 2019: Die vergessene Ausbeutung. Kolonialismus und der Südwesten

Veranstalter: Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stadtarchiv Stuttgart, Württ. Kunstverein, Freitag, 29.11.2019, Rathaus Stuttgart, Großer Sitzungssaal, 3. Obergeschoss.  Mehr (extern) oder download Programm-Flyer

Ankündigung: "Lange Zeit wurde die deutsche Kolonialgeschichte nur wenig beachtet. Die Debatte hat in jüngster Zeit allerdings rasant an Fahrt aufgenommen. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem die Frage der Rückgabe von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Eine regionalgeschichtliche Verortung der Kolonialgeschichte hat bislang selten stattgefunden. Dabei ist gerade die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen und Folgen des Kolonialismus auf einer regionalen Ebene wichtig. Wie haben sich koloniale Phantasien ganz vor Ort entwickelt? Was haben Baden und Württemberg mit der Eroberung und Kolonisierung ferner Territorien zu tun?
 Das Stuttgarter Symposion nimmt diese Überlegungen zum Anlass, um nach der regionalgeschichtlichen Verankerung des Kolonialismus zu fragen. Wie waren Baden und Württemberg in das System der kolonialen Ausbeutung verstrickt? Welche Rolle spielte der schwäbische Pietismus bei der Eroberung kolonialer Gebiete? Wie und wo zeigte sich Kolonialismus im südwestdeutschen Alltag? Woher rührte die Begeisterung für die Kolonien, wie sie beispielsweise in Ausstellungen, Straßenbenennungen oder Denkmälern ihren Ausdruck fand? Und wie lässt sich die koloniale Geschichte heute vermitteln?"


Lesung & Gespräch aus der Reihe "About:me" mit Alice Hasters: Was weiße Menschen nicht hören wollen, aber wissen sollten

 Mittwoch, 13.11.2019 um 20:00 Uhr, artjamming, Günterstalstr. 41 in Freiburg, Veranstalter: Carl-Schurz-Haus mit here & black

Alice Hasters

„Aber wo kommst du wirklich her?“, „Darf ich deine Haare anfassen?“ oder „Kannst du überhaupt Sonnenbrand bekommen?“: Alice Hasters Buch ist eine Aufforderung an weiße Menschen, sich ihrer unreflektierten Gedanken, Äußerungen und Verhaltensweisen bewusst zu werden. Wir alle sind rassistisch. Unsere Welt ist so geprägt: Unsere Geschichts- und Kinderbücher, die Filme, die wir schauen, wie wir sprechen. Wir lernen so früh, uns nach Herkunft und Hautfarbe zu unterscheiden, dass wir es gar nicht merken. Weiße Menschen haben das Privileg, dies ihr ganzes Leben lang ignorieren zu können. Wie aber findet man zu sich, wenn man nicht weiß ist? Wie versteht man sich selbst in einer Welt, in der man ständig missverstanden wird? Anhand persönlicher Erfahrungen schildert Hasters wie Rassismus seit jeher ihr Leben durchdringt. Rassismus ist nicht nur der Skinhead mit Springerstiefeln, Rassismus lauert verborgen in jedem Menschen – es wird Zeit, dass wir darüber sprechen.
Alice Hasters wurde 1989 als Tochter einer afroamerikanischen Mutter und eines deutschen Vaters in Köln geboren. Sie studierte Journalismus in München, arbeitete für die Tagesschau und produziert aktuell Beiträge für Deutschlandfunk Nova, süddeutsche.de, tagesspiegel.de und rbb. Mit Maxi Häcke spricht sie im monatlichen Podcast Feuer & Brot über Feminismus und Popkultur.

Kartenreservierung: programm@carl-schurz-haus.de Eintritt: € 8 / 7 (Studierende) / 5 (CSH-Mitglieder), Veranstaltungssprache: Deutsch

Siehe das Interview auf fudder.de Alice Hasters: "Man sollte keine Angst haben, Rassismus bei sich zu entdecken" Mehr (extern)



Lesung mit der simbabwischen Autorin Petina Gappah: Aus der Dunkelheit strahlendes Licht / Out Of Darkness, Shining Light, Freitag, 11.10.2019 20:30, Kommunales Kino Freiburg mehr
Die gleich für ihren ersten Erzählband 2009 mit dem Guardian First Book Award ausgezeichnete simbabwische Autorin Pettina Gappah berichtet in ihrem aufregenden, berührenden und glänzend geschriebenen neuen Roman die unglaubliche wahre Geschichte eines lebensbedrohlichen Leichenzugs über 1.000 Meilen, auf dem die beiden engsten Vertrauten David Livingstones – Halima, seine scharfzüngige Köchin, und der streng gläubige, befreite Sklave Jacob Wainwright – die sterblichen Überreste ihres Anführers durch die Weiten Zentralafrikas zurück auf den Weg nach England bringen. Meisterhaft nimmt sich Gappah einer Entdeckungsgeschichte und ihrem tragischen Ende an, die sich kurz vor dem kolonialen Alptraum des „Wettlaufs um Afrika“ zuträgt und doch schon viele Ahnungen an die kommenden Katastrophen in sich trägt.
Gappah

Pettina Gappah, 1971 in Harare geboren, studierte Jura in Cambridge und arbeitete als Anwältin für Handelsrecht bei der Welthandelsorganisation. Zu ihren größten Fans gehört Literatur-Nobelpreisträger J. M. Coetzee und die ZEIT lobte Gappahs „überbordende Sprachmächtigkeit und präzisen Blick“. Eine Veranstaltung von Carl-Schurz-Haus Freiburg und Kommunales Kino. In Kooperation mit freiburg-postkolonial


cover Wegmann - Max Knecht

Einladung zur Buchvorstellung

Heiko Wegmann:

Vom Kolonialkrieg in Deutsch-Ostafrika zur Kolonialbewegung in Freiburg.

Der Offizier und badische Veteranenführer Max Knecht (1874-1954)

Mittwoch, 3. Juli 2019 in Freiburgg Mehrr



Wegen Krankheit abgesagt! Buchvorstellung von Prof. Marianne Bechhaus-Gerst (Mitherausgeberin) und Prof. Susanne Kuss (Mitautorin):
"Deutschland Postkolonial?" (2018), Mittwoch, 17. Juli 2019, 19.30 Uhr,, Kommunales Kino Freiburgg, Urachstr. 40, 79102 Freiburgg


KOLONIALES UNWISSEN? TANSANISCH-DEUTSCHE KOLONIALGESCHICHTE ON STAGE & SCREEN
Mittwoch, 10.07.2019 19:30, Eintritt: 5 € Kommunales Kino Freiburgg, Urachstr. 40, 79102 Freiburgg
Deutscher Kolonialismus – war da was? Während die deutsche Kolonialherrschaft in Deutschland quasi als geschlossenes Kapitel gilt, selbst der Maji-Maji-Krieg 1905-07 in Tansania nur wenig diskutiert wird, ist die Erinnerungskultur in der ehemaligen Kolonie eine ganz andere: In Tansania gilt der Maji-Maji-Krieg als einer der größten Kolonialkriege in der Geschichte Afrikas. Der deutsche Kolonialismus hinterlässt bis heute seine Spuren im Land. Diesen Diskrepanzen der Erinnerungskulturen sowie Fragen nach den Rückwirkungen des Kolonialismus auf die post-kolonialen Gesellschaften wollen wir im Screening des Films ‚Making of Maji-Maji-Flava‘ auf den Grund gehen. Filmemacher*innen berichten vom Theaterprojekt ‚Maji-Maji-Flava‘, das in Tansania entstand und von den Reaktionen des Publikums beider Länder. Im Gespräch mit dem tansanischen Aktivisten Mnyaka Sururu Mboro von berlin-postkolonial und der Freiburger Studentin Flavia Malya aus Tansania sprechen wir über das geteilte koloniale Erbe und koloniales (Un)Wissen.

Doppelausstellung mit Begleitprogramm:
"Schwarze Frauen, Kunst und Widerstand" von Natasha A. Kelly und Naomi Beukes-Meyer sowie "Changes in Direction" von Laura Horelli. Kuratorin: Heidi Brunnschweiler

EWerk

In beiden Ausstellungen befassen sich die jungen Künstlerinnen aus unterschiedlichen Perspektiven mit deutscher Kolonialgeschichte und ihrer Aktualität in der Gegenwart und der zeitgenössischen Kunst.
22.2.-14.04.2019 im E-Werk Freiburg mehr


Veranstaltungsreihe und Tagung
Dear White People...” Visionen einer postrassistischen Gesellschaft
vom 6.-17. Februar 2019 in Freiburg.

Das Programm bietet theoretisch-diskursive wie auch erlebnisbasierte Zugänge auf Kolonialismus, Rassismus, Antirassismus, Postkolonialismus und Dekolonialisierung über so unterschiedliche Formate wie Theater, Erzählcafés, Diskussionen, Workshops, Vier-Augen-Gespräche, Musik, Vorträge, Kino und natürlich gemeinsam kochen & essen. Mehr (pdf)

Öffentliche Buchvorstellung: "Freiburg und der Kolonialismus. Vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus" (Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg i. Br. 42) am 25.01.2019 um 18 Uhr im Historischen Ratssaal im Neuen Rathaus Freiburg (Zugang über den Innenhof). Es sprechen Erster Bürgermeister v. Kirchbach und die Autoren Grewe, Theisen, Himmelsbach und Wegmann mehr


"Exile and Back Home" – Lesung und Gespräch mit Tshiwa Trudie Amulungu. Die Namibierin liest aus ihrem Buch Taming My Elephant.

Die Autobiografie beschreibt ihre Erfahrungen aus dem namibischen Befreiungskampf, ihren schweren Gang ins Exil und die Repatriierung zwölf Jahre später. In dieser Lesung mit Gespräch erzählt Amulungu von der langen Odysee über Angola, Zambia bis nach Europa und schließlich zurück nach Namibia sowie von den Herausforderungen der post-kolonialen namibischen Gesellschaft.

Moderation: Julia Rensing (freiburg-postkolonial.de), Die Veranstaltung wird in Englischer Sprache stattfinden.

16.10.2018, 20.00 Uhr, Galerie im Alten Wiehrebahnhof, Urachstr. 40, Freiburg, Eintritt frei Mehr (pdf)


Film: "Skulls of my People”, Einführung: Julia Rensing,, Regie: Vincent Moloii, Südafrika 2016 (OmeU), 67 Min..

Vincent Moloi dokumentiert die Gräuel und Auswirkungen des deutschen Kolonialismus in Namibia und den Umgang der Bundesregierung mit dem Genozid der Deutschen an den Herero und Nama 1904–1908 aus afrikanischer Perspektive. Der Filmemacher begleitet Mitglieder der Ovaherero Genocide Foundation bei ihrem Kampf um die Anerkennung dieses Völkermords. „Skulls of My People“ zeichnet nach, dass deren Forderungen nach einer formalen Entschuldigung, Entschädigungszahlungen sowie der Rücküberführung von Schädeln und Knochen ihrer Vorfahren nach Namibia, die einst für pseudo-wissenschaftliche Untersuchungen nach Deutschland verschleppt wurden, weitgehend ungehört bleiben.Vincent Moloi dokumentiert die Gräuel und Auswirkungen des deutschen Kolonialismus in Namibia und den Umgang der Bundesregierung mit dem Genozid der Deutschen an den Herero und Nama 1904–1908 aus afrikanischer Perspektive. Der Filmemacher begleitet Mitglieder der Ovaherero Genocide Foundation bei ihrem Kampf um die Anerkennung dieses Völkermords. „Skulls of My People“ zeichnet nach, dass deren Forderungen nach einer formalen Entschuldigung, Entschädigungszahlungen sowie der Rücküberführung von Schädeln und Knochen ihrer Vorfahren nach Namibia, die einst für pseudo-wissenschaftliche Untersuchungen nach Deutschland verschleppt wurden, weitgehend ungehört bleiben.

Mi., 10.10.2018, 19:30 Uhr, Eintritt: 7 Euro, Kommunales Kino Freiburg Mehr

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "iz3w - 50 Jahre und immer noch bissig" vom 13. September – 30. November 2018  Mehr


Freiburg Festival 2018, E-WERK Freiburg, Kammertheater, Mi. 13.06.2018:

Freiburg und der deutsche Kolonialismus. Diskussion zur Produktion Schädel X. Es ist ein weitgehend in Vergessenheit geratenes Erbe, aber Freiburg war auf vielfältige Weise Teil des deutschen Kolonialismus. Soldaten zogen in Kolonialkriege, Händler verkauften Kolonialwaren und Forscher sammelten menschliche Schädel. Eine breite Mehrheit unterstützte oder tolerierte jahrzehntelang die aggressive deutsche Kolonialpolitik. Milieuübergreifend befürwortete man die Unterwerfung und „Zivilisierung“ anderer Gesellschaften, selbst als die Kolonien bereits ‚verloren‘ waren. Prof. Dr. Bernd-Stefan Grewe von der Universität Tübingen und Heiko Wegmann (freiburg-postkolonial.de), Autoren der Studie „Freiburg und der deutsche Kolonialismus“ diskutieren mit den Künstler*innen der Produktion Schädel X über den deutschen Postkolonialismus. Ort: E-WERK Freiburg, Kammertheater, 19:00 Uhr Mehr in Zusammenarbeit mit dem iz3w – Eintritt frei

FLINN WORKS: SCHÄDEL X, verstörende Lecture Performance zu Schädeln aus ehemaligen Kolonien in deutschen Museen, Archiven und in Privatbesitz. Eine (post-)koloniale Irrfahrt zwischen Wissenschaft, Politik und Theater.  Mi. 13.06. | 21:00h // E-WERK Freiburg, Kammertheater, Eintritt: 20 € (10 € erm.) Mehr


25.04.2018 - Reihe Postkoloniale Geographiedidaktik, Freiburger Kolloquium für Geographische Bildung, Ort: PH Freiburg, Großer Hörsaal

  •  Montag, 28. Mai 2018, 16-18 Uhr, Dr. Carsten Gräbel (Tübingen): Die deutschen Kolonien im Erdkundeunterricht des Deutschen Kaiserreichs und in der Zwischenkriegszeit

  •  Mittwoch, 6. Juni 2018, 14-16 Uhr, Prof. Dr. Julia Lossau (Bremen): Globus und Grenze: Postkoloniale Perspektiven auf Interkulturelles Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung

  • Montag, 25. Juni 2018, 16-18 Uhr, Dr. Philippe Kersting (Frankfurt): Postkoloniale Impulse für den Geographieunterricht


Society for Caribbean Research (Socare): “Rethinking Europe from the Caribbean: Entanglements and Legacies”,

April 12-15, 2018, University of Freiburg, Platz der Universität, 3, KG III, Raum 3044.

The conference focuses on the legacies and continuities of European colonialism in the Caribbean and on transregional entanglements between the Caribbean and Europe. Mehr (extern)

rethinking europe


Neueröffnung der kolonialzeitlichen Ausstellung im Museum im Ritterhaus Offenburg. Vernissage am Freitag, 17.11.2017, 19 Uhr Mehr


Herbstprogramm 2017 in Freiburg

"here and black - Schwarze Erfahrungen in Europa, Deutschland, Südwestdeutschland. Geschichte und Gegenwart"

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siehe auch Gesamtprogramm mit ergänzenden Informationen im Flyer (pdf) und auf der Website Here And Black"

  • Ausstellung "Black Germany – vor dem zweiten Weltkrieg im Foyer des Goetheinstituts", Ausstellungseröffnung Eröffnungsvortrag mit dem Historiker Dr. Robbie Aitken (Sheffield); Musikalische Rahmung: Thierry Boudjekeu (Bayreuth), Donnerstag, 19.10.2017, 19:00 Uhr im Foyer des Goetheinstituts, Wilhelmstraße 17, 79098 Freiburg
  • Filmvorführung: Majubs Reise (D 2013) mit einer Einführung durch Caterine Hinestroza (Here and Black) im Kommunalen Kino, Urachstraße 40, 79102 Freiburg, Sonntag, den 22. Oktober 2017, 17:30 Uhr und Mittwoch, 25.10.2017, 21:45 Uhr
  • Filmvorführung: Die Arier (D 2014) mit einer Einführung durch Caterine Hinestroza (Here and Black) im Kommunalen Kino, Donnerstag, 26.10.2017 10:00 Uhr (Schulkino) und 19:30 Uhr und 31. Oktober 2017, 17:30 Uhr
  • Here and Black in der Kinderbuchwelt: Workshop für pädagogisch Arbeitende u. a. im Goetheinstitut, Wilhelmstraße 17, 79098 Freiburg, Donnerstag, den 9. November 2017 18:00-20:00 Uhr
  • "Was mich ausmacht": Erzählcafé mit Nisma Bux-Cherrat im Goetheinstitut, Wilhelmstraße 17, 79098 Freiburg, Eintritt frei, Sonntag, den 12. November 2017, 18:00-20:00 Uhr
  • Erzählcafé mit Harold Bradley Jr. (Rom), Oliver Bradley (Berlin) und Jermain Raffington (Berlin) im Goetheinstitut, Wilhelmstraße 17, 79098 Freiburg, Eintritt frei, Sonntag, den 19.11.2017, 18:00-20:00 Uhr
  • Harold Bradley Jr. in Concert im Jazzhaus, Montag, den 20. November 2017, 20:00 Uhr, Schnewlinstraße 1, 79098 Freiburg, 11,80 €

"homestory Deutschland – Schwarze Biographien in Geschichte und Gegenwart"

Eröffnung der Ausstellung im Rahmen der Reihe "Here And Black" am 02.07.2017, 19 Uhr, Galerie im Alten Wiehrebahnhof, Urachstraße 40, 79102 Freiburg (Ausstellung bis 17. September 2017).

Konzeption der Ausstellung: ›Homestory Deutschland‹ ist ein kollektives Selbstporträt. Es greift afrikanische, afrikanisch amerikanische und Schwarze deutsche Erinnerungstraditionen auf, in denen der mündlichen und schriftlichen Weitergabe von gelebter Erfahrung eine maßgebliche Rolle zukommt. Schwarze Perspektiven und Reflexionen, Beiträge und Verdienste erfahren dabei als Quelle eines vielstimmigen und gemeinschaftlichen Wissens eine besondere Würdigung. Mit der Zusammenschau von siebenundzwanzig visuell aufbereiteten Biografien Schwarzer Männer und Frauen aus drei Jahrhunderten lässt sich einerseits exemplarisch erhellen, Mehr

Weitere Einzelveranstaltungen wie Lesungen und Filme siehe auch KoKi-Website


Im Rahmen der int. Wochen gegen Rassismus (29. Februar – 22. März 2016 in Freiburg):

Stadtrundgang mit Audioguide: Kolonialgeschichte hörbar machen mit Martina Backes (iz3w) + Heiko Wegmann (freiburg postkolonial),

Treffpunkt: Treppe am Stadttheater, So., 6. März 2016, 14.30 – 16.30 Uhr

Über Jahrzehnte fanden in Freiburg koloniale Aktivitäten statt: Ob in der Forschung, in Ausstellungen und Völkerschauen, auf Tagungen und Veranstaltungen. Der Stadtrundgang führt an Orte dieses Geschehens.


Veranstaltungsreihe:

Kolonialgeschichte

und

Erinnerungskultur

 

10 Jahre freiburg-postkolonial.de

 

vom 16.9. bis 10.11.2015 in Freiburg

Programm-Flyer:

Einzelseitenansicht (pdf)

Gesamtansicht (pdf)

Nähere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen


Die Samoaner sind da!

THEM AND US
Choreografie von Jochen Roller und Yki Kihara

Für »Them and us« begab sich Roller gemeinsam mit der samoanischen Performancekünstlerin Yuki Kihara und den drei samoanischen Tänzern Malili, Lafaele und Paul auf eine Reise in die Gefilde deutscher Volkstradition.... Mehr

FR. 9. und SA. 10. Oktober 2015, 20 Uhr Kleines Haus, Theater Freiburg


Vortrag von Heiko Wegmann:
Der Maji-Maji-Krieg in Deutsch-Ostafrika vor 110 Jahren ...
... im Spiegel der Freiburger Zeitung und der Briefe des Offiziers Max Knecht

Der Maji-Maji-Krieg in Deutsch-Ostafrika 1905/06 stand im medialen Schatten des gleichzeitigen Kolonialkrieges in Deutsch-Südwestafrika, obwohl durch die angewandte “Strategie der verbrannten Erde” noch weit mehr Afrikaner/innen als dort ums Leben kamen. Die Freiburger Zeitung berichtete damals vergleichsweise viel. An ihrem Beispiel soll gezeigt werden, wie die Berichterstattung funktionierte und welche Debatten über die Gründe der Erhebung und über den Umgang damit geführt wurden. Ergänzt wird diese öffentliche Debatte durch die Perspektive von Max Knecht (1874-1954). Als Offizier nahm er am Krieg teil und berichtete von dort in privaten Aufzeichnungen über Kampfhandlungen und Besatzung. Der Gleichgültigkeit gegenüber afrikanischen Gegnern und zivilen Opfern stehen dabei erfüllte Naturbeschreibungen gegenüber. Trotz der tiefgreifenden Gewalterfahrung stilisierte er die deutsche Herrschaft später als goldene Zeit. In Freiburg i. B. setzte er sich nach dem 1. Weltkrieg an die Spitze der Kolonialbewegung und baute prokoloniale Netzwerke in Baden auf. Seine Perspektive wird kontrastiert mit selbstkritischen Tönen, die allerdings nur wenige Kolonialoffiziere, wie etwa Hans Paasche, äußerten.

Der Referent Heiko Wegmann, ist Initiator und Betreiber des Forschungsprojektes www.freiburg-postkolonial.de und Doktorant an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br..

Veranstalter: AfriKon / Eine-Welt-Zentrum Heidelberg e.V. im Rahmen der Afrikatage

Montag, 22.06.2015 | 20.00 Uhr | Heidelberg | Karlstorbahnhof, Gumbelraum


Vortrag von Heiko Wegmann:

Kolonialismus in der badischen Provinz -

10 Jahre Forschungs- und Bildungsarbeit des Projektes freiburg-postkolonial.de

Zeit und Ort: 23. Juni 2015, 18:00 in Gebäude I/203 der Pädagogische Hochschule Karlsruhe (Seminarstraße).

Veranstalter: Institut für Transdisziplinäre Sozialwissenschaft, Abt. Geschichte; Mehr


Tagungsprogramm „Zivilisierung der Welt“/ „Verwilderung Europas“, Circulation des savoirs transferts de connaissances et « mimicry » dans l’espace germanophone et sa sphère coloniale, (Frankreich Zentrum Freiburg - Misha, Université de Strasbourg - Université de Tours) 22 et 23 juin 2015 in Straßburg Programm als pdf


Stadtführung: "Freiburg und die deutschen Kolonien"

Leitung: Heiko Wegmann / Vistatour

Mi, 27. Mai 2015, 18 Uhr. Treffpunkt: Platz der alten Synagoge beim Gedenkstein. Preise: € 10 / ermäßigt € 6 (Schüler, Studenten, Arbeitslose). (Weiterer Termin: Sa, 3.10., 15 Uhr)

Auch Freiburger Bürger und Institutionen hatten ihren Anteil am deutschen Kolonialismus, sei es hier vor Ort oder in den Kolonien in Afrika, China und Ozeanien. Der Rundgang im Innenstadtbereich führt an Orte von Kolonialausstellungen, Völkerschauen und Aufmärschen bis hin zu Kolonialwarenläden. Er befasst sich mit universitärer Forschung ebenso wie mit den Gruppen der Freiburger Kolonialbewegung und prominenten Kolonialoffizieren.


Vortrag von Prof. Dr. Reinhart Kößler (ABI) :

Der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts und die deutsche Politik. [Zum Herero-Nama-Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904-08]

Neueste Debatten haben die Bedeutung der Anerkennung von Verbrechen des Völkermordes nachdrücklich in Erinnerung gerufen. Für den 1904-08 im damaligen Deutsch-Südwestafrika verübten Völkermord an Herero und Nama steht eine solche Anerkennung nach wie vor aus. Im Vortrag werden die Hintergründe dieser aktuellen Problematik und das Weiterwirken des deutschen Kolonialismus erläutert. Dies führt auf den aktuellen Konflikt um eine offizielle Entschuldigung der Bundesregierung.

Dienstag, 12. Mai, 20 Uhr, Uni Freiburg, KG 3, HS 3042, Veranstalter: Referat gegen Faschismus des ASTA und stura Uni Freiburg


Film "Edouard Glissant - One World in Relation"

Einführung und Diskussion mit Beate Thill und Dr. Miriam Nandi

Sonntag, 17.05.2015 11:00 Zu Gast: Beate Thill und Dr. Miriam Nandi Reihe: FREIBURGER FILM FORUM

Edouard Glissant (1928-2011) wurde als Nachkomme schwarzer Sklaven auf Martinique geboren. In seinem großen literarischen Werk setzte er sich mit den Beziehungen zwischen den Kulturen auf seiner Insel auseinander, die karibisch, französisch, afrikanisch und asiatisch geprägt ist. Er nahm diesen Mikrokosmos auch als Modell für seine Theorien über ein Zusammenleben der verschiedenen Kulturen auf der Welt.
Glissant hat als einer der ersten schon vor vierzig Jahren Grundsätze zu einer kulturellen Globalisierung formuliert, die er positiv sah, und damit die Auffassung von einem „Kampf der Kulturen“ (Clash of Civilizations) kritisiert. Einige seiner Gedanken gehören inzwischen zum Allgemeingut einer aufgeklärten Diskussion über Transkulturalität, sei es, dass die Vielfalt vorzuziehen sei vor dem Einen Wahren (des westlichen Denkens) oder dass es zwischen den Kulturen ein Recht auf Differenz geben sollte, also dass man Unterschiedlichkeiten akzeptieren kann.
Er hat seine Kulturkritik fortlaufend entwickelt und viele weitere Ideen zum Verhältnis zwischen Nord und Süd, zu Migration, Identität und auch zu den Ängsten geprägt, die mit der Globalisierung einhergehen.
Der 2011 Verstorbene ist in der frankophonen Welt eine Größe, im anglophonen Raum von Intellektuellen sehr geschätzt, in der deutschen Öffentlichkeit bisher nur wenig bekannt.
Zu seinem 30jährigen Bestehen möchte das FIFO diesen Denker der Weltkulturen aus der Perspektive des Südens präsentieren. Dies geschieht mit Auszügen aus dem Film von Manthia Diawara: EDOUARD GLISSANT – UN MONDE EN RELATION (One World in Relation, USA 2010), mit einer Einführung und Erläuterungen von Beate Thill. Außerdem sollen in einem Gespräch mit Dr. Miriam Nandi, Autorin zweier Monographien sowie zahlreicher Aufsätze über postkoloniale Theorie, einzelne Aspekte des Films vertieft werden.

Kommunales Kino Freiburg


Programme Misha Strasbourg / Frankreich Zentrum Freiburg: Colloquium international am 18. und 19. Juni 2015 in Straßburg:

Zivilisierung der Welt. Verwilderung Europas. Wissenszirkulation, Kulturtransfers und «mimicry» im deutschsprachigen Raum und seinen Kolonien Call for papers


Vorurteile, Stereotype und Kolonialismus – (k)ein Thema in der entwicklungspolitischen Partnerschaftsarbeit?

Freiburg, VHS, Rotteckring 12. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei. Samstag, 14. März 2015, 10 bis 17 Uhr

Zahlreiche Initiativen sind mit großem Engagement in der Partnerschaftsarbeit mit Menschen im Globalen Süden aktiv. Diese Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zu weltweiter Gerechtigkeit, kann dennoch auch mit Vorurteilen oder mangelnder Reflexion der Kolonialgeschichte behaftet sein. Die Tagung bietet die Gelegenheit, sich mit diesen Herausforderungen in der eigenen Arbeit auseinanderzusetzen. Mit einem Vortrag und vier Workshops wollen wir für diese Themen sensibilisieren und zur kritischen Selbstreflexion, persönlichen Weiterbildung und zum Austausch mit anderen Engagierten einladen. Das ausführliche Tagesprogramm, die Beschreibung der Workshops und Informationen zur Anmeldung finden Sie in beigefügtem Flyer.

Die Tagung wird veranstaltet vom Eine Welt Forum Freiburg e. V., dem Eine-Welt-Forum Mannheim e. V. und der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) in Zusammenarbeit mit der Erzdiözese Freiburg, der Ev. Landeskirche in Baden sowie der VHS Freiburg und findet statt im Rahmen des Eine-Welt-Promotorenprogramms Baden-Württemberg.

Wir laden Sie herzlich ein und bitten Sie, sich bei Interesse direkt bei Barbara Ehrensberger vom Eine Welt Forum Freiburg e. V. unter b.ehrensberger@ewf-freiburg.de anzumelden.

Zum Veranstaltungsflyer...


Veranstaltungen von Weitblick Freiburg u.a. im Januar 2015 (Poster siehe hier)

Vortrag von Denise Bergold-Caldwell 

"Widerstand und Empowerment als Bildungsprozesse denken! -

Biographische Notizen Schwarzer Frauen und Woman of Color"

am 20.1.2015, 19.00 Uhr, Universität Freiburg, KG III, Raum 3043

Denise Bergold-Caldwell ist Dozentin und Frauenbeauftragte an der Philipps-Universität Marburg und forscht dort u.a.  zu Subjektivierungsprozessen durch rassistische und geschlechtsspezifische Zuschreibungen.

 

Filmvorführung "Capitaine Thomas Sankara" von Christophe Cupelin, Schweiz/Burkina Faso, OmU | 104 Min., mit einer Filmeinführung von Heiko Wegmann

am  28.1.2015 um 19.30 Uhr im Kommunalen Kino, Urachstr. 40, 79102 Freiburg

Als Abschluss unserer Reihe freuen wir uns besonders, das spannende Portrait von Thomas Sankara in Kooperation mit freiburg postkolonial und dem Kommunalen Kino zu zeigen. 

„Sankara hatte die richtigen Worte, den Mut, die Einfachheit, die Integrität und die Persönlichkeit, um seinen Ideen Gewicht zu verleihen. Er kämpfte für die Autonomie seines Landes angesichts untragbarer externer Abhängigkeiten und für eine endogene Entwicklung. Eine echte Faszination geht daher von dieser großen Persönlichkeit aus, die an das glaubte, was sie tat und wusste, was sie damit riskierte. Cupelin macht daraus ein faszinierendes Porträt.“

Weiteres zu Film und Kino


Vortrag von Prof. Dr. Reinhart Kößler (Arnold-Bergstraesser-Institut):

Namibia: Neue Dynamik mit dem dritten Präsidenten nach den Wahlen vom November 2014?

20 Januar 2015, 20:00 Uhr, UNI Freiburg, HS 1199, KG I, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg i.Brsg., Deutschland

Studium Generale / Colloquium politium


Vortrag von Senfo Tonkam:

Aus-Bildung zum Völkermord und Genuss von Starffreiheit: weiße Vorherrschaft und teutonische Gruselmasken in Afrika

Wer meint was, wenn von „Wissen“ die Rede ist? Der europäische Wissenskanon hat blutige Wurzeln: In seinen Vorträgen deckt Senfo Tonkam koloniale Praktiken der Wissenspolitik radikal auf und beleuchtet die fortwährenden Strukturen des Rassismus im eurozentrischen Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb. Wie werden Wahrheitsansprüche nach wie vor durchgesetzt, wenn von „Bildung“ die Rede ist?

Senfo Tonkam ist Doktorant und ehemaliger Dozent an der Universität Hamburg wo er zum Mitbegründer der Black Nation in Babylon-Germany wurde. Der Flüchtling aus Kontinentalafrika war StudentInnenführer und Gymnasiallehrer, Sozialpädagoge und Fussballtrainer.

Mittwoch, 3.12.2014, 19.00 Uhr, KG I, Raum 3118

Veranstalter: Weitblick Freiburg


Vortrag von Prof. Dr. Reinhart Kößler (Arnold-Bergstraesser-Institut):

Kaptein Hendrik Witbooi - antikolonialer Politiker und Freiheitsikone Namibias

Im Vortrag wird die Politik des Kaptein Hendrik Wirbooi (ca. 1830-1905) im Kampf gegen die deutsche Kolonialherrschaft dargestellt. Dabei geht es auch um die Allianzen und Ambivalenzen, die sich aus den Überlebensstrategien afrikanischer Gemeinschaften ergaben.

In Freiburg muss Hendrik Witbooi besonders interessieren, weil das Museum Natur und Mensch im Besitz von Handschriften Hendrik Witboois ist, die sich seiner diplomatischen Korrespondenz zuordnen lassen. Dieses oft als "Tagebuch" bezeichnete Textkorpus belegt die reflektierte antikoloniale Strategie Witboois und ist heute als Weltkulturerbe anerkannt.

02.12.2014, 18.00 Uhr, Museum Natur und Mensch Städtische Museen Freiburg, Gerberau 23, 79098 Freiburg, Kosten: 3 Euro

siehe dazu auch:

  • "Unsere Vergangenheit wurde uns geraubt" - Interview von Anja Bochtler mit Ellen Namhila, Vertreterin der Archive des antikolonialen Widerstands- und Befreiungskampfes in Namibia; Badische Zeitung, 15.5.2008, Artikel
  • Anja Bochtler: Relikte aus der Kolonialgeschichte, Badische Zeitung vom 15.08.08, S. 19, Mehr (pdf

Vortrag von Aretha Schwarzbach-Apithy:

Konstituierung und Anwendung von Weißsein in Erziehungs, Bildungs- und Wissenschaftsräumen

„Erziehung" ist die Begründung demokratischer wie auch totalitärer Systeme, Menschen in ein bestimmtes Sozialgefüge eingewöhnen zu müssen. Diese Ansicht ist kulturell tief eingeschrieben und verhaftet in allen sozialen Schichten, dass Bildung - als tatsächlich kognitive und emotionale freie Leistung - der Pädagogisierung aller Bereiche untergeordnet und z.B. Erziehung mit Bildung verwechselt bzw. gleichgesetzt wird. Was ist so bedeutsam an Weißer Erziehung / Weißer Bildung und was hat sie mit Infantilisierung, Unfreiheit, Kolonialismus und Diskriminierung zu tun? Aretha Schwarzbach-Apithy studierte Erziehungswissenschaften und Gender Studies in Berlin, arbeitete u.a. in Zambia und Bolivien zu den Schwerpunkten Empowering und Dekolonialisation im Kinder- und Jugendbereich und ist Mitbegründerin der Schwarzen Studiumsgruppe. Sie referiert u.a. zu den Themen Weiße Erziehungswissenschaften und Dekolonialisierung. Sie promoviert zum Thema Weißsein als Norm in den Erziehungswissenschaften.

Veranstalter: Weitblick Freiburg Datum: 27.11.2014, Zeit: 19:00 Ort: Raum 1023 (KG I, Uni Freiburg)


 

Weitblick Freiburg: Concerning Violence (Kinofilm)

Datum: 26.11.2014, Zeit: 19:00 Ort: Kommunales Kino, Freiburg

Einstieg: Performance der Künstlerin Jazzmin Tutum
Kinofilm: Concerning Violence
Regie: Göran Hugo Olsson (Schweden/USA/Dänemark 2014 | OmU | 85 Min.)

Concerning Violence – Nine Scenes from the Anti-Imperialistic Self-Defence" setzt sich mit den afrikanischen Befreiungsbewegungen der 60er, 70er und 80er Jahre auseinander. Neu entdecktes Archivmaterial über die gewaltvolle Konfrontation mit den Kolonialmächten wird kombiniert mit Zitaten aus Frantz Fanons polarisierendem Text zur Entkolonialisierung "Die Verdammten dieser Erde". Die Musikerin Lauryn Hill, die als Frontsängerin der Fugees bekannt wurde, erweckt die eingeblendeten Textausschnitte mit ihrer Stimme zum Leben. Kunstvoll beleuchtet der Film Fanons Analysen über die Folgen der Kolonialisierung Afrikas und plädiert für den Aufbau einer gerechteren Welt. Im Zentrum des Films steht dabei auch die Emanzipation der Frau, die mit der kolonialen Befreiung zusammengehört. Als ein kinematografischer Essay, der Fanons Text, Lauryn Hills Stimme, das Archivmaterial sowie Musik verbindet, setzt der Film die komplexen theoretischen Ideen in eine emotionale Filmerfahrung um.

Veranstalter: Weitblick Freiburg siehe auch Concerning Violence auf der Koki-Site


Veranstaltungsreihe:

WE ARE TOMORROW (15.11.2014 - 26.2.2015), Ballhaus Naunynstraße in Berlin
Visionen und Erinnerung anlässlich der Berliner Konferenz von 1884

Ab dem 15. November 1884 wird in Berlin „eine Sache des Friedens und der Humanität“ verhandelt. So jedenfalls formuliert es der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck in seiner Begrüßungsadresse an die europäischen Diplomaten, die in den darauf folgenden Wochen an der Spree über die Zukunft Afrikas beraten. Unter Ausschluss der Afrikaner, versteht sich. Im eurozentristischen Weltbild ist kein Platz für Selbstbestimmungsrechte. Dafür sind die Kolonialherren voller guter Vorsätze: „Unsere Regierungen teilen den Wunsch, den Eingeborenen Afrikas den Anschluss an die Zivilisation zu ermöglichen, indem das Innere dieses Kontinents für Handel und Bildung erschlossen wird und damit begonnen wird, der Sklaverei ein Ende zu machen“, frohlockt Bismarck.

Berliner Afrika-Konferenz, Westafrika-Konferenz, Kongo-Konferenz – bis heute kursieren verschiedene Bezeichnungen für jene Tagung, die in Berlin abgehalten wird und bis zum 26. Februar 1885 andauert. Sie gibt den Startschuss zur umfassenden Kolonisierung des Kontinents und schuf Konsequenzen, die bis heute fortwirken.

Die Berliner Konferenz ist ein unbewältigtes Kapitel deutscher und europäischer Geschichte. Eines, das im Gegensatz zur Nazizeit im öffentlichen Bewusstsein noch immer nicht verankert ist und das außerhalb der Gedenkrituale im Jubiläenturnus weder in den Medien noch in den Künsten besonderen Nach- und Widerhall findet. Das Ballhaus Naunynstraße will den alten Konferenzsaal öffnen, Vergangenes reflektieren, Heutiges beleuchten, Zukünftiges ausloten.

Von November 2014 bis Februar 2015 – der tatsächlichen Dauer der Berliner Konferenz folgend – wird am Ballhaus Naunynstraße der Themen- schwerpunkt WE ARE TOMORROW einen interdisziplinären Bogen spannen: Mit Theater, Performance, Tanz, Ausstellung, Literatur, Film, Bildender Kunst und Musik setzen sich die Kurator_innen und Künstler_innen selbstbestimmt mit der Bedeutsamkeit der Ereignisse aus unterschiedlichen Perspektiven auseinander – vor allem den bisher nur marginal wahrgenommenen.

Zu den einzelnen Veranstaltungen beachten Sie bitte unsere Broschüre zum Themenschwerpunkt und unsere Website Ballhaus Naunynstraße.

Eine Veranstaltungsreihe von Kultursprünge im Ballhaus Naunynstraße gemeinnützige GmbH. Gefördert mit Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.


Ausstellung: 14 - 18 Die Kolonien im Ersten Weltkrieg - Les Colonies dans la Grande Guerre

Eine Ausstellung von “Collectif Fusion” mit Jugendlichen aus dem Pariser Vorort Villiers-Le-Bel im Haus der Geschichte Baden-Württemberg, 16.10. - 26.10.2014

Haus der Geschichte Baden-Württemberg * Konrad-Adenauer-Straße 16 * 70173 Stuttgart

Pariser Künstlerinnen und Künstler haben zusammen mit Jugendlichen aus dem Pariser Vorort Villiers-Le-Bel eine Ausstellung zu
den Kolonialsoldaten des Ersten Weltkriegs erarbeitet. Zu sehen sind historische Fotografien aus den kommunalen Archiven und
aus den Familien der Jugendlichen selbst, die aus den ehemaligen Kolonien nach Frankreich kamen. In Auseinandersetzung mit
den Bildern von Otto Dix haben die Jugendlichen überlebensgroße Porträtbilder von Kolonialsoldaten gestaltet, die sie im Ort
als Intervention und Erinnerungspfad präsentierten.

Zur Eröffnung berichten der Künstler und Historiker Dominique Renaux von „Collectif Fusion“ sowie Farah Medarbi und Julia Azdejkovic, zwei Teilnehmerinnen über das Projekt. In französischer und deutscher Sprache.

Anmeldung zur Eröffnungsveranstaltung am 16.10.2014, 19 Uhr erbeten unter: Tel. 0711
2123989; besucherdienst@hdgbw.de

Einladung als pdf


Film im Kommunalen Kino Freiburg

"Lettow-Vorbeck - Der Deutsch-Ostafrikanische Imperativ"

von Christian Doermer (D, 1985) mit einer Einführung von Prof. Wolfgang Struck, Universität Erfurt, am Freitag, 27.06.2014, 19:30 Uhr

Reihe: Der Erste Weltkrieg im Film - Eine Auseinandersetzung mit Heldendiskursen
Regie: Christian Doermer | mit: mit Christian Doermer, Andreas Graf Dönhoff, Michael Burisch
Deutschland 1985 | 95 Min.

Eines der wenigen erhaltenen Filmdokumente aus deutschem Kolonialgebiet zeigt den Kampf der »Schutztruppe« in Ostafrika von 1914 bis 1916, ein Kampf, der in einem der ersten nationalsozialistischen Propagandafilme, Herbert Selpins "Die Reiter von Deutsch-Ostafrika" (1934), wieder auflebt. Und noch die Heldin des ZDF-Kolonialmelodrams Afrika, mon amour (2007) gerät zwischen die Fronten dieses Krieges. Als dessen Kriegsherr, General Paul von Lettow-Vorbeck, im März 1964 mit militärischen Ehren bestattet wird, ist das Anlass für die erste kritische Auseinandersetzung mit dem deutschen Kolonialismus in Fernsehen, Ralph Giordanos Dokumentation Heia Safari. Die Legende von der deutschen Kolonialherrschaft in Afrika (1966/67). Aber die Legende eines Kriegers, der mit dem Kolonialismus nichts zu tun hatte und der sich ehrenvoll gegen einen vielfach stärkeren Gegner behauptet hat, bleibt lebendig. Christian Doermer hat sich daher, eineinhalb Jahrzehnte nach Giordano, mit den Mitteln des Spielfilms dem ostafrikanischen Kriegsspiel angenähert: weniger mit dem Wissen des Historikers, sondern als Filmemacher, der die Reinszenierung vergangenen Geschehens als Erfahrungsprozess versteht. (Wolfgang Struck)

In Kooperation mit informationszentrum 3. welt und mit freiburg-postkolonial.de


Dr. phil. habil. Eckard Michels (Birkbeck College, University of London):

Kriegsausbruch und Kriegsführung an der Peripherie: Ostafrika 1914-1918

Datum: 26.05.2014 20:15, Ort: Hörsaal 1010, KG I der Universität Freiburg. Studium Generale

Der Beginn des Ersten Weltkriegs vor einhundert Jahren bietet Gelegenheit, die Sicht der heutigen historischen Forschung auf eine Reihe wichtiger Aspekte der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“, ihre Vorbereitung in Denken und Mentalität von Mili-tärs, Politikern und Teilen der Bevölkerung sowie die Spiegelung des Kriegsgeschehens in der Erlebniswelt der Kriegsteilnehmer und der Zivilbevölkerung kennen zu lernen. (28. April und 12. Mai).
Beleuchtet wird auch - am Beispiel Ostafrika - eine Seite der mentalen und konzeptionellen Kriegsvorbereitungen, die lange Zeit keine Aufmerksamkeit fand: die Kriege in den Kolonialreichen und ihre rücksichtslose Brutalität. Neben die herkömmliche militärische Taktik und Strategie traten hier Elemente einer Totalisierung der Kriegführung, die auf die systematische Vernich-tung der sozialen und ökonomischen Lebensgrundlagen der feindlichen Gesellschaft und Kultur zielten (26. Mai). Die neuesten militärtechnischen Entwicklungen unserer heutigen Zeit zielen – in Abkehr von den Formen rücksichtslosester Kriegsführung – nach Auskunft der verantwortlichen Militärs und Politiker – auf eine Minimierung der Auswirkungen des Waffeneinsatzes auf die Zivilbevölkerung. Ob dies mehr ist als „unfrommer“ Selbstbetrug und ob nicht z. B. die Art des Gebrauchs, den die USA im Zuge der „asymmetrischen Kriegsführung“ von hochtechnologischen Tötungssystemen wie Drohnen machen, den Hass ihrer Gegner und auch deren Zivilbevölkerung vollends ins Unversöhnliche steigert, wird Gegenstand des letzten Vortrags sein (16. Juni).

Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Das Jahrhundert der Gewalt. Vom Ersten Weltkrieg zu den „neuen“ militärischen Phänomenen in der multipolaren Welt"


Stadtführung von Heiko Wegmann "Freiburg und die deutsche Kolonialgeschichte" am 29.3.2014/11.00 Uhr im Rahmen des JULIUS-HANS-SPIEGEL-ZENTRUM am Theater Freiburg. Mehr

siehe auch: Performances, Vorträge, Künstlergespräche, Workshops und Führungen im Julius-Hans-Spiegel-Zentrum am Theater Freiburg vom 18. Januar bis 6. April 2014 im Winterer-Foyer. Der Berliner Tänzer Julius Hans Spiegel machte sich in den 1920er Jahren mit seinen „exotischen Tänzen“ in ganz Europa einen Namen. Mehr


Veranstaltung: Ida Hofmann (Chairperson of the Nama Genocide Technical Committee):

Apology, Compensation, Reconciliation. A Report from Namibia

Mittwoch 30.10.2013, 20 Uhr ct., Uni Freiburg, KG I, HS 1098 Mehr


Veranstaltungsprogramm im Kommunalen Kino Freiburg, 12.10.-8.11.2012

DEUTSCHER KOLONIALISMUS – VERGANGENHEIT UND GEGENWART

Die deutsche Kolonialgeschichte ist im öffentlichen Bewusstsein wenig präsent. Umso ungehinderter können rassistische Stereotype, Argumentationsweisen und Praktiken, die damals eingeübt wurden, bis heute fortwirken. Mit einem vielseitigen Programm aus Filmen und Vorträgen begleiten wir die Ausstellung Freiburg und die Deutsche Kolonialgeschichte in Afrika, die die lokalen Verstrickungen in den Kolonialismus aufarbeitet. Unser Filmprogramm behandelt Themen wie den Mythos Afrika, die deutsche Mission in Afrika und neo-koloniale Formen der heutigen Entwicklungshilfe; es widmet sich der makaberen Geschichte um den Schädel eines afrikanischen Königs und präsentiert die persönliche Auseinandersetzung eines Dokumentarfilmers mit seiner kolonialen Familiengeschichte. In seinem Vortrag Kolonialismus spielen? Literarisches und filmisches Reenactment des deutschen Kolonialreichs setzt sich Prof. Wolfgang Struck mit dem Fortleben kolonialer Phantasien in der Gegenwartsliteratur und in populären TV-Produktionen auseinander. Manuel Armbruster berichtet über den kolonialen Exotismus der Völkerschauen, die im 19./20. Jahrhundert in Freiburg stattgefunden haben.

Veranstalter: Kommunales Kino, Literaturbüro Freiburg, freiburg-postkolonial, informationszentrum 3. welt und Eine Welt Forum Freiburg.

Programm:

Vom 12.10.-8.11.2012 (verlängert bis 20.11.12!!!) wird in der Galerie des Kommunalen Kinos Freiburg, Urachstr. 40, die Ausstellung von Heiko Wegmann gezeigt:

Freiburg und die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika

1884 begann das Deutsche Reich mit der Aneignung und Ausbeutung von Kolonien in Afrika, Asien und dem Pazifik. Sie wurden benutzt als Rohstofflieferanten, Exportmärkte, Auswanderungsgebiete und Prestigeobjekte. Diese Prozesse schlugen sich auch in Freiburg im Breisgau nieder, nicht nur in Berlin oder Hamburg. Beamte, Missionare, Händler und Forscher gingen in die Kolonien und brachten ihre Erfahrungen mit nach Hause. Militärs wurden oft für den Rest ihres Lebens vom Kolonialdienst geprägt. Gemeinsam mit Professoren, Wirtschaftsführern und anderen Honoratioren engagierten sie sich in diversen Kolonialvereinen. Über Jahrzehnte – auch zur NS-Zeit – bildeten diese Gruppen Teile der lokalen Öffentlichkeit, deren Presse ohnehin prokolonial eingestellt war. Daneben stand die universitäre Kolonialforschung in Form von »Rassenforschung«, Völkerkunde, Geografie oder Volkswirtschaft. Inszenierte »Völkerschauen« führten den FreiburgerInnen Kolonisierte vor, um exotistische Bedürfnisse zu befriedigen und sie in ihrem Glauben an die eigene höhere Zivilisation zu bestärken.

Die Ausstellung ist zu sehen vom 12.10. — 08.11.2012, nachmittags bis nachts während des Café-Betriebs, genaue Öffnungszeiten siehe hier | Führungen auf Anfrage.

Vernissage mit Einführung von Heiko Wegmann, Freitag, 12.10.12, 19:00 Uhr

Filme im Anschluss an die Vernissage ab 20:30 Uhr:

RIDER WITHOUT A HORSE (Kurzfilm )
In dem ebenso lustigen wie ernsten Kurzfilm wird der monumentale metallene Schutztruppler, der seit 1912 über Windhoek thront, am 18. namibischen Unabhängigkeitstag lebendig. Namibia 2009 / 12 Min. / Tim HuebschleRider

EINE KOPFJAGD
Auf der Suche nach dem Schädel des Sultans Mkwawa In Tansania trieben die deutschen Kolonialherren vor rund 100 Jahren den aufständischen König Mkwawa nicht nur in den Tod, sondern trennten ihm noch den Kopf ab, um diesen als makabere Trophäe nach Deutschland zu schicken. Weit über das Ende des deutschen Kolonialreiches hinaus beschäftigte der Kopf des toten Königs europäische und afrikanische Regierungen. Mehr als ein halbes Jahrhundert verblieb diese makabere Trophäe des Kolonialwahns in Deutschland. Jetzt versucht ein Nachfahre den Schädel zurückzuholen. Wer war dieser Mann? Warum hat sein Schicksal bis heute immer noch tragende Auswirkungen? Der Regisseur Martin Baer begleitet einen tansanischen Historiker auf dessen persönlicher Spurensuche. Deutschland 2001 / 54 Min. / Regie: Martin Baer. Zur Rezension des Buches "Eine Kopfjagd. Deutsche in Ostafrika" (2001) Mehr zum Film Kopjagd

SCHLAFKRANKHEIT, Mi 17.10., 19:30 Uhr, Einführung: Gerhard Spaney.
Schlafkrankheit erzählt die Geschichte von Ebbo, einem deutschen Arzt, der in der Nähe von Youndé (Kamerun) ein Programm
zur Bekämpfung der Schlafkrankheit leitet. Seine Frau geht nach Deutschland zurück. Er bleibt: Sein Herkunftsland ist ihm in der Zwischenzeit fremd geworden. Einige Jahre später kommt Alex, ein französischer Arzt mit kongolesischen Wurzeln, nach Yaoundé und trifft dort Ebbo, der auch in Afrika seinen Platz nicht gefunden hat. Ulrich Köhler zeigt nicht so sehr einen Film »über Afrika«, sondern
einen Film über einen Europäer in Afrika. Thematisiert werden Rassismus, Kolonialismus und das Für und Wider der Entwicklungshilfe. Der Spielfilm wurde letztes Jahr auf der Berlinale mit dem Silbernen Bären 2011 ausgezeichnet.
D, F, NL 2011 / 91 Min. / Regie: Ulrich Köhler, Wiederholung: Fr 19.10., 21:45 Uhr

»ECHTE INDIANER«, »AFRIKANISCHE LANDSLEUTE« UND »UNVERFÄLSCHTE NATURMENSCHEN«
Kolonialer Exotismus auf Völkerschauen in Freiburg

Vortrag von Manuel Armbruster, Do 18.10., 20:00 Uhr / Galerie
Im Unterhaltungsgeschäft des 19. und frühen 20. Jahrhunderts war die Zurschaustellung außereuropäischer Menschen in sog.
Völkerschauen ein Phänomen mit Millionenpublikum. Sie gaben vor, einen authentischen Einblick in das Leben »exotischer
Völker« zu geben. Die Inszenierungen waren jedoch durch vorangehende kolonial-rassistische Vorstellungen geprägt, die sie
nochmals verstärkten. Manuel Armbruster nimmt Schauen wie zum Beispiel die »Dahomey-Amazonen« auf der Messe oder
das »Senegalesen-Dorf« auf dem Stühlinger Platz in ihrem kulturhistorischen Kontext in den Blick und zeigt Reaktionen auf.

DAS KOLONIALE MISSVERSTÄNDNIS
Le malentendu colonial
, Di 30.10., 19:30 Uhr / Einführung: Heiko Wegmann
Der kamerunische Regisseur setzt sich in dem Film mit der deutschen Kolonial- und Missionsgeschichte auseinander.
Auf den Spuren der Missionare reist Teno von Wuppertal über Südafrika, Namibia, Kamerun und Togo wieder zurück nach
Wuppertal, um dort die Geschichte der »Rheinischen Missionsgesellschaft « zu erkunden. 1828 mit der hehren Absicht gegründet, die christliche Botschaft zu verbreiten, war sie schon nach kurzer Zeit aktiv in die koloniale Unterwerfung Afrikas verstrickt. Teno rekonstruiert die Wechselwirkungen zwischen christlichem "Ethos", kaufmännisch-kolonialen Interessen und den traumatischen Erlebnissen der Missionierten.
Kamerun, F, D 2004 / OmU / 79 Min. / Regie: Jean Marie Teno

KOLONIALISMUS SPIELEN? LITERARISCHES UND FILMISCHES REENACTMENT DES DEUTSCHEN KOLONIALREICHS
Vortrag mit Filmbeispielen von Prof . Wolfgang Struck (ERFURT), Fr 02.11., 19:30 Uhr Kinosaal

In den letzten Jahren hat der deutsche Kolonialismus ein stetig wachsendes Maß an Aufmerksamkeit erfahren. Vor allem sind es die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten, die die koloniale Vergangenheit Deutschlands und die Geschichte der ehemaligen Kolonien für eine breitere Öffentlichkeit aufbereitet haben (wie z.B. das zweiteilige Melodram „Die Wüstenrose“ und dreiteilige Mini-Serie „Afrika, mon amour“). Hier hat sich ein populäres Gegenstück zum wissenschaftlichen Postkolonialismus entwickelt, das diesen ergänzt, oft aber auch provoziert und konterkariert. Denn auch wenn die meisten Produktionen zumindest oberflächlich eine kritische Position gegenüber dem Kolonialismus einnehmen, ähneln sie doch oft auf irritierende Weise jenen Stereotypen, die bereits das koloniale Engagement im Kaiserreich begleiteten. Der Vortrag wirft einen genaueren Blick auf einige der genannten Beispiele und fragt nach den Gründen dieser befremdlichen Ähnlichkeit.

anschließend:
KOLONIALMAMA – EINE REISE IN DIE GEGENWART DER VERGANGENHEIT, Fr 02.11., 20:30 Uhr, zu Gast der Filmemacher Peter Heller
Ein Film über Mutters Kinderstube in Afrika. – Der Autor entdeckt die koloniale Vergangenheit der eigenen Familie. Peter Hellers Mutter, 99 Jahre alt, wuchs in Swakopmund auf, im heutigen Namibia. Ihr Vater war Beamter der Eisenbahngesellschaft und kämpfte gegen die Hereros. Die Erinnerungen der hochbetagten Mutter an ihre Kindheit in Afrika bewegen den Autor dazu, sich nach all den Jahren mit der Geschichte »seiner Kolonialmama« zu befassen. Deutschland 2009 / 81 Min. / Regie: Peter Heller

BEFREIEN SIE AFRIKA! - Ein Film über den deutschen »Mythos Afrika«, Do 08.11., 19:30 Uhr, Einführung: Heiko Wegmann

500 Ausschnitte aus Spielfilmen, Reportagen, Dokumentationen, Comics, Werbespots, Musikvideos und Computerspielen illustrieren die
deutschen Afrika-Imaginationen vom Zweiten Weltkrieg bis heute: darunter bisher unveröffentlichtes Material aus ost- und
westdeutschen Archiven. Deutschland 1999 / 83 Min. / Regie: Martin Baer.

Ausstellung

 

 

 

Ausstellung

 

Film Heller

Presseberichte:

Hartmut Buchholz: Viele Berührungspunkte. "Freiburg und die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika": Eine materialreiche Ausstellung im Alten Wiehrebahnhof, in: Badische Zeitung, 22.10.2012 Mehr

Klaus Riexinger: "Nachlass mit Beigeschmack. Kommende Woche beginnt die Veranstaltungsreihe Deutscher Kolonialismus - Vergangenheit und Gegenwart", in: Der Sonntag, 7.10.2012 Mehr

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Am 11. Oktober 2012 präsentiert das iz3w um 19 Uhr im Strandcafé den Film „White Charity“. Die FilmemacherInnen Carolin Philipp und Timo Kiesel zeigen darin, dass Spendenwerbung einen großen Einfluss darauf hat, wie Schwarze und Weiße Identitäten konstruiert werden. Zu Gast: Die Filmemacherin Carolin Philipp, im Anschluss Diskussion.

white charity


KONFUZIUS-INSTITUT und STUDIUM GENERALE Uni Freiburg Mehr

Mi, 04. Juli 2012, 20.15 Uhr, Hörsaal 1010, Koll.-Gebäude I der Universität
Dr. Susanne Kuß (Freiburg): Deutsche Truppen im Boxerkrieg 1900/1901

Mi, 11. Juli 2012, 20.15 Uhr, Hörsaal 1010, Koll.-Gebäude I der Universität
Prof. Dr. Rainer Hoffmann (Zürich): Deutschland im chinesischen Hinterhof: die preußischen Turfan-Expeditionen (1902-1914), ihr Ertrag, ihre Problematik

Mi, 18. Juli 2012, 20.15 Uhr, Hörsaal 1010, Koll.-Gebäude I der Universität
Prof. Dr. Klaus Mühlhahn (Berlin): Tsingtau: Deutsche „Musterkolonie“?


Vortrag am 25. Mai 2012, um 20 Uhr auf dem Grether-Gelände, Strandcafé, Adlerstr. 12, Freiburg

Heiko Wegmann:

Koloniales Schädelsammeln, die Ecker-Sammlung der Uni Freiburg und der aktuelle Rückgabeprozess nach Namibia

In anthropologischen Sammlungen befinden sich zahlreiche menschliche Gebeine, die in den früheren Kolonien Deutschlands und anderer Mächte beschafft wurden. Dieses koloniale Erbe ist zunehmend Gegenstand von Debatten über Rückgaben in die Ursprungsländer. So rief der Restitutionsprozess menschlicher Gebeine von Deutschland nach Namibia Ende September 2011 großes öffentliches Interesse hervor. Erstmals wurden 20 Schädel von der Berliner Charité an eine eigens dafür angereiste, siebzigköpfige namibische Delegation unter Führung des Kulturministers Kazenambo Kazenambo übergegeben. In dem Vortrag wird beleuchtet, welche spezifischen Voraussetzungen die Debatte vor dem Hintergrund der deutsch-namibischen Kolonialvergangenheit hat und unter welchen problematischen Bedingungen anthropologisch gesammelt wurde. Im Zentrum steht dabei die Freiburger Alexander-Ecker-Sammlung unter ihrem langjährigen Leiter Prof. Dr. Eugen Fischer. Im Anschluss daran geht es um den bisherigen Verlauf der Rückgabedebatte und die Haltung der Universität Freiburg, die dieses Jahr 14 Schädel nach Namibia rückführen will.

Heiko Wegmann ist Dipl. Sozialwissenschaftler und Leiter des Projektes freiburg-postkolonial.de Auf der Website finden sich zahlreiche Hintergrundinformationen zum Thema. Veranstalter: Grether Öffentlichkeitsarbeit, freiburg-postkolonial und iz3w (siehe auch Flyer als pdf)

Vortrag von Dr. Reinhart Kößler (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arnold-Bergstraesser-Institut) Mittwoch 23.05.2012, 20 Uhr c.t., HS 3042, KG III Uni Freiburg (Studium Generale)

Postkoloniale Verstrickungen: Die Repatriierung menschlicher Schädel von Deutschland nach Namibia

Von 1884 bis 1915 war das heutige Namibia unter dem Namen „Deutsch-Südwestafrika" eine Kolonie des deutschen Kaiserreiches. 1915 wurde das gesamte Gebiet von der Südafrikanischen Union erobert, und nach einem vierjährigen Zeitraum unter Militärverwaltung im Jahr 1919 gemäß den Bestimmungen des Friedensvertrags von Versailles als Völkerbundsmandat „Südwestafrika" der Verwaltung Südafrikas übertragen. Die Präsenz einer weitgehend vergessenen deutschen kolonialen Vergangenheit in der Gegenwart wird nicht zuletzt durch Bestände von menschlichen Schädeln aus den ehemaligen Kolonien in anthropologischen Sammlungen dokumentiert. Auch das Universitätsarchiv Freiburg besitzt eine solche Sammlung.
Das Thema der postkolonialen Verstrickung ist seit einigen Jahren zunehmend ins Licht der Öffentlichkeit geraten, vor allem seitdem in Namibia die Forderung nach Rückgabe solcher menschlicher Überreste erhoben wurde. Wie der erste Schritt dazu, den im September 2011 die Berliner Charité vollzog, zeigte, haben derartige Vorgänge große politische Bedeutung und mobilisieren tiefe Emotionen. Sie werfen die grundlegende Frage postkolonialer Versöhnung auf, zumal vor dem Hintergrund des in den Jahren 1904-1908 in Namibia verübten Völkermordes. Der Vortrag wird die Hintergründe skizzieren und Position zu den anstehenden Aufgaben aktiver Versöhnungspolitik beziehen.
Reinhart Kößler ist Autor zahlreicher Bücher und Artikel zu Namibia. Unlängst sind von ihm die Publikationen „The long Aftermath of War. Reconciliation and Transition in Namibia" (Freiburg: Arnold-Bergstraesser-Institut 2010) und „Zweierlei Amnesie und die komplexe postkoloniale Lage Namibias" (Die Friedenswarte. Journal of Peace and Organization 86: Transitional Justice 2.0 [2011], S. 73-99) erschienen.


Zeugen des deutschen Völkermords. Veranstaltung aus Anlass der Rückführung menschlicher Gebeine aus der Charité nach Namibia.

Podiumsdiskussion zwischen Vertreter/innen der Herero und Nama, der deutschen Bundesregierung und der parlamentarischen Opposition

Mittwoch, 28. September 2011, 19 Uhr, Haus der Kulturen der Welt , Theatersaal, John-Foster-Dulles-Allee 10 10557 Berlin 

Hintergrund: Von 1904-1908 führten deutsche Truppen einen grausamen Vernichtungskrieg gegen die Herero, Nama und Damara, um den antikolonialen Widerstand im damaligen Deutsch-Südwestafrika (heute: Republik Namibia) zu brechen. Unzählige Gebeine von Opfern des Völkermordes und der Konzentrationslager, welche die deutschen Truppen vor Ort errichteten, wurden „zu Forschungszwecken" nach Deutschland verschickt. Hunderte davon übernahm die Berliner Charité, die sie bis heute in ihrer Sammlung aufbewahrt.

Erst auf Druck einer kritischen Öffentlichkeit in Deutschland und Namibia hat die Charité mit der Rückführung der geraubten Gebeine an die Nachfahren begonnen. Vom 26. September bis zum 03. Oktober 2011 wird nun eine erste Delegation verschiedener namibischer Opferverbände erwartet, welche die sterblichen Überreste von 20 Menschen in Empfang nehmen und zurück nach Namibia bringen wird.

Aus Anlass dieses historischen Ereignisses laden wir zur kritischen Auseinandersetzung mit der deutsch-namibischen Geschichte ein. Neben dem zentralen Thema des Raubs der menschlichen Gebeine und ihrer Rückführung wird dabei der Dialog über Deutschlands überfällige Anerkennung des Völkermords von 1904-08 sowie über symbolische und materielle Reparationen auf der Tagesordnung stehen. Die Podiumsdiskussion wird simultan gedolmetscht (deutsch/englisch)

Witnesses of the German Genocide. Event to recognise the restitution of human remains from the Charité back to Namibia.

Panel discussion with representatives of the Herero and Nama, the German government and the parlamentary opposition

Wednesday, September 28th 2011, 7.00 pm, Haus der Kulturen der Welt , Theatersaal, John-Foster-Dulles-Allee 10 10557 Berlin 

Background: From 1904-1908 German troops fought a terrible war of destruction in the former colony German South-West Africa (now known as the Republic of Namibia) against the Herero, Nama and Damara, in order to break the anticolonial resistance movement. Countless remains from the victims of the genocide and the concentration camps that had been established there by the German troops were transported to Germany "for research purposes". Hundreds of these remains were given to the Charité, a hospital in Berlin, which until today still has them in the hospital archives. 

The Charité has only begun the process of returning the stolen human remains to their descendants following a great deal of public pressure in Germany and Namibia. The first delegation of various Namibian Interest Groups is expected to be in Berlin from September 26th until October 3rd 2011. This delegation will receive the mortal remains of 20 people and will bring these back to Namibia.

To commemorate this historical event, we openly invite everyone to engage critically with this period of German-Namibian history. The central theme will be the theft of the human remains and their restitution. In addition, the discussion will focus on Germany's long overdue recognition of the genocide in 1904-08, as well as symbolic and material reparations. The panel discussion will be simultaneously interpreted (German/English).

Host organisations: AfricAvenir International, AFROTAK TV cyberNomads!, Berliner  Entwicklungspolitischer Ratschlag (BER), Berlin Postkolonial, Deutsch-Afrikanische Gesellschaft (DAFRIG) Berlin, Global Afrikan Congress, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD-Bund) e.V., Solidaritätsdienst International (SODI), in cooperation with the August-Bebel-Institut and Rosa-Luxemburg-Stiftung, financially supported by the BMZ  Contact: Judith Strohm, Mail: j.strohm@africavenir.org, Tel: 016297185; Christian Kopp, Mail: buero@berlin-postkolonial.de, Tel: 030 231 321 54  Information: http://www.restitution-namibia.de   Online book of condolence: http://namibia.menschen-gedenken.de/Main.aspx


On the occasion of the repatriation of the human remains of the victims of German colonial rule over Namibia and its peoples, the Bishop of the Evangelical Lutheran Church of the Republic of Namibia, Dr. Zephania Kameeta, and the Ambassador of the Republic of Namibia to Germany, H.E. Neville Gertze, request your company at a memorial service at the St. Matthäuskirche in Berlin on Thursday, 29 September 2011 at 12:00h –14:00h at Matthäikirchplatz (in the middle of the Kulturforum, Southern Tiergarten) 10785 Berlin (Mitte)


Konferenzen:

New Trends in German Colonial/ Postcolonial History, Freie Universität Berlin; in cooperation with Cambridge University, 15.-17.09.2011, Berlin Programm (pdf)

"(Post-)Colonialism between Cameroon and Germany – Knowledge, Science and Justice", on 19-20 September 2011 at Goethe-University in Frankfurt/M. Programm (pdf)

DFG-Netzwerk Postkoloniale Studien in der Germanistik - Perspektiven der postkolonialen Studien, Internationale Tagung an der Universität Bremen (15.-16.9.2011) Programm (pdf)

3. Panafrikanismus Kongress München 2011 28. & 29. Oktober 2011, Ort: Goetheforum, Dachauerstr. 122, 80637 München.

Postkoloniale Gesellschaftswissenschaften. Eine Zwischenbilanz

17.06.2011-18.06.2011, Humboldt-Universität, VeranstalterInnen: Prof. Dr. Claudia Bruns / Prof. Dr. Ina Kerner / Prof. Dr. Julia Lossau, Humboldt-Universität zu Berlin Mehr (HSozUKult)

CfP: New Trends in German Colonial/ Postcolonial History, Freie Universität Berlin; in cooperation with Cambridge University, 16.09.2011, Berlin Mehr (HSozUKult)

Konferenz: Colonial Legacies, Postcolonial Contestations: Decolonizing the Social Sciences and the Humanities, 16. bis 18. Juni 2011 Frankfurt. Mehr


Bielefeld: Ausstellung mit Begleitprogramm "Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" 6. Juni bis 17. Juli 2001 (pdf, 2 MB)


TV-Sendung SWR-Landesschau-Kultur: Makabre Beutestücke in Museen. In Frieden ruhen? Samstag, 12.03.2011, zwischen 19.15 bis 19.45 Uhr auf SWR


 

Veranstaltung: Wozu postkolonialer Aktivismus in Deutschland? 

Die Auseinandersetzung mit kolonialen Kontinuitäten in deutschen Städten

Kolonialismus – war da was? Die „kurze“ Zeit des deutschen Kolonialismus (1884-1918) sehen viele als eine zu vernachlässigende Angelegenheit an, die weit entfernt stattfand und längst abgeschlossen ist. Seit einigen Jahren nimmt jedoch das Bewusstsein dafür zu, dass der Kolonialismus auch die Gesellschaft in Deutschland entscheidend geprägt hat und dass sich seine Folgen bis heute sowohl in deutschen Städten manifestieren als auch gesellschaftspolitisch nach wie vor relevant sind. Dies zeigt sich in rassistischen Vorstellungen und stereotypen Darstellungen des „exotischen Anderen“, in Institutionen wie Völkerkunde- und Geschichtsmuseen oder bei „Afrika-Tagen“ im Zoo.

Die AG postkolonial möchte solchen Traditionen in Leipzig etwas entgegensetzen und beschäftigt sich vor dem Hintergrund postkolonialer Theorien mit diesen Themen. Daher organisieren wir in den nächsten Monaten verschiedene Veranstaltungen unter dem Motto „Know your colonial history“. Als Auftakt dieser Veranstaltungsreihe findet am 24. Februar um 19.30h eine Gesprächsrunde mit Heiko Wegmann (Freiburg postkolonial), Anne-Kathrin Horstmann (Köln postkolonial) und Jochen Lingelbach (AG postkolonial) statt. Diese berichten über ihre Arbeit zu kolonialen Spuren in der Gegenwart, den Umgang mit der Kolonialgeschichte vor Ort und die Auseinandersetzung mit deren Folgen bis heute. Dies reicht von Aktionen zur Umbenennung von Straßen, deren Namen Kolonialisten ehren, über die Kritik an rassistischen Traditionen in Karnevalsvereinen bis hin zu allgemeineren Überlegungen bezüglich der Erinnerungskultur an den (deutschen) Kolonialismus.

> Donnerstag, 24.02.2011, 19.30h, Galerie KUB, Kantstr. 18, Leipzig-Südvorstadt
> www.engagiertewissenschaft.de
> mit freundlicher Unterstützung von: FSR Powi & Antirassismus-Referat des StudentInnenRats der Universität Leipzig


"Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg" -

Wanderausstellung vom 5.11.2010 – 22.01.2011 in Freiburg

Millionen Soldaten aus Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika haben im Zweiten Weltkrieg gekämpft,um die Welt vom deutschen und italienischen Faschismus sowie vom japanischen Großmachtwahn zu befreien.Allein Indien stellte 2,5 Millionen Kolonialsoldaten undChina hatte mehr Opfer zu beklagen als Deutschland, Italien und Japan zusammen. Sowohl die faschistischen Achsenmächte als auch die Alliierten rekrutierten in ihren Kolonien Hilfstruppen und Hilfsarbeiter, oftmals mit Gewalt. Soldaten aus den Kolonien,ob Freiwillige oder Zwangsverpflichtete, mussten sich mit weniger Sold, schlechteren Unterkünften und geringeren Kriegsrenten als ihre »weißen Kameraden« abfinden. Weite Teile der Dritten Welt dienten als Schlachtfelder und blieben nach Kriegsende verwüstet und vermint zurück. Aus ihren Kolonien bezogen die kriegführenden Mächte zudem Nahrungsmittel für die kämpfenden Truppen und Rohstoffe für die Rüstungsproduktion. Oft musste die einheimische Bevölkerung deshalb Hunger leiden. Fakten wie diese kommen in der hiesigen Geschichtsschreibung bislang kaum vor.

Die Ausstellung »Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg« erinnert mit Fotos, Texten, Video- und Hörstationen daran. Sie wird am 4. November im Centre Culturel Français Freiburg und in der Galerie im Alten Wiehrebahnhof (Kommunales Kino) eröffnet und ist bis zum 22. Januar zu sehen. Die Ausstellung wird begleitet von Filmen, einer Lesung, Vorträgen, Führungen und einem spektakulären HipHop-Tanztheater. Veranstalter sind recherche international e.V., das Rheinische JournalistInnenbüro, in Freiburg das informationszentrum 3. welt (iz3w), das Centre Culturel Français, das Kommunale Kino und das
Eine Welt Forum.

Mit umfangreichem Begleitprogramm, darunter z.B.:

Deutsche Propaganda gegen afrikanische Kolonialsoldaten. Vortrag der Historikerin Sandra Maß und Einführung zur Situation in Freiburg von Heiko Wegmann, freiburg-postkolonial/ iz3w, Montag, 6. Dezember 2010, 20 Uhr im Centre Culturel Français Freiburg

Im April 1945 hatten Kolonialsoldaten aus Marokko, Algerien, Tunesien und dem Senegal wesentlichen Anteil an der Befreiung des Elsass und Badens vom Nationalsozialismus. Ihre Wahrnehmung durch die deutsche Nachkriegsöffentlichkeit konnte auf den rassistischen Bildern von afrikanischen Soldaten aufbauen, die seit den Kolonialkriegen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in den Kampagnen gegen die Rheinlandbesetzung in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus virulent waren. 1940 schließlich verübten Einheiten der Wehrmacht und der Waffen-SS im Frankreichfeldzug zahlreiche „gebilligte Massaker“ an schwarzen französischen Kolonialsoldaten mit tausenden Opfern. Die rassistischen Kampagnen hatten jedoch nicht nur rein propagandistische Funktionen, sondern waren Teil der deutschen Selbstverständigungsdebatten über Geschlechterverhältnisse und Vorstellungen von "Weißsein". Der afrikanische Soldat - als "wilde Bestie" oder auch als "treuer Askari" - fungierte darin als Spiegel "weißer Männlichkeit". Dr. Sandra Maß ist Historikerin am Arbeitsbereich Historische Politikforschung der Uni Bielefeld. Ihre Dissertation: "Weiße Helden, schwarze Krieger. Zur Geschichte kolonialer Männlichkeit in Deutschland, 1918-1964" erschien 2006 im Böhlau Verlag.

Begleitausstellung von freiburg-postkolonial.de: Freiburg, die deutsche Kolonialgeschichte und Afrika.

Ort: informationszentrum 3. welt (iz3w) Freiburg, Kronenstr. 16 a, Donnerstag, 18. November – Freitag 17. Dezember 2010

Auf 28 Tafeln werden Aspekte wie Exotik, Auswanderung nach Afrika im 19. Jahrhundert, Freiburger Kolonialoffiziere,
Kolonialbewegung in Freiburg sowie koloniale Völkerkunde und Anthropologie als Teil der deutschen
Kolonialgeschichte dargestellt. Als Aspekte der postkolonialen Geschichte wird auf die »Schwarze-Schmach«-
Kampagne, die Massaker der Wehrmacht und Waffen-SS an afrikanischen Kolonialsoldaten 1940 in Frankreich
oder die Besetzung Badens durch Kolonialsoldaten 1945 und das heutige Afrikabild eingegangen.

Alle weiteren Infos zu Filmen, Veranstaltungen, Orten, Terminen usw: gestalteter Flyer (pdf, 1 MB) | Programm als Text (pdf)

Nähere Infos zur Ausstellung: www.3www2.de und Sonderseiten zu Freiburg auf www.iz3w.org/


Buchpremiere mit Susanne Kuß: Deutsches Militär auf kolonialen Kriegsschauplätzen. Eskalation von Gewalt zu Beginn des 20. Jahrhunderts
25.10.2010, 18:00 Uhr, Konfuzius-Institut an der FU Berlin, Hörsaal 203, Goßlerstr. 2-4, 14195 Berlin

Buchvorstellung Dierk Schmidt. The Division of the Earth. Tableaux on the Legal Synopses of the Berlin Africa Conference. Mehrere AutorInnen der Publikation werden anwesend sein. Mittwoch, 29.9.2010, 20.00 Uhr, Buchhandlung Burgstraße 27, 10178 Berlin


Ausstellung: Afropolis. Stadt, Medien, Kunst
4. November 2010 – 13. März 2011 in Köln

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten. Vor allem die Länder des Südens sehen sich einer rasanten Globalisierung gegenüber. Die weltweit höchste Urbanisierungsrate weisen afrikanische Städte auf. Hier haben sich jenseits euroamerikanischer Modelle der Stadtentwicklung eigene urbane Strukturen, Topografien und Kulturen herausgebildet. Wie funktionieren diese Strukturen? Wie organisieren die Bewohner afrikanischer Städte ihren Alltag? Welche Diskussionen werden in Afrika über die Geschichte und Zukunft von Städten geführt? Wie denken europäische und afrikanische Künstler über Urbanität in Afrika?
Afropolis stellt fünf afrikanische Metropolen vor: Kairo, Lagos, Nairobi, Kinshasa und Johannesburg. Zentral ist die Verflechtung der Perspektiven von Wissenschaft und Kunst: Die Ausstellung führt in die Geschichte der Städte sowie in jüngere Entwicklungen ein. Gleichzeitig stellt sie circa 30 künstlerische Positionen aus und zu den fünf Städten vor, die das Thema Urbanität aufgreifen. Auf diese Weise ergänzen sich wissenschaftliche und künstlerische Recherchen, dokumentarisches Material und künstlerische Reflexion. Es werden Arbeiten aus den Bereichen Grafik, Malerei, Fotografie, Skulptur, Installation, Film- und Videokunst, aber auch Design, Comics, Weblogs gezeigt.

afropolisBild: Slum TV: „Upgradasion“, Videoinstallation, 2010

Rautenstrauch-Joest-Museum - Kulturen der Welt
Cäcilienstrasse 29-33 in Köln

afropolis@stadt-koeln.de
Homepage: www.afropolis.net


Unter dem Titel „deconstructing africa/europe“ zeigt das Museum für Völkerkunde Hamburg vom 05.09.2010 bis zum 23.01.2011 die Arbeiten sieben junger Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und Tansania. deconstructingafricaeurope.org


"AFRIKABILDER - JENSEITS VON SONNE, SAFARI & BÜRGERKRIEG" - EUROPA BRAUCHT EIN UNTERENTWICKELTES AFRIKA , UM SICH SELBST ALS ENTWICKELT ZU SEHEN | Veranstaltungsreihe vom 19. September - 3. Oktober 2010

"AfrikaBilder - jenseits von Sonne, Safari & Bürgerkrieg" nennt sich eine zweiwöchige Veranstaltungsreihe (19.9.-3.10.) der Aktion 3.Welt Saar. Sie hinterfragt die gängigen "AfrikaBilder" - Afrika ist schwarz, arm, ursprünglich, unterentwickelt etc -, die oft mehr über uns selbst als über Afrika aussagen. Oder stimmt es etwa, dass Europa ein unterentwickeltes Afrika braucht, um sich selbst als entwickelt zu sehen, wie es einer der Referenten formuliert? Vier Veranstaltungen finden im Saarland statt, zwei in Rheinland-Pfalz, eine in Hessen:

  • Sonntag, 19. September, "Afrika entwickeln leicht gemacht - Eine Kritik staatlicher und nicht-staatlicher Entwicklungspolitik", Trier, 19 Uhr, Café im Karl-Marx-Haus, Brückenstraße 10, Referent: Dr. Bernard Schmid, Paris
  • Donnerstag, 23. September, "AfrikaBilder - Rassismus im Kinder- und Jugendbuch", Trier, 20 Uhr, Mehrgenerationenhaus, Christophstr. 1, Referentin: Gertrud Selzer, Aktion 3.Welt Saar
  • Samstag, 25. September, "General Paul von Lettow-Vorbeck - Kolonialheld für Kaiser und Führer - Ehrenbürger der Stadt Saarlouis", Saarbrücken, 20 Uhr, Haus Afrika, Stengelstraße 5, Referent: Roland Röder, Aktion 3. Welt Saar
  • Montag, 27. September, Film "Frankreich und seine Befreier" (La France et ses liberateurs), Frankreich, 2009, m.d.U. Nach dem Film: Diskussion mit dem Regisseur Charles Onana, Kamerun / Paris; Saarbrücken, 20 Uhr, Filmhaus, Mainzer Str. 8
  • Dienstag, 28. September, "Europa im afrikanischen Spiegel: Was erzählen uns die europäischen Afrikabilder über Europa?", Saarbrücken, 20 Uhr Galerie im Filmhaus, Mainzer Str.8, Referent: Dr. Philippe Kersting, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
  • Freitag, 1. Oktober "AfrikaBilder - Rassismus im Kinder- und Jugendbuch", Witzenhausen (bei Kassel), 20 Uhr, Vortrag innerhalb des Seminars "So nah und doch so fern! Als Entdecker auf kolonialen Spuren"; Infos und Anmeldungen unter: info@weltgarten-witzenhausen.de
  • Sonntag, 3. Oktober "Auf den Spuren Paul von Lettow-Vorbecks - ein antikolonialer Stadtrundgang durch Saarlouis", Saarlouis, 17 Uhr,Treffpunkt: Geburtshaus von Paul von Lettow-Vorbeck, Silberherzstraße 16 (Fußgängerzone) Gästeführer: Hans Peter Klauck, Heimatforscher, Saarlouis; Vereinigung für die Heimatkunde im. Landkreis Saarlouis e.V.

Die Veranstaltungsreihe wird gefördert von InWEnt aus Mitteln des BMZ, dem Evangelischen Entwicklungsdienst (Bonn) und der Stiftung Demokratie Saarland. Vor Ort gibt es Kooperationen mit der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, dem Multikulturellen Zentrum Trier, dem Filmhaus Saarbrücken und Haus Afrika Saarbrücken.

Das ausführliche 12-seitige Programmheft gibt es kostenlos Programmheft


STADT POSTKOLONIAL - Koloniale Spuren in der Stadtgeschichte

Eine Veranstaltung mit Heiko Wegmann von Freiburg postkolonial und [muc] münchen postkolonial

Eintritt frei | 16.07.2010 | 20.00 Uhr | Kulturladen Westend| Ligstalzstraße 44 | 80339 München | U-Bahnhaltestelle Schwanthalerhöhe

Wir, [muc] münchen postkolonial, sind eine Gruppe, die sich mit den Spuren der Kolonialgeschichte in München beschäftigt. Nach langer Zeit des Schweigens wird seit etwa 20 Jahren endlich über Kolonialismus und seine verheerenden Folgen vor allem für die ehemaligen Kolonien geforscht und geschrieben. Aber auch die Auswirkungen kolonialer Herrschaft und kolonialer Denkweisen auf die „Metropolen“ werden zunehmend diskutiert.
In einigen Städten haben sich Initiativen gegründet, die sich mit der Kolonialgeschichte auseinandersetzen und sich zum Ziel gesetzt haben, Spuren und Leerstellen von kolonialem Geschehen und (post-) koloniale Bildwelten in der Stadt heute in das Blickfeld zu rücken.
Eine der ersten dieser Gruppen ist in Freiburg entstanden – Freiburg postkolonial.
Heiko Wegmann von Freiburg postkolonial wird über die Motive, Arbeitsfelder, Erfahrungen und Interventionen dieser Gruppe sprechen. Dann werden wir, [muc], uns und unsere Themenfelder und Aktivitäten in München vorstellen und diskutieren.

Eine Veranstaltung von [muc] münchen postkolonial und dem Kulturladen Westend, gefördert vom Netzwerk München


Öffentlicher Vortrag am 17.6.2010 in Freiburg:

100 years of silence. The case of the Ovaherero Genocide.

Ms. Esther Utjiua Muinjangue, Senior lecturer, University of Namibia, Windhoek, Chair of the Ovaherero Genocide Commitee

Ort: Evangelische Hochschule Freiburg, Buggingerstr. 38, Donnerstag, 17.6.2010, 18 Uhr, Raum 1.

Veranstaltung der EH, unterstützt von Isibindi e.V., freiburg-postkolonial.de und dem Arnold-Bergstraesser-Institut.

Begleitprogramm: Ausstellung "Freiburg und die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika"

siehe auch: "Wir wollen informiert sein" - BZ-INTERVIEW mit Esther Utjiua Muinjangue, Vorsitzende eines Herero-Komitees in Namibia. Badische Zeitung 16.06.2010


Ausstellung "Freiburg und die deutsche Kolonialgeschichte in Afrika" von freiburg-postkolonial.de

am 5. Juni 2010 von 11.00 bis 18.00 Uhr im Bürgerhaus Seepark am Flückiger-See, Freiburg-Betzenhausen

Auf 12 Tafeln werden Aspekte wie Exotik, kolonialpolitische Öffentlichkeit und Kolonialbewegung in Freiburg als Teil der deutschen Kolonialgeschichte dargestellt.

Die Ausstellung ist Teil der Projektbörse im Rahmen des "Deutsch-Afrikanischen Wirtschafts- und Entwicklungs- Forums Freiburg (DAWEF), WORKSHOPS - PODIUMSDISKUSSION - AUSSTELLUNG - KULTURELLE VERANSTALTUNG", 4.-6. Juni 2010, Programm Flyer (pdf)

Veranstaltet vom AFRIKARAT BW-FREIBURG in Kooperation mit IDAV, interkultureller deutsch-afrikanischer Verein. Weitere Informationen auf: www.afrikarat-freiburg.de und www.idav-freiburg.de


THEATER FREIBURG: »Wir kommen euch besuchen!« - Afrikanische Migration nach Europa – Vortrag und Diskussion, Samstag, 22. Mai 2010, 17 Uhr, Kammerbühne / Eintritt frei
  • Begrüßung und Einführung: Carolin Hochleichter (Dramaturgin am Theater Freiburg)
  • Vortrag von Dr. Stefan Hermes (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg): »Togo, der Amok
    tanzt«. Afrikaner/innen und andere ›Schwarze‹ in der deutschsprachigen Literatur
  • Gespräch mit Mamadou Yoro Bah (Afrikarat BW/Freiburg), Prof. Dr. Albert Scherr (Soziologe
    an der PH Freiburg), Regisseur Bülent Kullukcu und Ensemblemitgliedern: Vor
    verschlossenen Toren? Die afrikanische Migration nach Deutschland und Europa
    Moderation: Carolin Hochleichter und Dr. Stefan Hermes

Weitere Informationen: Flyer (pdf)


Vernetzungstreffen postkolonialer Initiativen auf dem Buko 33 im Mai 2010 in Tübingen - SAMSTAG, 15.5.2010, 14:00 - 16:00 | Raum: Sudhaus Seminarraum 2

"Stadt postkolonial? Vernetzungstreffen postkolonialer Initiativen"

Die koloniale Vergangenheit ist nicht einfach passé, sondern prägt unser Alltagsleben, unser Denken und unseren Blick auf die Welt bis heute. In der BRD gibt es zahlreiche Initiativen, die diese Spuren der kolonialen Vergangenheit, die sich auf unterschiedlichste Art und Weise in die Stadträume eingeschrieben haben, sichtbar und kritisierbar machen: durch Interventionen im öffentlichen Raum, das Stürzen von Kolonialdenkmälern, Straßenumbenennungen oder Informationsveranstaltungen. Mit dem Vernetzungstreffen wollen wir Diskussionen und Erfahrungen austauschen und eine kontinuierlichen Vernetzung der postkolonialen Initiativen anstoßen. [muc] - München postkolonial

Näheres zum Kongress: Buko 33 buko 33


Die Gesellschaft für Politische Bildung e.V. veranstaltet in Kooperation mit der Initiative Südliches Afrika (INISA e.V.) vom 21. bis 23. Mai 2010 in der Akademie Frankenwarte in Würzburg ein Seminar zum Thema:

Namibia – 20 Jahre Unabhängigkeit

20 Jahre nach seiner Unabhängigkeit kann sich Namibia seiner politischen Stabilität und seines konstanten wirtschaftlichen Wachstums rühmen, doch steht das Land auch vor großen politischen und sozialen Herausforderungen. Die demokratische Kultur wird auf eine harte Probe gestellt, die Landverteilung stellt weiterhin einen Unsicherheitsfaktor dar, die HIV-Pandemie verstärkt die Armut. Vor dem Hintergrund der letzten 20 Jahre blicken wir auf die aktuellen Entwicklungen, die Parlamentswahl 2009 und die deutsch-namibischen Beziehungen.

PROGRAMM

Freitag, 21.05.2010

18.45    Begrüßung und Kennenlernrunde | Andreas Baumert (INISA), Homaira Mansury (Akademie Frankenwarte)

19.15    Grußwort des Botschafters der Republik Namibia | S.E. Neville Gertze (Botschafter der Republik Namibia, Berlin)

19.45    20 Jahre Unabhängigkeit – Rückblick und Aussichten | Henning Melber (Dag Hammarskjöld Foundation, Uppsala)

Samstag, 22.05.2010

9.00      Die Geschichte Namibias und die Nachwirkungen der Kolonialzeit | Reinhart Kößler, Arnold-Bergstraesser-Institut

10.30    Die deutsch-namibischen Beziehungen in der Diskussion | Dag Zimen (Deutscher Afrikastiftung), S.E. Neville Gertze, Uwe Kekeritz (MdB, Bündnis 90/Die Grünen), Marina Schuster (MdB, FDP)

14.30    Die Landreform: Wirtschaftliche und soziale Chancen | Thomas Christiansen, Universität Gießen

16.00    Die Wahlen 2009 und die Förderung der Demokratie |Maria Kind (Deutscher Afrikastiftung), Kirsten Maas-Albert (Heinrich-Böll-Stiftung)

Sonntag, 23.05.2010

9.00     Soziale Sicherung – Das Basic Income Grant | Petrus Khariseb, Uhur Dempers (Desk for Social Development, Windhoek )

10.30   Namibias Wirtschaftsbeziehungen: Economic Partnership Agreements | Hein Möllers (Informationsstelle Südliches Afrika ISSA)

12.00   Abschlussdiskussion

 Informationen zur Anmeldung finden Sie hier und unter www.inisa.de; Ansprechpartner ist Andreas Baumert (baumert@inisa.de)


Georg-Kolbe-Museum (Berlin): Ausstellung vom 24.01.- 05.04.2010

WILDE WELTEN - ANEIGNUNG DES FREMDEN IN DER MODERNE

Die Ausstellung Wilde Welten – Aneignung des Fremden in der Moderne thematisiert das Verhältnis der Moderne zu außereuropäischen Kulturen in der Kaiserzeit und in der Weimarer Republik. Am Beispiel der künstlerischen Auseinandersetzungen mit Afrika und Ozeanien zeigt die Ausstellung, wie vielfältig die Beschäftigung mit dem Exotischen war und welche Präsenz das Fremde auch im Alltag in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte.

Georg-Kolbe-Museum, Sensburger Allee 25, 14055 Berlin, T: +49-30-304 21 44, F: +49-30-304 70 41

BEGLEITPROGRAMM

Mittwoch, 03. Februar, 18.30 Uhr
Herz der Finsternis und Insel der Verheißung
Christian Brückner liest Joseph Conrad und Laurids Bruun. (Museumseintritt)

Sonntag, 14. Februar, 11.30 Uhr
"Ich tue was mir passt" - Leben und Werk der Josephine Baker
Ein Vortrag von Britta Jürgs. (Museumseintritt)

Sonntag, 07. März, 11.30 Uhr
Völker der Welt auf Castan´s Bühnen
Ein Vortrag von Angelika Friederici. (Museumseintritt)

Sonntag, 28. März, 11.30 Uhr
Die Leiche im Keller der Metropole – Das koloniale Berlin
Ein Vortrag von Dr. Joachim Zeller. (Museumseintritt)

 


logo museumMuseum Neukölln (Berlin): Ausstellung "SPUREN KOLONIALER VERGANGENHEIT IN NEUKÖLLN"

Neben den Hansestädten Hamburg und Bremen mit ihren Überseehäfen entwickelte sich die Reichshauptstatdt Berlin nach dem Ende der viermonatigen Kongo-Konferenz im Februar 1885 schnell zur deutschen Kolonialmetropole. Spuren des Kolonialismus finden sich auch im Stadtbild Neuköllns. Eine Spur führt in die Wissmannstraße, benannt nach Hermann von Wissmann, Gouverneur von Deutsch-Ostafrika. Eine weitere Spur führt in die Woermannkehre. Namensgeber Adolph Woermann galt mit der Woermann-Linie als größter Privatreeder der Welt und war maßgeblich an der Einrichtung der deutschen Kolonien in Afrika beteiligt. Auch auf dem Garnisonfriedhof Columbiadamm ist unsere koloniale Vergangenheit sichtbar: Dort liegt der "Herero-Stein" samt einer im Oktober 2009 eingeweihten Namibia-Gedenkplatte. Während bis vor kurzem nur der Täter gedacht wurde, erinnert der Ergänzungsstein jetzt auch an die mehr als 50.000 von deutschen Truppen vernichteten Herero und Nama während des Aufstandes von 1904 bis 1907.

31. Januar bis 26. März 2010, Öffnungszeiten: Di - Fr, So 12 - 18 Uhr, Eintritt frei Weiter zur Museumswebsite

Die Vernissage ist am 29. Januar 2010, 19 Uhr, in der Kath. St. Christophorus-Kirche, Nansenstr. 4 (Nähe Hermannplatz). Eintritt frei.


November 09 - Februar 2010 | Kolonialismus im Kasten?
5 Kritische Rundgänge durch die Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums

Was wissen wir über die deutsche Kolonialvergangenheit? Was hat Kolonialismus mit deutscher Geschichte im Allgemeinen zu tun? Welche Auswirkungen hatte und hat er noch heute auf die deutsche Gesellschaft?
Anlässlich des 125. Jahrestages der Berliner Afrika-Konferenz befragt der Rundgang die Dauerausstellung des Deutschen Historischen Museums kritisch danach, welchen Stellenwert die deutsche Kolonialgeschichte in der offiziellen deutschen Erinnerungspolitik einnimmt. Darüber hinaus gibt der Ausstellungsrundgang einen Überblick über verschiedene Aspekte des deutschen Kolonialismus und erörtert dabei die Zusammenhänge zwischen kolonialer und deutscher Geschichte. Jeder der fünf Rundgänge setzt zudem einen Themenschwerpunkt, indem er sich z.B. vertiefend mit den kolonialen Geschlechterverhältnissen, der visuellen Kultur im deutschen Kolonialismus oder mit Krieg, Gewalt und Widerstand im kolonialen Kontext auseinandersetzt (siehe Termine).
Treffpunkt ist in der Eingangshalle des Deutschen Historischen Museums, Unter den Linden 2, 10117 Berlin, am rechten Treppenaufgang. Der Eintritt in das Museum kostet 5,-. Die Rundgänge sind nicht an das DHM angebunden und kostenlos. Wir bitten um Anmeldung per Email bis zum Freitag vor dem jeweiligen Termin!
Kontakt: kolonialismus.im.kasten@gmail.com
Termine (Für eventuelle kurzfristige Änderungen bitten wir darum, zeitnah die Website der Kampagne „125 Jahre Berliner Afrika-Konferenz“, www.berliner-afrika-konferenz.de, einzusehen!):

  • Samstag, den 28. November 2009, 15 Uhr: Themenschwerpunkt „Krieg, Gewalt und Widerstand in den deutschen Kolonien“ (Marie Muschalek und Dörte Lerp)
  • Samstag, den 12. Dezember 2009, 15 Uhr: Themenschwerpunkt „Koloniale Geschlechterordnungen zwischen Rassismus und Sexismus“ (Dörte Lerp und Kristin Weber)
  • Sonntag, den 10. Januar 2010, 15 Uhr: Themenschwerpunkt „Über das Sammeln von Menschen, Objekten und Wissen: Ethnologie und Anthropologie in Deutsch-Ostafrika“ (Kristin Weber und Manuela Bauche)
  • Samstag, den 23. Januar 2010, 15 Uhr: Themenschwerpunkt „Von Modernisierungsträumen und Versuchsfeldern: Wissenschaft und Technik in den deutschen Kolonien“ (Manuela Bauche und Susann Lewerenz)
  • Sonntag, den 14. Februar 2010, 15 Uhr: Themenschwerpunkt „Koloniale Bildwelten in der visuellen Kultur Deutschlands“ (Susann Lewerenz und Marie Muschalek)

Druckfassung "kritischer Rundgang" (pdf)


Freiburg: Tagung "Helpless Imperialists - Imperial failure, Radicalization and Violence between high Imperialism and Decolonization", 14.-16.1.2010 Frias


Commit Berlin e.V. veranstaltet: Wissensmacht - Machtwissen - Eine Reihe kritischer Auseinandersetzungen mit Rassismus und kolonialen Kontinuitäten in Universität und Wissenschaften

im Wintersemester 2009/10 ab 21.10.2009 jeden zweiten Mittwoch um 18.30 Uhr im HU-Hauptgebäude (Unter den Linden 6), Raum 3038/3035

Im Rahmen der Kampagne verschiedener Berliner politischer Gruppen zur 125ten Jährung der Berliner Afrika-Konferenz von November 2009 bis Februar 2010 (www.berliner-afrika-konferenz.de) veranstaltet der Studierendenverein Commit Berlin e.V. eine Reihe, in der koloniale Kontinuitäten im Alltag und in Wissenschaftsbetrieben thematisiert werden sollen. Die Veranstaltungen sind Teil der politischen Bildungsarbeit von Commit Berlin und sollen zur Sensibilisierung der deutschen Öffentlichkeit beitragen.Ausgangspunkt ist die Universität als ein Ort, der den Alltag von Studierenden und Lehrenden wesentlich prägt und an dem vorgeblich universelles Wissen und ‚Wahrheiten’ produziert werden, sich gesellschaftliche Ein- und Ausschlüsse spiegeln, Zugänge zu Realität und Wissen verhandelt werden. Wir wollen kritisch hinterfragen, was in der Berliner Wissenschaftsbetrieben passiert. Wer kann dort sprechen und worüber? Wessen Stimme wird gehört? Wessen Wissen wird als Wissen anerkannt? Welche Funktion haben diese Ein- und Ausschlüsse für die Selbstkonstruktion der dominanten weißen Wissenschaften? In Deutschland gibt es kaum Studiengänge, die sich explizit mit Post-Kolonialität befassen, zu viele (weiße) Menschen wissen und lernen nichts über die Berliner Afrika-Konferenz und deren bis heute währende Folgen. Die Auseinandersetzung mit deutscher Kolonialgeschichte und bis heute sicht- und spürbaren kolonialen Denk- und Verhaltensmustern und Strukturen ist noch nicht in der selbsternannten Mitte der Gesellschaft angekommen. Kolonialrevisionismus und Alltagsrassismus gehen Hand in Hand und legitimieren im Deutschland des 21. Jahrhunderts einen kolonialen Raum. Die Veranstaltungsreihe soll zur Anerkennung eines post-kolonialen Diskurses in Deutschland beitragen und zu einer kritischen Reflexion (vor allem von Studierenden) über gewaltvolle Strukturen in ihrem eigenen Umfeld anregen. Ebenso versuchen wir, eine breitere Öffentlichkeit für alltägliche Rassismen zu sensibilisieren. Wir wollen eine Einführung in diverse Themenbereiche wie Alltagsrassismus, diskriminierende Strukturen in den Wissenschaften oder Deutsch als  rassistische Sprache bieten, Denkanstöße geben und zur weiteren Diskussion und Reflexion der behandelten Themen anregen. Für diese Verhandlungen haben wir die Universität gewählt, denn es ist an der Zeit, dass sich weitere Diskurse und Perspektiven an diesem Ort Platz verschaffen und so zu einer weiterreichenden Transformation beitragen.

  • 21.10. Natasha A. Kelly- Afroism. Zur Situation einer ethnischen Minderheit in Deutschland
  • 04.11. Katharina Oguntoye - Geschichte(n) Schwarzer Menschen in Deutschland  
  • 18.11. Dr. Grada Kilomba - Who can speak? University and the decolonization of knowledge 
  • 02.12.  Dr. Susan Arndt - Rassismus in der deutschen Sprache  
  • 16.12. Yonas Endrias - Rassismus in der Wissenschaft - wissenschaftlicher Rassismus 
  • 13.01. Aretha Schwarzbach-Apithy - Weiße kolonial-rassistische Lebensart  - innere Kolonisierung  
  • 27.01. Prof. Dr. Maureen Maisha Eggers - Dekolonisierung als methodisches und methodologisches Projekt der Wissenschaftskritik 
  • 10.02. Podium: Interventionen - Strategien zur De-Kolonisierung der Universität und Wissenschaften  

Ausstellung (2.-26.9.2009) und Begleitprogramm in Basel:

Anette Hoffmann: "What We See" - Bilder, Stimmen, Repräsentation.
Zur Kritik einer anthropometrischen Sammlung aus dem südlichen Afrika

BASLER AFRIKA BIBLIOGRAPHIEN / Namibia Resource Centre & Southern Africa Library
Klosterberg 21-23, CH-4051 Basel, Tel:+41 61 228 93 33, Fax: +41 61 228 93 30, bab@baslerafrika.ch

Die Ausstellung setzt sich mit der verstörenden Geschichte historischer Ton- und Bilddokumente aus dem südlichen Afrika auseinander. Im Zentrum der 1931 von dem deutschen Künstler Hans Lichtenecker in Namibia als "Archiv aussterbender Rassen" angelegte Sammlung stehen Tonaufzeichnungen jener Afrikanerinnen und Afrikaner, die innerhalb eines kolonialen Kontextes Gesichtsabformungen, Körpervermessungen, anthropometrisches Fotografieren und Stimmaufnahmen erdulden mussten. Auch Stimmen galten als anthropologisches Sammlungsgut und wurden von Lichtenecker auf Wachswalzen aufgezeichnet. Erst kürzlich wurden die afrikanischen Sprechaufnahmen von der Kulturwissenschaftlerin Dr. Anette Hoffmann wiederentdeckt und konnten übersetzt werden. Was Afrikanerinnen und Afrikaner 1931 über das beklemmende Anthropometrie-Projekt und über ihr Leben in der südafrikanischen Kolonie mitteilten, erfahren wir erst heute.

Die Ausstellung konstruiert einen fragilen Raum von Bildern und Stimmen, Geschichten und Porträts, historischen Dokumenten und aktuellen Kunstwerken. Das koloniale Körperarchiv von Hans Lichtenecker wird nicht
nachgebildet. Vielmehr werden seine audiovisuellen Repräsentationpraktiken kritisch und mittels unterschiedlicher Ton- und Bildmedien beleuchtet. Die Ausstellung, die bis vor kurzem in der/IZIKO Slave Lodge in Kapstadt (Südafrika) zu sehen war, wird erstmals in Europa gezeigt.

Wir laden herzlich zur Vernissage am Mittwoch, den 2. September, um 18.30 Uhr ein. Die Ausstellung wird bis zum 26. September gezeigt (donnerstags bis samstags, 15 bis 19 Uhr). Führungen jeweils donnerstags um 18 Uhr,
samstags um 16 Uhr.

Filmpräsentationen
"The Halfmoon Files" (von Philip Scheffner, Berlin 2007. 87 min., in deutscher oder englischer Sprache)
Mall Singhs Stimme ist eine von vielen Stimmen und Sprachen jener aussereuropäischen Kriegsgefangenen, die 1916 im Halbmondlager bei Berlin von Wissenschaftern aufgezeichnet werden. "The Halfmoon Files" ist eine Spurensuche zu den Stimmen und Geschichten der Gefangenen in historischen Ton–, Foto– und Filmarchiven.
Donnerstag, 3. September 2009, 19.00 Uhr. In englischer Sprache.
Freitag, 19. September 2009, 18.15 Uhr. In deutscher Sprache. Mit einer Einführung zur Geschichte aussereuropäischer anthropometrischer Sammlungen in Deutschland von Heiko Wegmann (Freiburg i.B.)

Flyer zur Ausstellung | Ausführliche Information zur Ausstellung | Begleitprogramm zur Ausstellung

Buch zur Ausstellung: What We See | Weitere Informationen finden Sie unter: www.baslerafrika.ch logo bab

Wissensgeschichte als transnationale Geschichte: theoretische Ansätze und empirische Perspektiven - Internationale Tagung am 10./11. September 2009

Die internationale Tagung diskutiert den Schnittbereich zwischen Wissensgeschichte und transnationaler Geschichte aus theoretischer und empirischer Perspektive. Das Anliegen ist, diese beiden innovativen geschichtswissenschaftlichen Forschungsansätze zu kombinieren und deren empirisches Potenzial auszuloten. Die Wissensgeschichte versteht sich als eine sozial- und kulturhistorische Erweiterung der Wissenschaftsgeschichte, während die transnationale Geschichte sich zur Sammlungsbewegung für verschiedene Forschungstraditionen (von der Vergleichsgeschichte, über die postkoloniale Geschichte bis zur internationalen, bzw. der Globalgeschichte) entwickelt hat. Moderne Wissenspraktiken sind historisch konstitutiv von transnationalen Lernprozessen geprägt gewesen und haben ihrerseits das Gefüge der internationalen Staatenordnung – von den kolonialen Herrschaftsverhältnissen bis zum modernen Globalisierungsprozess – epistemisch präformiert und normativ legitimiert. Dieses Wechselspiel zwischen Wissenstechniken und Transnationalisierungsprozessen lässt sich beispielhaft an wissenschaftlichen Klassifizierungs- und Ordnungstechniken (z.B. in der Anthropologie, der Medizin oder der Biologie) und deren gesellschaftlichen Anwendungsfeldern untersuchen. Die Tagung bringt international führende Vertreter des Fachs zusammen mit Nachwuchsleuten aus der Schweiz. Eine Publikation der Tagungsbeiträge in Form eines Sammelbandes ist vorgesehen.

Programm und weitere Informationen zur Tagung: Uni Basel


Bremen: Einweihung des Mahnmals für die Opfer des Völkermords in Namibia, 1904-1908, Dienstag, 11.08.2009, 17.00 Uhr, Gustav-Deetjen-Grünanlage (Nähe Hauptbahnhof)

Vorprogramm: 16:00 Uhr - "Krypta" des Elefanten - Michael Weisser | D.U.R.S.T. | Eine Installation, es sprechen Ralph Saxe (Verein Der Elefant! eV) und Prof. Dr. Jutta Berninghausen (Hochschule Bremen, Konrektorat Internationales)

Einweihungsveranstaltung

17:00 Uhr - Einweihung des Mahnmals für die Opfer des Völkermords in Namibia 1904 - 1908 durch Dr. Reinhard Loske (Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa der Freien Hansestadt Bremen) und Honorable Minister Nangolo Mbumba (namibischer Bildungsminister)

Zur Bedeutung des Mahnmals für den Stadtteil Schwachhausen, für Bremen und für Namibia - Gespräch mit
Ralf Saxe (Sprecher des Beirats Schwachhausen)
F. Thomas Gatter (Gestalter des Mahnmals)
Es moderiert Senatsrat a.D. Gunther Hilliges
Für die musikalische Umrahmung sorgt der Zion Community Choir unter der Leitung von Ady Ariwodo

Veranstalter: BREMER AFRIKA ARCHIV e.V. (BAA), Bremen African Archives, University of Bremen


„Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ feiert Premiere in Berlin
Anlässlich des 70. Jahrestages des Kriegsbeginns in Europa präsentieren AfricAvenir International e.V. und Recherche International e.V. die bisher umfangreichste Ausstellung zum Thema „Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ vom 1.-30.September in der Werkstatt der Kulturen in Berlin. Ein umfassendes Begleitprogramm mit Vorträgen, Filmen, Lesungen und der Deutschlandpremiere des Hip- Hop-Musicals „Die vergessenen Befreier – A nos morts“ öffnet den Blick für die globale Dimension des Zweiten Weltkriegs und lädt das Publikum zu einer kritischen Reflektion der eigenen Geschichte ein. logo africavenir

Feierlich eröffnet wird die Ausstellung am 1. September 2009 um 19 Uhr durch den Historiker, Schriftsteller und Gründer von AfricAvenir, Prof. Kum’a Ndumbe III. aus Kamerun.

Programmauswahl
03.9.2009, 18.30 Uhr Lesung von Raffael Scheck – Hitlers afrikanische Opfer
04.9.2009, 19.00 Uhr Berlin Premiere: Tage des Ruhms (Indigènes) R: Rachid Bouchareb, DZ/MA/F/B 2006, 119 Min, OmU
11.9.2009, 18.30 Uhr Vortrag von Alice Cherki „Die Bedeutung des Zweiten Weltkriegs für die antikolonialen und antirassistischen Schriften Frantz Fanons
13.9.2009, 15.00 Uhr Thementag „Kriegsverbrechen der japanischen Armee“ in Anwesenheit von Zeitzeuginnen aus Taiwan
15.9.2009, 15.00 Uhr Lehrerfortbildung mit Kurator Karl Rössel in Kooperation mit LISUM und EPIZ
20.9.2009, 20.00 Uhr Deutschlandpremiere des Hip-Hop-Musicals “Die vergessenen Befreier” (À nos morts) der Gruppe "Mémoires Vives" (Straßburg). Im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals Berlin

Siehe ausführlich zu Ausstellung und Begleitprogramm: www.3www2.de/


Lesereise im August/September 2009 mit

Raffael Scheck: »Hitlers afrikanische Opfer«

Am 1. September jährt sich zum 70. Mal der Beginn des Zweiten Weltkriegs. Raffael Scheck hat mit seinem Buch »Hitlers afrikanische Opfer« zur Aufklärung eines Kriegsverbrechens beigetragen, das bis heute weitgehend ignoriert und von der Justiz nicht geahndet wurde: die Massaker der Wehrmacht an schwarzen Soldaten in Frankreich im Sommer 1940. Auf einer Lesereise wird der in den USA lehrende Autor die Ergebnisse seiner Forschung nun auch in Deutschland vorstellen.

Bisher wurde der Wehrmacht für den Krieg gegen Frankreich im Allgemeinen ein korrektes Verhalten bescheinigt, das in scharfem Kontrast zur deutschen Kriegführung im Osten stehe. Aufgrund der Archivquellen, die Raffael Scheck erschlossen hat, ist die Legende des »sauberen Westfeldzuges« nicht länger aufrechtzuerhalten. Der Autor belegt in seiner Studie, dass die Wehrmacht im Mai und Juni 1940 Massaker an schwarzen Soldaten und Kriegsgefangenen verübte, die in der französischen Armee gekämpft hatten, und zeigt auf, wie weit die Nazifizierung der Truppe bereits zu diesem Zeitpunkt fortgeschritten war. Mehrere Tausend schwarze Gefangene wurden ermordet und eine unbestimmte Zahl von Schwarzen wurde erschossen, ohne Gelegenheit zu bekommen, sich zu ergeben. Hintergrund war eine von Joseph Goebbels initiierte rassistische Kampagne. Der Autor stellt die Massaker an schwarzen Soldaten in die Kontinuitätslinie der Brutalisierung der deutschen Kriegführung seit den Kolonialkriegen gegen die Hereros und den Maji-Maji-Aufstand. Er untersucht darüber hinaus die deutsche Propaganda gegen die sog. »Schwarze Schmach« während der Rheinlandbesetzung, welche die Stationierung der Kolonialtruppen als Verbrechen und Provokation darstellte. Die Nationalsozialisten hielten die Erinnerung an diese Hetzkampagne auch nach 1933 wach. Als Rheinlandbastarde diffamierte Kinder wurden während des Dritten Reichs erfasst und sterilisiert. »Das Anliegen des Buches ist nicht, eine ›Konkurrenz‹ der Opfer der nationalsozialistischen Barbarei zu befördern. Sein Interesse liegt vielmehr darin, die Legende einer sauberen Wehrmacht in Frage zu stellen sowie eine Neubewertung der lang gehegten Unterscheidung zwischen einem ›schmutzigen‹ Krieg im Osten und einem angeblich anständigen Krieg im Westen vorzunehmen« (Le Monde).

Die Lesereise wird von der Internationalen Kommunikationswerkstatt e.V. in Kooperation mit dem Verlag Assoziation A und der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) organisiert. Kontakt: Theo Bruns, Tel.: 040-80609208, E-Mail: hamburg@assoziation-a.deStationen der Veranstaltungsreihe sind:

  • 31. August: Hamburg, Montag, Lesung in der Buchhandlung im Schanzenviertel, Schulterblatt 55, 20 Uhr; Ko-Veranstalter: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Eine-Welt-Netzwerk Hamburg, Bundeskoordination Internationalismus (BUKO)
  • 2. September: München, Mittwoch, Veranstaltung im Rahmen der Reihe "La Mirada Distinta", Ort: KulturLaden Westend, 20 Uhr, Ligsalzstr. 44 (U 4/5 Schwanthalerhöhe), Veranstalter: KulturLaden, Basis-Buchhandlung und Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit
  • 3. September: Berlin, Donnerstag, Buchpräsentation im Rahmen der Ausstellungseröffnung »Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg« (vgl. www.3www2.de), Ort: Werkstatt der Kulturen, Wissmannstraße 32 (U-Bahnhof Hermannplatz), Veranstalter: AfricAvenir, Kooperation: Schwarze Risse

Volkshochschule Freiburg: Freiburg und die deutsche Kolonialzeit in Afrika, Kurs vom Do. 23.04.2009 - Do. 14.05.2009. Dozent: Heiko Wegmann.

Die deutsche Kolonialzeit und ihre Auswirkungen auf die Kolonien wie auf Deutschland selbst rücken seit ein paar Jahren immer mehr in den Fokus von Wissenschaft und Öffentlichkeit. Auch in Freiburg finden sich viele Spuren dieser Zeit. Bei einem virtuellen Stadtrundgang lernen Sie Orte mit Kolonialgeschichte und damit eine ganz andere Seite Freiburgs kennen: vom Grab des Gouverneurs Leutwein auf dem Hauptfriedhof über den Stammtisch der Kolonialkrieger in Oberlinden und die über die Stadt verteilten Kolonialwarenläden bis zur Kolonialeiche vor der Universität und deren umstrittene menschliche Schädelsammlung. Ein weiteres Thema werden die vielen künstlerischen und ethnografischen Schätze sein, die auf Bestreben der Stadt aus den Kolonien in Afrika für das Adelhausermuseum beschafft wurden.

Unterrichtsstunden 8, Veranstaltungstage Donnerstags, Uhrzeit 14:30 - 16:00, Dauer 4x, Veranstaltungsort VHS-Studio, Raum 44, Kosten 40,00 €, Kursnummer 091100430, Anmeldung: VHS


Stagings Made In Namibia, postkoloniale Fotografie - Ausstellung, Symposion, Screenings, Stadtführung. 28.3.–19.4.2009 in Berlin, Eröffnung: 27. März 2009, ab 19 Uhr, kuratiert von Evelyn Annuß | Ausstellungsdesign: Claudia von Funcke

Öffnungszeiten Di – Fr 14 – 19 Uhr, Sa/So/Feiertags 12 – 19 Uhr | in Kooperation mit dem Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien, Mariannenplatz 2, D–10997 Berlin, Tel: +49 - (0)30 - 902 98 14 55, kunstraumkreuzberg.de

Wie ließe sich postkoloniale Fotografie bestimmen? STAGINGS MADE IN NAMIBIA ist eine kollektive Versuchsanordnung. Sie versammelt inszenierte Alltagsbilder von 124 Fotografinnen und Fotografen aus dem seit 1990 von Südafrika unabhängigen Namibia, die den herkömmlichen Blick auf die deutscheste aller ehemaligen Kolonien unterwandern. Das Ausstellungsprojekt an der Schnittstelle von Kunst und Bildpolitik stellt die Frage nach Präsentationsmöglichkeiten jenseits der gängigen Postkartenmotive, die das Moment der Darstellung im Dargestellten offenbaren, und erkundet andere Gebrauchsweisen von Fotografie im nachkolonialen Kontext. In Kooperation mit dem Kunstraum Kreuzberg werden nun zunächst 200 Fotografien in der ehemaligen Kapelle des Berliner Bethanien vorgestellt: heterogene Akte der Ins-Bild-Setzung , die in ihrem Zusammen- und Widerspiel zu immer neuen Lektüren provozieren. Danach wird die Ausstellung in der National Art Gallery of Namibia, in Windhoek, zu sehen sein.

Flankiert wird die Ausstellung von einem umfangreichen Begleitprogramm:

But who am I to kill your picture... Namibia und visuelle Politiken
Symposion, 27. – 29. März 2009, Berlin Institute for Cultural Inquiry (ICI), Christinenstr. 18-19, Haus 8, D-10119 Berlin

Freitag, 27. März
16 – 18 Uhr Keynotes
Begrüßung: Christoph Holzhey/Evelyn Annuß
• Henning Melber (Uppsala, Politik)
(De-)Kolonisierung und patriotische Geschichte. Zum Stellenwert visueller Dokumente in Geschichte und Gegenwart Namibias
• Gesine Krüger (Zürich, Geschichte)
Alltagswelten – Handlungsmacht. Zur Aneignung des visuellen Raums in Namibia

Samstag, 28. März
10.30 – 12 Uhr Koloniale Darstellungen
Moderation: Michaela Wünsch (Berlin)
• Joachim Zeller (Berlin, Geschichte)
Exotik daheim. Kolonialismus in der visuellen Trivialkultur
• Felix Axster (Wien, Geschichte)
Evidenzen des Kolonialismus? Visualisierungsstrategien auf Bildpostkarten um 1900
12.30 – 14 Uhr Visuelles Nachleben in der namibischen Alltagskultur
Moderation: Ina Kerner (Berlin)
• Dag Henrichsen (Basel, Geschichte)
Historischer Alltag und afrikanische Bilderpraktiken im (früh-) kolonialen Namibia
• Larissa Förster (Köln, Ethnologie)
Zur performativen Erinnerungskultur der ,Oturupa’
16 – 18 Uhr Literatur und Bild
Moderation: Sibylle Benninghoff-Lühl (Berlin)
• Medardus Brehl (Bochum, Literatur)
Auflösungserscheinungen. ,Grenzläufer’ und ‚Mischlinge’ in der deutschen Kolonialliteratur um 1900
• Stefan Hermes (Hamburg, Literatur)
‚Landraub’ und ‚Schuldlüge’. Zur Ästhetik des literarischen Kolonialrevanchismus in der Weimarer Republik und im ‚Dritten Reich’
• Bruno Arich-Gerz (Darmstadt, Literatur)
Blickverhältnisse. 120 Jahre koloniale Vergangenheit in der Gegenwartsliteratur aus und über Namibia
18.30 – 19.30 Uhr Fotografie
Moderation: Akinbode Akinbiyi (Berlin)
• Eva Leitolf (München, freie Fotografin)
Rostock Ritz, 2004

Sonntag, 29. März
10.30 – 12.30 Uhr Ausstellungskonzepte
Moderation: Martin Saar (Frankfurt)
• Astrid Kusser (Köln): Bilder verkehren. Bildpostkarten in der visuellen Kultur des deutschen Kolonialismus
• Larissa Förster (Köln): Namibia – Deutschland. Eine geteilte Geschichte
• Dag Henrichsen (Basel): Posters in Action
• Anette Hoffmann (Capetown): What We see. Voice, image and versioning
14.30 – 15.30 Uhr Theater
Moderation: Evelyn Annuß
• Hans-Werner Kroesinger (Berlin, freier Regisseur)
Herero 100, Hebbeltheater am Ufer 2004
16 – 17.30 Uhr (Post-)Kolonialer Heimatfilm
Moderation: Evelyn Annuß/Oshosheni Hiveluah (Windhoek)
• Wolfgang Struck (Erfurt, Literatur)
Die Wiederkehr des Kolonialismus als Melodram. Koloniale Bilder im deutschen Fernsehen.
• Gabriele Dietze (Klagenfurt, Gender/Medien)
Melancholie, Schuld und Geschlecht im Kolonialepos. Genealogie eines Filmgenres

Screenings Made in Namibia
Filmtheater Hackesche Höfe, Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin
www.hackesche-hoefe.org

29. März 2009, 20 Uhr
Reiter und Geister: Zur herero-deutschen Geschichte
M. Baer (Berlin), O. Hiveluah (Windhoek), I. Kaunatjike (Berlin), R. Kößler (Münster)
In The Shadow Of The Mountain (Andrew Botelle, Namibia 2008)
Rider Without A Horse (Tim Hübschle, Namibia 2009)
„Weiße Geister“. Der Kolonialkrieg gegen die Herero (Martin Baer, Deutschland 2004)

30. März 2009, 20 Uhr
Films Made in Namibia (engl. OF/OV)
O. Hiveluah (Windhoek), J. Strohm (AfricAvenir International e.V., Berlin)
Beef (Tim Hübschle, Namibia 2006)
Nobody But Me (Jonathan Joba, Namibia 2007)
Namibians Under The Sun (John Nashongo/Liebs Swartz, Namibia 2006)
Differences (Joel Haikali, Namibia 2009)
Skymaster... Township Jazz from the Old Location (Nghidipo Nangolo, Namibia 2007)

Kapelle/Bethanien, Mariannenplatz 2, 10997 Berlin

3. April 2009, 20 Uhr
Queer Sexualities and Gender in Namibia and South Africa (engl. OF/OV)
Karin Michalski (clipclub Berlin), G. Tibinyane (Windhoek)
Simon and I (Bev Ditsie und Nicky Newman, South Africa 2001)
Forgotton Survivors (Gina Tibinyane, Namibia 2008)

10. April 2009, 20 Uhr
Film Night (engl. OF/OV), Diskussion über Namibische Filmproduktion
Dorothee Wenner (Berlin), O. Hiveluah (Windhoek), Errol Geingob (Arandis)
International (Ees/Gazza, Namibia 2007)
Journey of a Rain Shaman (Robert Scott/Andrew Botelle, Namibia 2008)
Tate Penda (Errol Geingob, Namibia 2006)
Tulila’s Fate (Oshosheni Hiveluah, Namibia 2006)
u.a.
anschließend DJ

Kolonialhistorischer Stadtrundgang, Berlin Mitte, mit Joachim Zeller, 19. April 2009, Wilhelm/Vossstr., 15 Uhr
Flyer

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Veranstaltungsreihe Februar/März 2009 zum deutschen Kolonialismus in der KTS Freiburg, Baslerstr. 103

Dienstag, 10.2.09, 20.00 Uhr: Einführung - Der deutsche Kolonialismus | Sonntag, 20.2.09, 20.00 Uhr: Film & Diskussion "recolonize cologne" / kanak tv | Dienstag, 3.3.09: Kritik der Völkerkunde/Ethnologie, Sonntag, 15.3.09: Kolonialherrschaft in Ruanda und die Konsequenzen der sog. Hamitentheorie

Dienstag, 24.3.09, 20 Uhr: Heiko Wegmann: Freiburg postkolonial - ein virtueller Stadtrundgang

Die deutsche Kolonialzeit rückt seit ein paar Jahren immer mehr in den Fokus von Wissenschaft und Öffentlichkeit. Dabei wird sowohl nach Auswirkungen auf die Kolonien als auch nach den bislang stark unterschätzten Rückwirkungen auf Deutschland selbst gefragt. Dies betrifft etwa die Bedeutung des Kolonialdiskurses für die Entstehung von Nationalismus und modernen Rassismus. Eine neue Perspektive ist auch die Suche nach kolonialen Spuren, Öffentlichkeiten und Netzwerken im lokalen Raum. So finden sich in Freiburg bei genauerem Hinsehen viele Spuren dieser Zeit, denn es gab eine ganze Reihe kolonial tätiger Institutionen und Vereine, aus Freiburg stammende Kolonialforscher und -militärs sowie - besonders während der NS-Zeit - auch Kolonialausstellungen und Tagungen.

Bei einem virtuellen Stadtrundgang werden verschiedene Orte mit Kolonialgeschichte angesteuert: vom Grab des Gouverneurs von Deutsch-Südwestafrika, Theodor Leutwein, auf dem Hauptfriedhof über den Stammtisch der Kolonialkrieger in Oberlinden und die über die Stadt verteilten Kolonialwarenläden bis zur Kolonialeiche vor der Universität und die umstrittene menschliche Schädelsammlung der Uni. Hinzu kommen die vielen künstlerischen und ethnografischen Schätze, die auf Bestreben der Stadt aus den Kolonien in Afrika für das Adelhausermuseum beschafft wurden.


Veranstaltungsreihe:

Schimmelmann > pp. Hamburg entfernt ein Kolonialdenkmal
Lesungen . Vorträge . Kurzfilme

Sklavenhandel, Kolonialgeschichte und zeitgenössische Gedenkkultur
in Hamburg und anderswo aus der Sicht der Künste und Kulturwissenschaften
.

Freitag 28.11.08 / 19.30 h, Samstag 29.11.08 / 14.30 - 19.30 h, Sonntag 30.11.08 / 14.00 - 18.30 h, FRISE Künstlerhaus | Abbildungszentrum, Arnoldstr. 26-30, Hamburg-Altona, Eintritt frei, Kontakt: Jokinen
info@afrika-hamburg.de
Hamburg betreibt eine skurrile Gedenkkultur. Neue Straßen in der Hafencity werden nach Welteroberern benannt. Gleich nebenan wird ein Museum für Maritimes und Militaria eröffnet. Im sog.'Tansania-Park' ein Nazimonument für koloniale 'Treue' fein restauriert und aufgestellt. Und zu Ehren eines Sklavenhändlers eine Bronzebüste errichtet. Ist es ein Zufall? Während andere europäische Metropolen die koloniale Vergangenheit inzwischen kritisch kontextualisieren, pflegt Hamburg als selbsternanntes 'Tor zur Welt' scheinbar ungebrochen seine kolonialen Traditionen... Zum Programm (pdf) | siehe auch wandsbek transformance

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*Iltis ist kein Tier!* - Podiumsdiskussion zum Umgang mit kolonialistischen Straßennamen

in Steglitz-Zehlendorf, 12.11.2008, 19-21 Uhr, im Ethnologischen Museum, Kleiner Vortragssaal, Lansstraße 8, 14195 Berlin-Dahlem

Programm:
19.00 - 19.30 Uhr:
- Grußwort von Prof. Dr. Viola König, Direktorin Ethnologisches Museum
- Was geschah im Boxerkrieg? Hintergründe zum deutschen Kolonialismus und zu den geschichtlichen Ereignissen, denen mit Lans-, Taku- und Iltisstraße gedacht wird. Referent: Joshua Aikins, Initiative Schwarze Menschen in Deutschland
- Geschichte in Straßennamen und Straßennamen-Geschichte Referentin: Sabine Weißler, Leiterin Kulturamt Steglitz-Zehlendorf

19.30 - 21.00 Uhr:
Podiumsdiskussion mit
- Joshua Aikins, Experte Kolonialgeschichte und Straßennamen
- Rolf Breidenbach, FDP Steglitz-Zehlendorf, Fraktionsvorsitzender BVV
- Michael Karnetzki, SPD Steglitz-Zehlendorf, Fraktionsvorsitzender BVV
- Prof. Dr. Mechthild Leutner, Freie Universität Berlin, Sinologie
- Christa Markl-Vieto, Bündnis 90/ Die Grünen Steglitz-Zehlendorf, Fraktionsvorsitzende BVV
- Marc Wesser, CDU Steglitz-Zehlendorf, Fraktionsvorsitzender BVV
Moderation: Armin Massing (BER)

Siehe auch Veranstaltungsflyer (pdf) | Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag
(BER e.V.) Website


Vernetzungstreffen lokal orientierter deutscher Postkolonialismus-Initiativen

am 21./22.11.2008 im Kölnischen Stadtmuseum

In Deutschland gibt es eine wachsende Zahl Initiativen und Bündnisse, die sich mit der lokalen Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte befassen. Das Tätigkeitsspektrum reicht von wissenschaftlicher Forschung über Ausstellungen, Kunstaktionen bis zu Stadtführungen und Schulbesuchen. Das Treffen soll dem Austausch über die verschiedenen Erfahrungen, wissenschaftliche Recherche-Strategien, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie zukünftige Kooperationsmöglichkeiten dienen. Weitere Informationen sind erhältlich über: info@kopfwelten.org. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung über diese Adresse erforderlich (bitte möglichst bis 20.10.2008).

VeranstalterInnen: www.freiburg-postkolonial.de / iz3w e.V. und Köln-Postkolonial/ Kopfwelten e.V.


Ausstellung: Köln Postkolonial
Kölnisches Stadtmuseum: 22. November 2008 bis 21. Februar 2009

in Zusammenarbeit mit dem Institut für Afrikanistik der Universität zu Köln
Die deutsche Kolonialvergangenheit ist in der Öffentlichkeit lange Zeit kaum präsent gewesen. Nach vorherrschender Einschätzung war sie kurz und unerheblich. Bislang wurde auch Kölns koloniale und neokoloniale Vergangenheit nicht aufgearbeitet. Dabei kann man von Köln – ehemals selbst eine „Colonia“ des römischen Reiches – als der „Kolonialmetropole des Westens“ sprechen, die in ihrem kolonialen Engagement Hamburg oder Berlin nicht nachstand. Köln ist heute eine internationale Stadt, in der Menschen vieler Nationen zusammenleben. Der Umgang mit dem „Fremden“ ist aber weiterhin geprägt von Bildern und Vorurteilen, die aus der Kolonialzeit stammen. „Köln Postkolonial“ widmet sich der Aufarbeitung dieser Vergangenheit und ihres Nachwirkens bis in die Gegenwart. Das Rahmenprogramm mit mehreren Vorträgen zur Kolonialgeschichte. Weiter (pdf)


Vortragsveranstaltungen der Basler Afrika Bibliographien 09-12/2008

  • 06.09.08, 18.15 Uhr - Dr. Sigrid Schmidt: "Namibische Volkserzählungen: Vom Urzeit-Mythos bis zum Märchenhaus mit Sprechanlage"
  • 30.09.08: Der namibische Politologe Alfredo Tjiurimo Hengari (Universität Paris Pantheon-Sorbonne) über die Zukunft der namibischen Demokratie
  • 04.11.08: Dr.des. Larissa Förster (Universität Köln) zu "Oral history, the Genocide of 1904 and the Reshaping of Herero History in Namibia" (vorläufiger Titel)
  • 04.12.08: Dr. Elke Seibert (Universität Basel) zu "Weltausstellungen im 19. Jahrhundert. Europäische 'Bilder' zur Visualisierung exotischer Welten"

Ort: Klosterberg 23 in Basel; weitere Informationen auf der BAB-Website


Tagungsankündigung: "WISSENSCHAFT, MEDIZIN UND TECHNIK IN EINER (POST-)KOLONIALEN WELT", vom 26. bis 28.09.08 in Darmstadt, DEUTSCHE GESELLSCHAFT für GESCHICHTE der MEDIZIN, NATURWISSENSCHAFT und TECHNIK e.V., Website der DGGMNT, Zum Programm (pdf); Vorträge u.a.:

  • Christine Stelzig, Frankfurt a.M. : ... denn sie wissen nicht, was sie tun? Ethnographisches
    Sammeln in Kamerun während der deutschen Kolonialzeit
  • Holger Stoecker, Berlin: Die deutsche Afrikaforschung im Spiegel ihrer Förderung durch
    die Notgemeinschaft/Deutsche Forschungsgemeinschaft vor und nach 1945
  • Heinrich Hartmann, Berlin: Soldaten in den Tropen, Soldaten aus den Tropen.
    Neudefinitionen der Wehrkraft im kolonialen Kontext zwischen 1890 und 1914
  • Manuela Bauche, Leipzig: Die Kolonie in der Metropole. Malariabekämpfung in
    Ostfriesland & Ostafrika, ca. 1900-1920
  • Hiroyuki Isobe, Konstanz: Medizin und Kolonialgesellschaft: Die Schlafkrankheitsbekämpfung in den deutschen
    „Schutzgebieten“ vor dem Ersten Weltkrieg

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TV-Bericht: FAKT | ARD/Das Erste | Montag, 21.07.2008, 21:45 Uhr

"Koloniales Erbe. In deutschen Universitäten lagert ein grausames Erbe: Schädel, die aus dem von Deutschen begangenen Völkermord an den Hereros stammen. Namibia will die sterblichen Überreste zurück, die Unis bleiben stur." Mehr


Vernetzungstreffen: Forschung zum Thema „deutscher Kolonialismus“ in Freiburg, Dienstag, 20.5.2008, um 18.00 Uhr im ABI

In Freiburg und Umgebung arbeiten WissenschaftlerInnen zu verschiedenen Aspekten der deutschen Kolonialgeschichte und postkolonialer Erinnerungspolitik.

Wir laden Sie zu einem interdisziplinären Vernetzungstreffen ein, das der Vorstellung eigener Forschungsfelder und dem gegenseitigen Kennen lernen und Austausch dienen soll. Wünschenswert wäre, wenn daraus Synergieeffekte für die Forschung und weitere Kooperationen und ‚kurze Wege’ entstehen. Für Studierende könnte das Treffen Perspektiven für Abschlussarbeiten und Betreuende in dem Feld öffnen.

Heiko Wegmann (freiburg-postkolonial.de) und Prof. Reinhart Kößler (ABI)

Anmeldung erforderlich über: info@freiburg-postkolonial.de


Offizielle Übergabe digitalisierter historischer Dokumente aus der deutschen Kolonialherrschaft an das Nationalarchiv in Namibia

Am Dienstag, den 13. Mai 2008, findet um 19.15 Uhr im Arnold-Bergstraesser-Institut Freiburg die offizielle Übergabe digitalisierter historischer Dokumente aus der deutschen Kolonialherrschaft an das Nationalarchiv in Namibia statt.

Diese Dokumente aus dem Zeitraum 1894 bis 1896 befinden sich derzeit im Besitz des Adelhauser Museums in Freiburg. Darunter finden sich Brieffragmente des namibianischen Nationalhelden Hendrik Witbooi, die seine Rolle als Anführer des anti-kolonialen Widerstandes belegen, sowie ein Kompagnie-Tagebuch, Briefe, Befehle und sonstige Mitteilungen von Leutwein, Schwabe, Hermanus van Wyk und anderen an den sog. Naukluft-Kämpfen Beteiligten. Diese Dokumente wurden vom Museumsmitarbeiter Edgar Dürrenberger auf Vermittlung von freiburg-postkolonial.de und in Zusammenarbeit mit dem intergovernmental Namibian-German programme Archives of Anti-Colonial Resistance and Liberation Struggle (AACRLS) sowie mit Hilfe des Mopane Fonds for the Advancement of Training and Research in Namibia, Windhoek, digital archiviert. Somit ist gewährleistet, dass die Dokumente auch nach ihrer avisierten Rückführung nach Namibia für wissenschaftliche Zwecke an verschiedenen Orten leicht zugänglich sind. Die feierliche Übergabe in Freiburg wird durchgeführt mit Ellen Namhila, Chairperson of AACRLS und Werner Hillebrecht, Chief Archivist of the National Archives of Namibia auf der einen Seite, Edgar Dürrenberger, Dag Henrichsen, Reinhart Kössler und Heiko Wegmann auf der anderen Seite.

Ebenfalls übergeben wird ein Archivbestand (in Kopien) des "Solidaritätskomittees der DDR" aus den 1980er Jahren. Der Bestand betrifft die vielfältigen Beziehungen dieses Komitees zur damaligen Befreiungsbewegung und heutigen Regierungspartei SWAPO.
Ansprechpartner: Reinhart Kössler (ABI), Tel. 0761-88878-23

Siehe auch: 23.05.2008 - "Unsere Vergangenheit wurde uns geraubt" - Interview von Anja Bochtler mit Ellen Namhila, Vertreterin der Archive des antikolonialen Widerstands- und Befreiungskampfes in Namibia Mehr


AfrikanistInnen-Tagung vom 14.-17.5.2008 in Freiburg i.Br. und Basel:

Grenzen und Übergänge - Frontières et Passages - Frontiers and Passages

Erstmals finden sich die Vereinigung von Afrikawissenschaften in Deutschland e.V. (VAD) und die Schweizerische Gesellschaft für Afrikastudien (SGAS) zusammen, um sich im Rahmen einer international angelegten Tagung über aktuelle Entwicklungen und den Stand der Forschung in Afrika auszutauschen. Die binational organisierte Tagung beschäftigt sich mit der ökonomischen, politischen, sozialen, und kulturellen Bedeutung von Grenzen und Übergängen. Sie gliedert sich in folgende thematische Blöcke:

* Umweltwandel: Globale Prozesse, lokale Wirkungen
* Zwischen Zeiten und Räumen: Kulturelle Aushandlungsprozesse
* Passagen und Übergänge: Rekonfigurationen des Sozialen
* Barrieren und Grenzen: Transformationen des Politischen

Das vorläufige Programm (PDF, 250 KB) steht hier zum Download bereit.

Veranstalter: Arnold-Bergstraesser-Institut Freiburg i.Brsg. und Zentrum für Afrikastudien Basel

plakat

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Theater: Yvette Coetzee - KEINE PALMEN. KEINE LÖWEN. KEINE AFFEN. ab 13. März, Forum Freies Theater, Düsseldorf.

No palms

Meine Familie war immer auf der 'Täter'-Seite. Mein Urgroßvater kämpfte im Herero-Krieg. 60 000 Hereros starben. Wie viele davon er umgebracht hat, weiß ich nicht. Mein Großvater war überzeugter Nazi. Meine Eltern und ich profitierten als Weiße von der Apartheid. Ich habe meine afrikanische Heimat verlassen, als ich 24 Jahre alt war.“ Wenn man als Weiße in Afrika geboren wird, wirft das Blättern im Familienalbum viele Fragen auf. Autorin und Schauspielerin Yvette Coetzee macht sich auf die Suche nach Antworten. 1904 kommt ihr Ur-Großvater aus Hamburg in die damalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika (heute Namibia), um als Soldat im Hererokrieg zu kämpfen, der bis 1908 andauert und als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts gilt. Er kauft eine Farm westlich von Windhoek, auf der die Großmutter der Autorin inmitten ihrer schwarzen Farmangestellten heute noch wohnt, ausschließlich Deutsch spricht, deutsches Fernsehen sieht und „ihre“ Kultur, die sie nur durch ihre Eltern kennt, zu bewahren sucht.

Yvette Coetzee selbst wächst in Pretoria, im benachbarten Südafrika unter strikter Rassentrennung auf und erlebt 1994 den Zerfall der Apartheid, wie auch die politischen und sozialen Veränderungen, die darauf folgen. 2001 bricht sie, wie viele ihrer Landsleute auf, um ein eine bessere Zukunft in der „ersten Welt“ zu suchen. Seit sieben Jahren wohnt sie in Berlin und blickt in „No lions. No palm trees. No monkeys.“ von Deutschland aus zurück auf die Vergangenheit ihrer Familie in Afrika.

„Das ist eine kraftvolle und zeitgemäße Inszenierung, die neue Wege für die Entwicklung eines Dialogs zwischen Deutschland und Namibia beschreitet." Prof. Peter Katjavivi, Botschafter Namibias, Berlin

Weitere Termine siehe www.etberlin.de und www.forum-freies-theater.de



"Homestory Deutschland - Schwarze Biografien in Geschichte und Gegenwart" in Heidelberg

Ausstellung und Veranstaltungsreihe, die das Dokumentationszentrum Deutscher Sinti und Roma in Kooperation mit der "Initiative Schwarze Menschen in Deutschland- ISD Bund e.V." vom 1. Februar bis zum 19. März 2008 organisiert. Neben Filmen, Konzerten und Vorträgen steht vor allem die gleichlautende Ausstellung im Mittelpunkt. Programmflyer (pdf).

"Die Existenz und die Beiträge von Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland sind bislang nur unzureichend zur Kenntnis genommen worden. Sowohl in der offiziellen Geschichtsschreibung als auch in öffentlichen Diskursen spielen sie eine Rolle, die von stereotypen rassistischen Wahrnehmungs- und Argumentationsmustern gekennzeichnet ist. Die historischen Wurzeln der darin reproduzierten machtvollen Fremdrepräsentationen liegen in der mangelnden Auseinandersetzung der Mehrheitsgesellschaft mit ihrer eigenen Kolonialgeschichte und entsprechenden Traditionen, die bis heute beinahe ungebrochen weitergegeben werden. Dies prägt in gravierender Weise nicht nur eine Vielzahl normierender Denk- und Handlungsweisen von weißen Deutschen, sondern ebenso die Lebens- und Erfahrungsbezüge von Schwarzen Menschen in diesem Land. Die individuellen und kollektiven Erfahrungen von Alltagsrassismus stellen für Menschen afrikanischer Herkunft daher einen Erfahrungszusammenhang dar,..." Das komplette Konzept als PDF-Datei: Weiter

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Christina Fabricius und Claus Kristen: Auf der Fährte des Löwen - Das Kolonialdenkmal

Vortrag und Diskussion, Montag, 18. Februar, 19:45 Uhr, Speicher der Volkshochschule Haus Alte Waage
in Braunschweig, Eintritt frei

Lange Zeit unbeachtet und doch immer wieder Gegenstand von Diskussionen und
Aktionen steht es im Stadtpark an der Jasperallee: das Braunschweiger
Kolonialdenkmal. Ein Löwe, der mit seiner Pranke die Weltkugel umfasst und
auffordert: "Gedenket unserer Kolonien und der dort gefallenen Kameraden".
Die Referenten geben einen Überblick über die Entstehungsgeschichte dieses
Monuments und die darum geführten Auseinandersetzungen, die von
Gerichtsverfahren über Kundgebungen bis zu SchülerInnenaktionen reichen.
Nicht zuletzt geht es um die Frage, wie wir zukünftig damit umgehen wollen:
Bewahren, verschrotten, verändern? Und darüber hinaus: Ist es nur ein Relikt der
Vergangenheit oder hat es auch eine Bedeutung für Gegenwart und Zukunft?

Friedenszentrum Braunschweig e.V.
friedenszentrum@arcor.de


325 Jahre brandenburgische Landnahme in Westafrika

Veranstaltung am 08.02.2008 ab 16:15 Uhr im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (Potsdam, Am Neuen Markt 9). Die „Projektgruppe 325 Jahre koloniale Landnahme Brandenburgs“ besteht aus Dr. Dr. Ulrich van der Heyden (Berlin), Prof. em. Dr. Walter Hundt (Fichtenwalde), Dr. Jens Klocksin MdL (Kleinmachnow), Andreas Kuhnert MdL (Kloster Lehnin), Uwe Prüfer (VENROB e.V.; Potsdam) und Klaus Selmke (ABC-Brücke; Oranienburg)

Einladung (pdf, 1 Seite) | Programm (pdf, 1 Seite)


wandsbektransformance – die Gegenwart des Kolonialen - Kunst, Geschichte und Gegenwart im öffentlichen Raum

Askari-Reliefs.
Schimmelmannbüste.
„Tansania-Park“...
Koloniale Mythen in der Stadt.
Mapping Wandsbek.

Ausstellung im Kunsthaus Hamburg: 4.3. – 6.4.2008
Ausstellungseröffnung: 3.3.08 18.30 Uhr

umfangreiches Begleitprogramm, weitere Infos auf wandsbektransformance

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HISTORISCHES SEMINAR/ Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte, Prof. Dr. Ulrich Herbert - Gemeinsame Diskussionsveranstaltung mit dem Arnold-Bergstraesser-Institut am 7. Februar 2008, 18-20 Uhr, HS 1015

Deutscher Kolonialismus und Nationalsozialismus –

eine Debatte um Kontinuität und Diskontinuität

mit

  • PD DR. Birthe Kundrus, Hamburger Institut für Sozialforschung
  • Dr. Jürgen Zimmerer, Direktor des Centre for the Study of Genocide and Mass Violence, University of Sheffield
  • und anderen

„Wir nicht, die anderen auch“ – so lautete jahrzehntelang die Haltung, wenn vom deutschen Kolonialismus die Rede war. Das galt auch für die historische Forschung. Im Zuge globalhistorischer Themen, Tendenzen und Theorien hat die Erforschung des deutschen Kolonialismus mittlerweile einen Aufschwung erlebt. Nun steht sogar die These im Raum, der koloniale Krieg in Südwestafrika sei ein Vorläufer des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges im Zweiten Weltkrieg gewesen.

Kontakt: Dr. Jörg Später, joerg.spaeter@geschichte.uni-freiburg.de


Ausstellung und Veranstaltungsreihe in der Werkstatt der Kulturen (Berlin), Donnerstag 17.01.2008 - Sonntag 02.03.2008

Afrikanische Abenteuer - Koloniale Sammelbilder zwischen Trivialität, Rassismus und Exotismus

"Im späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts waren die in vielen Ländern vertriebenen Reklamesammelbilder aus der visuellen Alltags- und Populärkultur nicht wegzudenken. Die damals aufstrebende Werbebranche nutzte besonders auch die dem Kolonialismus und dem Exotismus entlehnten Motive als Blickfang, um bei der Kundschaft die Kauflust zu entfachen oder national-imperialen Stolz zu erzeugen. Das millionenfach unter die Menschen gebrachte Bildgut im Kleinformat reproduzierte so ziemlich alle Stereotypen des Fremden, die im Umlauf waren, weshalb den Kolonialsammelbildchen alles andere als ideologisch-politische Harmlosigkeit zu attestieren ist. Die Legitimation, den »Rest der Welt« zu unterwerfen und aus-zubeuten, dazu leistete die Welt der Sammelbilder ihre Dienste. Wer durch diese Bilderschule des Kolonialismus gegangen war, hatte seine Lektion vom weißen Herrenmenschen gelernt. Gleichwohl manifestiert sich in den Reklamesammelbildern ein eher moderater Rassismus, so dass sich von einem »Kolonialbiedermeier« sprechen lässt."

Veranstaltungsprogramm, Kontakt etc.: Werkstatt der Kulturen, mitveranstaltet von Berlin postkolonial


Deutsche Kolonialgeschichte in Ostafrika: Aurorenlesung aus dem Roman

„Eine Frage der Zeit“

Cover Capus

Alex Capus liest am Montag, 21. Januar 2008, 20.00 Uhr in der Kirchzartener Bücherstube aus seinem neusten Buch:

"Drei Papenburger Ingenieure transportieren für Kaiser Wilhelm ein Dampfschiff in Einzelteilen nach Afrika, um es am Tanganikasee zusammenzubauen. Zu Beginn der Odysee sind die drei Werftarbeiter fasziniert vom kolonialen Charme Deutsch-Ostafrikas, aber dann bricht der Erste Weltkrieg aus. Plötzlich werden Nachbarn zu Feinden und Gegner zu Freunden. In einer aus den Fugen geratenden Welt muss jeder auf seine Art versuchen mit heiler Haut davonzukommen."

Alex Capus, geboren 1961 in Frankreich, studierte Geschichte und Philosophie in Basel und lebt heute als Journalist und Autor in Olten.

Anmeldung und Kartenvorverkauf in der Kirchzartener Bücherstube unter Tel.: 07661 2164, oder per EMail: info@kirchzartener-buecherstube.de. Eintritt 7,-- €.

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Film im Kommunalen Kino im alten Wiehrebahnhof, Urachstr. 40:

THE HALFMOON FILES

Deutschland 2007 | OmU | 87 Min.
Eine vielschichtige audiovisuelle Recherche zur Verflechtung von Politik, Kolonialismus, Wissenschaft und Medien -- ausgehend von Bild- und Tondokumenten indischer und nordafrikanischer Kriegsgefangener aus dem »Halbmondlager« in Wünsdorf bei Berlin zur Zeit des Ersten Weltkrieges. Die Gefangenenlager wurden zunehmend von Wissenschaftlern der >Königlich Preußischen Phonographischen Komission< frequentiert; die »exotischen« Gefangenen wurden zu Forschungsobjekten für Ethnologen, Anthropologen und Sprachwissenschaftler. Man machte Tonaufnahmen, es wurde fotografiert, gefilmt, vermessen, nummeriert, registriert, einsortiert. Die von Schellackplatten abgespielten Stimmen der Internierten geistern nun durch den Film. THE HALFMOON FILES belässt es jedoch nicht bei der Präsentation des Tonmaterials aus dem Lautarchiv der Humboldt-Universität Berlin und bei der Untersuchung seiner Entstehungsbedingungen oder politischen Nutzbarmachung, sondern entlässt es in die Freiheit des Erzählens kleiner Geschichten. Buch, Ton, Schnitt, Produzent: Philip Scheffner

Mi 09.01., 19:30 zu Gast: Regisseur Philip Scheffner | Do 10.01., 21:30 | So 13.01., 17:30

Siehe auch die Film-Website mit weiteren Aufführungsterminen und Infos


Ausstellung und Veranstaltungen zu Kunst und Kolonialismus in Lüneburg:

"Die Teilung der Erde" – Tableaux zu rechtlichen Synopsen der Berliner Afrika-Konferenz, April 2006 bis Ende 2008. In Kooperation mit Dierk Schmidt. Scharnhorststr. 1, D-21335 Lueneburg, Öffnungszeiten: Do 16-20h, Fr-Sa 14-18h, fon +49.4131.677-1210

Teil 1 - Conférence de Berlin, 23.11.07 - 24.1.08, im Kunstraum der Leuphana Universität Lüneburg

Intermezzo - Konzeptuelle Bildüberlegungen
25.1.08 - 31.1.08

Teil 2 - Widerruf, 1.2.08 - 8.2.08, Finissage 8.2.08 um 19h

Lüneburg

"Nach Jahren des Experimentierens mit heutigen Möglichkeiten der schwer vorbelasteten künstlerischen Gattung des Historienbildes und der politischen Traditionslinien moderner Malerei hat sich Dierk Schmidt zuletzt mit der Rolle des Deutschen Reichs in der Geschichte des Kolonialismus beschäftigt. Die deutsche Involvierung in den Kolonialismus und die Massenmorde an der Bevölkerung des damaligen Südwestafrikas verschwand oft hinter den unvergleichlichen Verbrechen, die in späterer Zeit durch deutsche Vernichtungspolitik angerichtet wurden. Dieses Thema ist zurzeit virulent, denn es finden in den europäischen ethnologischen und historischen Museen zahlreiche Reformatierungen der Kolonialismus-Abteilungen statt. Darüber hinaus führen verschiedene Fraktionen in den politischen Geschichtswissenschaften auch öffentlich eine Auseinandersetzung um die Behandlungsweise dieser Kolonialgeschichte." Weiter


Ausstellung: "Von Kapstadt bis Windhoek: 'Hottentotten' oder Khoekhoen? Die Rehabilitierung einer Völkergruppe", 29.11.07 - 27.04.08 im Lindenmuseum Stuttgart; sowie Veranstaltungsreihe "Fokus Kolonialismus"

Nama-Ausstellung 1 Nama-Ausstellung 1


Podiumsdiskussion: "Kolonialverbrecher ehren? Wege zu einem verantwortungsbewußten Umgang mit kolonialistischen Straßennamen", Datum: 27.11.07 (Di.), 19:00 – 21:00 Uhr
Ort: Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4, Tram M4 Am Friedrichshain, Robert Havemann-Saal

Straßennamen dienen der Erinnerung und Würdigung von Personen und Ereignissen. Im Berliner Stadtbild finden sich immer noch affirmative Bezugnahmen auf den deutschen Kolonialismus. Die antidemokratische Ausrichtung der kolonialen Idee erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Straßennamen. In besonders eklatanten Fällen, speziell dort, wo „Kolonialpioniere“ für ihre Rolle bei der gewaltsamen Begründung des deutschen Kolonialreiches geehrt werden oder rassistisch konnotierte Begriffe verwendet werden, sind – nach Meinung der Veranstalter – Umbenennungen, bei anderen Erläuterungen an den Straßenschildern notwendig.

Bei der Veranstaltung wird mit Vertreter/innen aller Fraktionen des Berliner Abgeordnetenhauses darüber diskutiert, wie ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Straßennamen aussehen sollte: Bei welchen Straßen ist eine Umbenennung unumgänglich? Wie kann bei anderen Straßen auf den Zusammenhang mit dem Kolonialismus hingewiesen werden? Wie kann die Landespolitik die Entscheidungsfindung und Umsetzung auf Bezirksebene unterstützen?

Es diskutieren Vertreter/innen der Parteien im Abgeordnetenhaus:

  • Die Linke: Evrim Baba (Entwicklungspolitische Sprecherin)
  • B90/Grüne: Oliver Schruoffeneger (Entwicklungspolitischer Sprecher)
  • SPD: Michael Arndt (Sprecher für Bauen und Wohnen)
  • FDP: Henner Schmidt (Stellvertretender Fraktionsvorsitzender)
  • CDU: Kurt Wansner (Integrationspolitischer Sprecher) (angefr.)
  • Experte: Joshua Kwesi Aikins (Initiative Schwarzer Deutscher, Autor eines Dossiers zum Thema)
  • Moderation: Armin Massing (BER)

Veranstalter: Berliner entwicklungspolitischer Ratschlag (BER) in Kooperation mit Berlin Postkolonial e.V., Werkstatt der Kulturen, Tansania-Network.de

Herero-StrFoto: Henning Hintze

Ausstellung: "Deutschlands Adler im Reich des Drachen - Deutschland und China im Zeitalter des Kolonialismus"

Meckel-Halle der Sparkasse Freiburg, Kaiser-Joseph-Str. 186-190, 28.8. - 17.9.2007, Eintritt frei (siehe auch Pressemitteilung des Bundesarchivs).


Internationales Symposium:

Der Traum vom Paradies?

Das Deutsche Reich in der Südsee

Deutsches Historisches Museum und Universität Bayreuth

12. bis 14. September 2007

Zum Programm | Zur Anmeldung

(beides pdf )

poster

Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche Forschung

Einladung zu einem Luncheon Seminar: Prof. Dr. George Steinmetz, Department of Sociology, University of Michigan, Ann Arbor

Theorizing the Colonial State in German Southwest Africa, Qingdao, and Samoa.

Drei Arten, am Kolonialismus zu leiden.

Montag, 2. Juli 2007, 13 Uhr im Arnold-Bergstraesser-Institut, D-79110 Freiburg, Windausstraße 16, Tel.: 0761-88878-0 | Fax.: 0761-88878-78; e-mail: abifr@abi.uni-freiburg.de | ABI-Website

siehe auch G. Steinmetz in der Zeitschrift Peripherie: Von der 'Eingeborenenpolitik' zur Vernichtungsstrategie: Deutsch-Südwestafrika, 1904(*) bei Linksnet


20.06.2007 - Vortrags- und Diskussionsveranstaltung von freiburg-postkolonial im Kommunalen Kino Freiburg:

Kulturerbe des Kolonialismus - Wie es nach Deutschland kam und wie man heute damit umgeht Mehr


Das Frankreich-Zentrum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg veranstaltet ab April 2007 in Kooperation mit dem Historischen Seminar und dem Romanischen Seminar die Vortragsreihe:

Koloniale Vergangenheiten - (post)imperiale Gegenwart

Die folgende Ankündigung ist der Website des Frankreich-Zentrums entnommen:

Während in den USA die Diskussion über den Postkolonialismus schon seit vielen Jahren nicht nur den politischen Diskurs, sondern unter dem von Edward Said geprägten Begriff der "postcolonial studies" auch spezifische Fragestellungen in den Geistes- und Kulturwissenschaften prägt, fand die Auseinandersetzung der europäischen Länder mit ihrer kolonialen Vergangenheit nur in eingeschränktem Umfang statt. Die Vortragsreihe "Koloniale Vergangenheiten - (post)imperiale Gegenwarten" möchte daher den Blick eröffnen auf die Besonderheit der kolonialen Vergangenheiten einzelner europäischer Länder, deren Konsequenzen für ihre gegenwärtigen Gesellschaften und ihre aktuellen politischen Zielsetzungen in einer Zeit, die als "postimperial" bezeichnet werden könnte.

In zunächst fünf Vorträgen im Sommersemester 2007 sollen die grundsätzlichen Unterschiede der europäischen Kolonialgeschichten sowie der politischen und historiographischen Strategien im Umgang der ehemaligen Kolonialstaaten mit ihren imperialen Vergangenheiten untersucht werden. Auf einen einführenden Vortrag von Prof. em. Dr. Wolfgang Reinhard (Freiburg/Erfurt) folgen Veranstaltungen zur Kolonialgeschichte Spaniens (Prof. Dr. Walther L. Bernecker, Erlangen-Nürnberg), Deutschlands (PD Dr. Dirk Van Laak, Jena), Großbritanniens und Frankreichs (Dr. Stephan Malinowski, Berlin) sowie zur Dekolonisation (Prof. Dr. Jörn Leonhard, Freiburg). Im Wintersemester 2007/08 wird die Reihe mit Einzelvorträgen zu spezifischen Phänomenen der Kolonialgeschichte fortgeführt und soll dann in ein Kolloquium münden.

Donnerstag, 14. Juni 2007, 20 Uhr c.t.

PD Dr. Dirk Van Laak, Historisches Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena:

Im Tropenfieber. Deutschlands afrikanische Kolonien zwischen kollektivem Verlangen und Vergessen

Einführung: Prof. Dr. Stefan Pfänder
Raum: HS 3044

Deutschlands Kolonialzeit war relativ kurz (1884 - 1914/18) und wurde später als Intermezzo abgetan. Doch waren die Deutschen nicht nur ebenso engagierte Kolonisatoren wie ihre imperialen Konkurrenten. Die Erfahrungen als Kolonialmacht schlugen sich auf vielfältige Weise in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts nieder.

Dr. Dirk van Laak, geb. 1961, ist Privatdozent und Oberassistent am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Jüngste Veröffentlichungen: „Imperiale Infrastruktur. Deutsche Planungen für eine Erschließung Afrikas 1880 bis 1960“ (2004), „Über alles in der Welt. Deutscher Imperialismus im 19. und 20. Jahrhundert“ (2005)

Donnerstag, 21. Juni 2007, 20 Uhr c.t.
Dr. Stephan Malinowski, Juniorprofessur Neuere und Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin:
Loosing an Empire – "Entwicklungshilfe" als Fortsetzung kolonialer Hegemonie? Großbritannien und Frankreich im Vergleich (1940er-1960er Jahre)

Einführung: Prof. Dr. Jörn Leonhard
Raum: HS 3044

Dr. Stephan Malinowski ist wissenschaftlicher Assistent für Neuere Geschichte am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin. Derzeit vertritt er die Juniorprofessur am Institut für Neuere und Neueste Geschichte an der Humboldt-Universität Berlin. Seine Arbeitsgebiete umfassen u.a. die deutsche und westeuropäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, die deutsch-französischen Beziehungen, Europäische
Kolonialgeschichte, Dekolonisation und ihre Rückwirkungen auf Europa. Derzeit arbeitet er innerhalb des Forschungsprojekts „Fighting backwardness“ zum Thema der späten Kolonialkriege und zur frühen europäischen ‚Entwicklungshilfe’ in Afrika (1950er/60er Jahre). Veröffentlichungen: „Vom König zum Führer. Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS-Staat“ (2004)

Donnerstag, 19. Juli 2007, 20 Uhr c.t.
Prof. Dr. Jörn Leonhard, Lehrstuhl für Geschichte des Romanischen Westeuropa, Universität Freiburg:
Die longue durée des Abschieds: Dekolonisierung in Frankreich und Großbritannien als Krisengeschichte der Nachkriegsphase

Einführung: Prof. Dr. Rolf G. Renner
Raum: HS 3044

Der Vortrag wird sich mit den unterschiedlichen Erfahrungen in Frankreich und Großbritannien und den langfristigen Konsequenzen für das politische Selbstverständnis und die Europapolitik in beiden Ländern beschäftigen. Ausgangspunkt ist der nach 1945 schnell deutlich werdende Status beider Länder als "prekäre Siegermacht" mit überkommenen Großmachtansprüchen und imperialen Traditionen einerseits und zunehmend eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten vor dem Hintergrund des Kalten Krieges andererseits. Das zeigte für Frankreich und Großbritannien zumal die Suez-Krise 1956. Aber bereits zuvor und zugespitzt seitdem zeigten sich entscheidende Unterschiede im Ausmaß der Gewalt und der Verflechtung zwischen der Dekolonisation und der Innenpolitik der Metropolen. Für die Krise der IV. Republik wurde die Algerienkrise zum Katalysator. Die Erfahrungen der 1950er und 60er Jahre stehen im Zentrum der Analyse, wobei ein Ausblick nach dem langfristigen Erbe der Dekolonisation für beide Länder fragt.

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Begleitprogramm zum freiburger film forum 2007: Ausstellung "Kingsely - Tagebuch eines illegalen Einwanderers", Vortrag "ILLEGALE MIGRATION" und Lesungen "Schreibweisen der Migration" Mehr (pdf)
"Afrika gestern heute und morgen“ lautet der Titel einer Veranstaltungsreihe, die die Geographie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg gemeinsam mit der UNICEF durchführt.

Im Sommersemester 2007 jeden Donnerstag von 18-20 Uhr im Großen Hörsaal der PH

zum Programm (pdf)


Filmabend „Cracks in the Mask“ - Risse in der Maske
Montag, 30.10.06, 20 Uhr - Kommunales Kino im alten Wiehrebahnhof, Urachstr. 40, Freiburg

Um breitere Teile der Öffentlichkeit für die Bedeutung des anhaltenden Verlustes von Kulturgütern vor allem für Länder des Südens zu sensibilisieren, zeigt das informationszentrum 3. welt (iz3w) in Kooperation mit der CulturCooperation Hamburg das 'creative documentary' „Cracks in the Mask“ von Frances Calvert.

Der Film: Ephraim Bani, Kulturgelehrter der Torres Strait Inseln im Pazifik, reist mit seiner Frau nach Europa, um in den ethnografischen Museen das kulturelle Erbe seines Volkes zu aufzusuchen. Dort findet er die einzigartigen Schildpatt-Masken, die seine Vorfahren anfertigten, als Ausstellungsstücke und Kistenhüter vor. Nachdem 100 Jahre zuvor in einer Welle von kolonialen Expeditionen ein Großteil bedeutender Kulturgüter außer Landes gebracht wurden, ist keine der Masken mehr auf den Inseln. Er forscht nach ihnen und erfährt dabei gleichzeitig die Haltung der Wissenschaftler in den Museen. Mit seiner Suche nach den verloren gegangenen Schildpattmasken seiner Kultur hält er uns einen Spiegel vor. So stellt der Film die wichtige und ungelöste Frage nach dem Umgang mit fremdem Kulturgut und zeigt, dass die dicksten Masken Risse bekommen, wenn ein Angehöriger ihres Volkes das Museum betritt. (1997, 57 Min. OmU)

Ephraim Bani Strait Maske

Bei der Aufführung des Films wird neben einer Vertreterin der CulturCooperation auch der Ethnologe und Museumspädagoge Volker Harms anwesend sein, um mit dem Publikum zu diskutieren. Volker Harms ist einer der wenigen Wissenschaftler in Deutschland, der sich mit dem Thema Beutekunst und Völkerkundemuseen befasst hat. Im Anschluss an den Film wird die CulturCooperation auch die Kampagne „Nofretete geht auf Reisen“ vorstellen, die beispielhaft zeigt, wie faire politische Lösungen für strittige Rückgabeforderungen aussehen können. Elektronischer Flyer der CulturCooperation: weitere Aufführungs- und Veranstaltungsorte in anderen Städten.

Siehe zum Thema auf freiburg-postkolonial.de: Tanja Berger: Räuber, Retter und Gelehrte - Die Debatte um die Rückgabe geraubter Kulturgüter (2001), Zum Text


LIVINGSTONES ERBEN

Regie: Steffen Schülein, Martina Backes | Kamera: Oliver Klein | Schnitt: Thomas Cernay
| Deutschland 2006 | OmU | 80 Min. | Kommunales Kino im alten Wiehrebahnhof, Urachstr. 40| Mo 25.09.06, 20:00 Uhr

Ein Dokumentarfilm über die lokalen Beschäftigten im Abenteuertourismus am Sambesi und ihre Sicht auf die postkolonialen Verhältnisse an den Victoria-Fällen, 150 Jahre nach ihrer »Entdeckung« durch den Missionar und Abenteurer Dr. David Livingstone. Der Film nimmt den Zuschauer mit auf eine dreitägige Reise zu verschiedenen Orten und Aktivitäten bei den Victoria-Fällen und zeigt Bilder von Wildwasser-Rafting, Bungeejumping, Hotelpools und Sunset-Cruise. Thema des Films sind das Verhältnis zwischen den lokal Beschäftigten und den TouristInnen, ihre meist stereotypen Vorstellungen vom »wirklichen Afrika« und die wirtschaftlichen Probleme Livingstones, dem touristischen Zentrum Sambias, das zu den zehn ärmsten Ländern der Welt zählt.Steffen Schülein wird bei der Vorführung und dem anschließenden Filmgespräch anwesend sein und über das Projekt berichten. Mehr | Siehe auch: FernWeh-Neuerscheining (iz3w-website): "Fenster zur Parallelwelt - Reisebilder und Fernwehgeschichten" (über Exotik, Begegnung, koloniales und postkoloniales Reisen u.v.m.) Mehr


Aus der Themenreihe: "Fenster zur Völkerkundesammlung" der Abteilung Völkerkunde des Adelhausermuseums Freiburg: Die Maori Neuseelands / Aotearoas, 17.08. - 17.09.2006

"Vor etwa 600 Jahren besiedelten die Maori, von Zentralpolynesien kommend, Neuseeland, das sie heute Aotearoa, das "Land der langen, weißen Wolke" nennen. In der Ausstellung und in den Museumsgesprächen mit Margarete Brüll wird es um die reiche Kultur der Maori gehen, die ihren Ausdruck in den ästhetischen Objekten des Alltags, der Kriegsführung und der Ahnenverehrung findet. Aber auch die wechselvolle Begegnung mit den Pakeha, den europäischen Siedlern Neuseelands seit dem 19. Jahrhundert bis heute, ist Thema der Ausstellung und der Museumsgespräche."

Museumsgespräche "Blick durchs Fenster" mit Margarete Brüll:
Do, 17.08.2006, 15.00 Uhr | So, 03.09.2006, 14.00 Uhr | So, 10.09.2006, 14.00 Uhr | So, 17.09.2006, 14.00 Uhr

Informationsnachmittag im Adelhausermuseum mit verschiedenen Vorträgen zur Geschichte,
der politischen und kulturellen Situation der Mongolei
, Sa, 02.09.2006, von 15.00 bis 19.00 Uhr


Interdisziplinäre Konferenz: War, Genocide and Memory. German Colonialism and National Identity. University of Sheffield, 11.-13. September 2006.

"For almost sixty years, since the end of World War II, the German public had forgotten about its colonial empire. Whereas other European powers experienced the traumatic violence of decolonisation, Germans believed that they had nothing to do with the colonial exploitation of large parts of Africa, Asia or South America. They were innocent - so many believed - of the devastations brought about by European colonialism and could therefore engage with the new postcolonial world without the dark shadow of a colonial past. Some observers have termed this 'colonial amnesia'. (...) The conference will address Germany's biased and troubled relationship with its colonial past over the course of two centuries. As postcolonial studies have shown, colonial engagement neither started nor ended with formal colonial rule. Thus we will have papers dealing with numerous aspects of the encounters of Germany and Germans with imagined or real colonial empires, from the mid nineteenth century to the present day. Papers addressing the problems from a transnational or comparative perspective, papers dealing with the landscapes of memory in the former German colonies, and papers offering literary and other cultural-historical perspectives are also included. The contributors are practitioners in a diversity of disciplines."

Zur Website der University of Sheffield: Veranstaltungsprogramm, Anmeldemöglichkeit etc.


Veranstaltungsreihe von Theater Freiburg und E-Werk "Fremdsein im Fokus" mit provokanten Titeln:

FREMDSEIN IM FOKUS | 13. Mai – 22. Juni 2006
Frühling rollen? Gast arbeiten? Neger küssen?

DER KAMPF DES NEGERS UND DER HUNDE | So 14.5. / Do 18.5. / Fr 19.5. / Sa 20.5. / So 21.5. / Fr 26.5. / Sa 27.5. / So 28.5. / Fr 2.6 / Sa 3.6. jeweils 20.00h
von Bernard-Marie Koltès
actors gang

"Am 20. Mai wird "Les Nègres" von Michaël Levinas am Theater Freiburg zum ersten Mal in Deutschland aufgeführt. Die Oper basiert auf einem Schauspiel von Jean Genet und thematisiert die Vorurteile und Urängste gegenüber Fremden in der Gesellschaft."


Ausstellung des Historischen Seminars der Universität Basel vom 31.05.2006-09.07.2006:

"Plakate im Kampf" - Bilder und Öffentlichkeit der Befreiungsgeschichte Namibias (Website Deutsch und Englisch)

Eröffnung der Ausstellung am Dienstag, 30. Mai 2006, 18 Uhr. Ort: Basler Afrika Bibliographien (BAB), Klosterberg 23, 4051 Basel. Öffnungszeiten: Mi-So 13-18 Uhr. Siehe auch Rezension des BAB-Buches "African Posters"

Afrika-Plakat Namibia-Revolution


Veranstaltungsreihe (Post-)Koloniale Reisebilder - Die Konstruktion des Fremden in Geschichte und Gegenwart

Ort: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, KG I, HS 1015. Wintersemester 2005/06, jeweils 20.15 Uhr

reise

Flyer zu den Veranstaltungen mit weiteren Informationen als pdf-Download


„Die Sammlung Prinz Johann Georg von Sachsen – Der Prinz in der Wüste“ vom 29.11.2005 - 29.01.2006 in der Universitätsbibliothek Freiburg. Ausstellungsbesprechung.

Plakat


„Aus Namaland und Kalahari...“ Studioausstellung mit historischen Fotografien des Kolonialoffiziers Kurd Schwabe, Adelhausermuseum 08.05.2002 – 13.10.2002. Besprechung


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