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Dokumentation:

"Über den Wert der Kolonien" (Südwestafrika), ev. Missionsfeier in Freiburg, Kosten der Kolonien

Freiburger Zeitung, 11.01.1907, 1. Blatt, 1. Seite

"Über den Wert der Kolonien schreibt die Nordd. Allg. Ztg.: Bei der South-Westafrica Company, die seiner Zeit mit deutschem und englischem Kapital zur Exploitierung einer Minenkonzession in Südwestafrika gegründet worden war, führte der Vorsitzende der Gesellschaft bei der Besprechung der Otaviminen u.a. aus: Von Kupfer- und Bleigruben wurde zuerst die Otavigrube entdeckt, die wertvoll und abbauwürdig ist. Später ging die Tramachorine [?] auf, die nach den neuesten Ausschlüssen für die nächsten neun Jahre ausreichende Erze von 120 Tonnen täglich produzieren kann. Die Otavikompagnie wird 890 000 Pfund Sterling per Jahr verteilen können. Wir werden unser Portefeuille in Otavi unangetastet erhalten und bedauern nur, daß es nicht größer ist, da wir sehr gute Dividenden bekommen müssten.

Unser Hauptbesitz liegt im Norden und Zentrum, und daher viele hundert Meilen vom Kriegsschauplatz, obwohl wir auch dort Besitz haben, der Bedeutung für Bergbau- und Agrikulturzwecke hat. Die Agrarverhältnisse und Aussichten sind dort ebenso gut, wenn nicht besser als in den angrenzenden Teilen der Kapkolonien. Um diese Werte der Kultur zu nähern, sind aber Bahnen nötig. Sobald wir können, werden wir Eisenbahnbauten in jeder Hinsicht unterstützen. England hat für koloniale Zwecke im Anfang große Vorausgaben gehabt, die sich bekanntlich glänzend rentieren und Deutschland wird das selbe tun, denn es gibt keinen Grund, weshalb die deutschen Kolonien sich nicht ebenso erschließen lassen sollen. Dazu ist Kapital und viel ernste Arbeit nötig… Die Nordd. Allg. Ztg. schließt: Hier sagt ein Engländer klar und deutlich, die landwirtschaftlichen und bergbaulichen Erwerbsquellen von Südwestafrika seien von ungeheurem Werte. Wenn an der Exploitierung dieser Reichtümer neben deutschem auch englisches Kapital Anteil hat, so kommt es daher, weil Engländer den Wert der deutschen Kolonien früher und schneller begriffen haben, als die Mehrzahl der Deutschen."

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Freiburger Zeitung, 11.01.1907, 1. Blatt, 2. Seite

"Missionsfeier. Deutsch-Ostafrika, wo im Jahre 1886 die evangelisch-lutherische Mission, die im vorigen Jahre das 200jährige Jubiläum ihrer Arbeit in Indien feierte, ihre Tätigkeit begonnen hat, ist das Arbeitsgebiet, daß, wie uns mitgeteilt wird, der Direktor, derselben, der Herr Dr. theol. v. Schwarz – Leipzig, in der Misionsfeier zu schildern gedenkt, die am nächsten Sonntag, 18. Januar, vorm. 10 Uhr, in der evangelisch-lutherischen Kirche (Stadtstraße) gehalten werden soll. Da gegenwärtig die Kolonien unseres Vaterlandes im Vordergrunde des Interesses stehen, werden diese Mitteilungen aus berufenem Munde auch weiteren Kreisen unserer Stadt willkommen sein."

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Freiburger Zeitung, 11.01.1907, 1. Blatt, 3. Seite

"Die Kosten der Kolonien. Berlin, 10. Januar. Die Norddeutsche Allgemeine Ztg. bringt zum Wahlkampf unter der Überschrift: Was haben uns unsere Kolonien bisher gekostet? eine ausführliche Uebersicht der Reichszuschüsse für unsere Kolonien. Danach betragen die bisherigen Zuschüsse für die Schutzgebiete für 22 Jahre, das heißt bis zum 31. März 1906 645 Millionen. Die direkten Ausgaben für Kosten der Stationäre der Kostverwaltung und der Dampf…[??] belaufen sich auf 81 400 000 Mark. Die Belassung der letzteren Summe auf der Rechnung ist aber vorläufig, da die Opfer für die Dampfersubventionen und für die Marine, die den größten Teil der Summe ausmachen, auch anderen handelspolitischen Zwecken dienen.

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