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Deutscher Kolonialkongreß im Reichstag, parlamentarische Kolonialstudienfahrt auf Rückreise, Militärmeldungen aus DSWA und DOA

Freiburger Zeitung, Nr. 215 vom 14.09.1905, 1. Blatt, 1. Seite

Der deutsche Kolonialkongreß

wird vom 4. bis zum 8. Oktober in dem Gebäude des deutschen Reichstages tagen.

Buea (Kamerun), 12. September. Die auf der parlamentarischen Studienfahrt begriffenen Reichstagsabgeordneten haben gestern die Rückreise angetreten. An allen Orten, die sie besichtigten, in Viktoria, Buea, Bibundi, Kribi, Longli, Duala, Edea und Jabasei wurde ihnen jede Möglichkeit sich zu informieren, geboten.


Scan der Originalseite auf dem Server der UB-Freiburg

Freiburger Zeitung, Nr. 215, 14.09.1905, 1. Blatt, 2. Seite

Deutsch-Afrika.

Südwest-Afrika.

Amtlich wird gemeldet: Teilen der Abteilung Meister gelang es, südlich von Gorab und westlich von Baris Hottentottenbanden zu schlagen. Der Feind zog sich durch die Gebirgsschluchten westlich von Zaris zurück und vereinigte sich dort mit den übrigen vor unseren Truppen zurückgehenden Hottentotten- und Hererobanden. Ihre Stärke wird auf etwa 300 Gewehre geschätzt. Da die Gegend sehr wasserarm ist, müssen zunächst größere Wasserkolonnen herangezogen werden. Sowie dies geschehen ist, wird Major Meister auf der Linie Zaris-Nam zum Angriff vorgehen. Die Wasserstellen am Westrande des nördlichen Zarisgebirges an der Linie Lessrim-Zaris und der Eingang zur Nam-Schlucht sind von unseren Truppen besetzt. Die bisherige Abteilung v. Estorff unter Hauptmann Moraht (2 Kompagnien und 2 Geschütze) bleibt an der Linie Großfontain-Kleinfontain-Chamharusb-Revier unter Besetzung sämtlicher Wasserstellen an der Linie Zaris-Heitamas-Blutpnetz, um durch vorgeschobene Positionierungen nach Osten zurückdrängende Banden abzufangen. Die Abteilung v. Koppy hat das Tirasgebirge und die Aruabberge vom Feinde gesäubert und bleibt vorläufig in der Gegend der Sinclair-Minen. Major v. Estorff ist mit der Säuberung des östlichen Namalandes, in dem sich mehrfach kleinere Abteilungen Witbois gezeigt haben, beauftragt worden.

Ost-Afrika
Nach einem Telegramm des Gouverneurs Grafen Götzen vom 12. September sind in den Südbezirken verschiedene Trupps von Aufständischen ohne Verluste auf unserer Seite geschlagen. Die Nordbezirke sind ruhig. Mpapu hat den Ausbruch von Unruhen im südlichen Teil des Stationsbezirks gemeldet. Von Iringa und Mahenga liegen keine Nachrichten vor. Gerüchtweise verlautet, daß Teile der Besatzung von Mahenga die Aufständischen geschlagen haben. Hauptmann Richter hat über Kapstadt ein am 3. September stattgehabtes siegreiches Gefecht bei Schabruma gemeldet, in dem auf unserer Seite ein Askari gefallen ist. Die Arbeiten an der Eisenbahnlinie Dar-es-Salaam nehmen einen ruhigen Fortgang.


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