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Empfang der südwestafrikanischen Siedler-Delegation beim Kaiser

Freiburger Zeitung, 13.08.1904, 1. Blatt, 1. Seite

Allgemeine Umschau. Über den Empfang der Ansiedler-Abordnung aus Deutsch-Südwestafrika bei dem Kaiser meldet der Berl. Lokalanz.: Der Monarch reichte allen die Hand und nahm aus dem Munde Erdmanns, des Sprechers der Abordnung, die Wünsche der Farmer entgegen. Der Kaiser ging die Darlegungen des Sprechers Punkt für Punkt durch. Aus der Entgegnung des Kaisers glaubten die Herren die bestimmte Hoffnung schöpfen zu dürfen, dass ihre Wünsche beim Kaiser dieselbe sympathische Aufnahme fanden, der sie in Regierungskreisen bereits begegneten. Der Kaiser verabschiedete sich nach dem halbstündigen Empfange freundlich von der Abordnung und wünschte allen glückliche Heimfahrt. (Vgl. Neuestes.)

Politische Tagesschau. Berlin, 11. August. Der Kaiser hatte vormittags eine Konferenz mit dem aus Norderney hier eingetroffenen Reichskanzler, empfing mittags die südwestafrikanischen Ansiedler (vgl. Umschau) in Anwesenheit des Reichskanzlers und später den Erbgroßherzog von Mecklenburg-Strelitz zur Notifikation des Regierungsantritts des Großherzogs.
(…)
Berlin, 11. August. (Amtlich.) Reiter Emil Schumann von der Maschinengewehrabteilung, geboren am 18. August 1880 in Basel, früher Dragoner im Regiment König (2. Württembergisches) Nr. 26 ist am 8. August in Otjocondu am Typhus gestorben.


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Freiburger Zeitung, 13.08.1904, 1. Blatt, 3. Seite

Neuestes und Telegramme. Berlin, 12. August. Gestern nachmittag wurde die Ansiedler-Abordnung vom Kaiser im Beisein des Reichskanzlers empfangen. Der Kaiser hielt eine längere Ansprache, in der er ausführte: Was die Entschädigungsfrage betreffe, so stehe er an der Spitze eines konstitutionellen Staatswesens, wo diese Frage verfassungsgemäß Sache der Legislative sei. Der Reichskanzler werde aber im vollen Einvernehmen mit ihm sich bemühen, vom Reichstage weitere Mittel zur Entschädigung zu erlangen. Er würde einen Fortzug der Ansiedler aus der Kolonie sehr bedauern. Er werde alles tun, was in seiner Macht stehe, um den Ansiedlern zu ihrem Recht zu verhelfen.


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