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Über die Flucht der Hereros von Waterberg nach Südosten und die deutsche Verfolgung

Freiburger Zeitung, 08.09.1904, 1. Blatt, 1. Seite

Zum Aufstand in Deutsch-Südwestafrika. Die letzten aus Deutsch-Südwestafrika eingegangenen Meldungen erläutert die Nordd. Allg. Ztg. indem sie schreibt:

Der am 3. d. Mts. eingelaufene Bericht des Generalleutnants v. Trotha ergänzt in willkommener Weise die bisher bekannt gewordenen Angaben über die Stellung der von Waterberg nach Südosten geflohenen Hereros: im Norden sind Otjumpepemba und das östlich davon gelegene Okosondusu bereits spätestens am 1. d. M. von der Hauptschar der Hereros verlassen worden, da Hauptmann Ritter (2. Kompagnie des 1. Regiments) bereits an diesem Tage dort Hereros gefangen bezw. Vieh gefunden hat. Daß östlich von Okosondusu Hereros nord- oder nordostwärts entkommen seien, ist wohl nicht anzunehmen, da das Telegramm sagt, es sei nicht möglich, über das nordöstlich von Okosondusu gelegene Otjomboja-Kutuse nach dem am nördlichen Nebenfluß des Eiseb gelegenen Otjosondjou zu kommen u. feststellt, daß östlich von der Linie Otjosondjou-Epata (am Eiseb) kein Wasser mehr vorhanden ist. Nach Süden zu hatten am Tage der Absendung des Telegramms die Hereros die Linie Karidong-Oparakane noch nicht überschritten. Als der nördlichste Punkt ihrer Stellung wird Otjomaso angegeben, wo der Häuptling Salatiel mit sehr viel Vieh stehen soll. Weiter südlich in der Gegend der Orte Okahandja, Okowindombo und Otjimbinde vermutet man Samuel Maharero mit Tjetjo und Michael, so daß wohl nicht anzunehmen ist, daß die Hereros ostwärts ziehend den Eiseb überschritten haben.

Das Telegramm läßt ferner das Fortschreiten der Bewegungen der einzelnen Truppenabteilungen nu neuerlicher Umkreisung der Hereros verfolgen. Major v. Estorff, der von Ombujo-Ratanga südwärts vormarschiert ist, hat Okosondusu erreicht und rückt bereits gegen Otjomaso vor. Bekanntlich sollte die unter seinem Befehlstehende zweite Kompanie (Hauptmann Ritter) mit den Bastards als linke Seitenabteilung nach Otjosondjou gehen. Sie wird wohl die Unpassierbarkeit des Weges über Otjombja-Kutuse festgestellt haben. Oberleutnant Volkmann, der von Otawi über Osondema am Omuvamba-u-Omatako anrückend sich inzwischen mit Major v. Estorff vereinigt hat, geht rechts von diesem auf Okamatangara vor. Die Abteilung Reitzenstein hat Otjekongo erreicht, das nur eta 25 Kilometer westlich von der Stellung der Hereros bei Okahandja liegt und zieht nordwestlich von dieser gegen Okamea-Pehi, also gegen die von den Hereros besetzte Linie Otjomaso-Okowindombo. Die Abteilung des Majors Meister rückte von Otjosondu, das schon vom Hauptquartier erreicht ist über Outs vom Südosten gegen Okahandja vor, während v. Wahlen-Inergaß, bei dem sich Oberst Deimling befindet, im Süden von Okahandja vorgeht. Letztere Abteilung war bereits 10 Kilometer östlich über Karidona hinaus bis Gonbahemne vorgedrungen und hat damit wohl den von Okahandja südwärts längs eines Quellarms des Eiseb ziehenden Weg verlegt. Diese Abteilung hat nicht nur die Aufgabe sich [Fortsetzung auf nächster Seite]

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Freiburger Zeitung, 08.09.1904, 1. Blatt, 2. Seite

nordwärts wendend gegen die Hereros vorzugehen, sondern auch weiter nach Osten gegen Epukiro aufzuklären, gegen welchen Ort die Abteilung Heydebreck, die am 27. Aug. Windhuk verlassen hat, mit beschleunigtem Marsch vorgeht, um das Epukirotal abzusperren.


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