logo

Presse-Dokumentation:

Italienische Meinungen über "30 Jahre deutscher Kolonisation"

Freiburger Zeitung, 16.10.1937, Morgenausgabe, S. 1.

Dreißig Jahre deutscher Kolonisation. Ein Denkmal menschlichen Könnens. Rom, 15. Okt. (DRB.)

Der deutsche Kolonialanspruch, der in Italien größtem Verständnis begegnet und dessen Berechtigung die italienische Presse immer wieder unterstreicht, ist, wie die führende Kolonialzeitschrift „Azione Coloniale“ in einem bemerkenswerten Leitartikel betont, nicht einmal so sehr ein Problem der Revision der Verträge.

Man müsse vielmehr einfach der tatsächlichen Lage Rechnung tragen und dem „schaffenden deutschen Volk“, das der Erde alles nur Mögliche abringe und durch die Genialität seiner Technik das zu ersetzen suche, was ihm durch den Raubzug von Versailles entrissen wurde, Gebiete zurückgeben, die sich für eine friedliche wirtschaftliche Expansion, zur Schaffung von Handelsniederlassungen und als Absatzmärkte der Erzeugnisse deutschen Fleißes eignen, außerdem aber die Versorgung des Mutterlandes mit lebenswichtigen Rohstoffen sicherstellen. „Die Tatsache“, so heißt es wörtlich, „daß der Führer diese Frage aufgeworfen hat, bedeutet, daß sie auch gelöst werden wird.“

Darüber könne kein Zweifel bestehen, obwohl es sich dabei um ein delikates Problem handle und viel Takt, Ruhe, Wachsamkeit und Entschlossenheit nötig sei, um das Glück im rechten Augenblick beim Schopfe zu packen. Die begeisterte, einmütige und bewußte Zustimmung des deutschen Volkes gebe dem Führer die Gewißheit, in jedem beliebigen Augenblick den Willen des gesamten deutschen Volkes kundzutun.

Das führende Kolonialblatt erklärt sodann, daß man auch heute noch beim Besuch früherer deutscher Kolonien unverkennbare und unauslöschliche Spuren der deutschen Kolonisationsarbeit feststellen könne. In allen einstigen Schutzgebieten des Reiches habe deutsches Schaffen und deutsche Kulturarbeit sich in so starkem Maße ausgewirkt, daß die 30 Jahre deutscher Kolonisation ein Denkmal menschlichen Könnens darstelle.

Nur die organisierte Schuldlüge von Versailles mit ihren phantastischen Erfindungen sei als Rechtfertigung für den an Deutschland begangenen Raub angeführt worden. Dieses schamlose Lügengebäude sei aber schon längst zusammengebrochen, und ebensowenig könne man die bewußt ausgestreuten Lügenmärchen einer absurden „kolonialen Unwürdigkeit“ Deutschlands ins Feld führen, da diese längst einwandfrei widerlegt worden seien.

Diese These der deutschen Kolonialunwürdigkeit habe heute keine Geltung mehr, was den Gegnern Deutschlands jede Rechtfertigung aus der Hand schlage. Obwohl damit der endgültige Sieg noch nicht errungen sei, so bedeute diese Tatsache, daß der deutsche Anspruch zu Recht besteht und moralisch nicht bestritten werden könne.

Ein Schritt vorwärts, den Italien gerade im jetzigen Augenblick – in dem das Echo der Begegnung der beiden Führer noch in allen Herzen lebendig ist – freudig begrüßen könne.


Scan der ganzen Originalseite auf dem Server der UB-Freiburg

Zur Übersicht 1937 der Pressedokumentation | nach oben