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Der Schutztruppenangehörige

Gustav Hanser

Der Gefreite Gustav Hanser aus dem badischen Mengen war beim Infanterie-Regiment 142 in Mühlhausen stationiert, bevor er im Frühjahr 1904 in die "Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika" eintrat. Er nam an dem genozidalen Feldzug unter Führung des Generals Lothar von Trotha gegen die aufständischen Hereros teil, der seinen traurigen Höhepunkt im August 1904 in der Schlacht am Waterberg und der mörderischen Vertreibung der überlebenden Hereros in die wasserlose Omaheke-Wüste bzw. der Abriegelung derselben fand.

Hanser, der an der Schlacht und der anschließenden Verfolgung beteiligt war, verstarb am 07.12.1904 an einer Typhuserkrankung im Lazarett Otjimbinde. Die Freiburger Zeitung setzte ihm und dem Feldzug ein verherrlichendes Denkmal in einem Artikel, in dem ausführlich ein Brief des Oberstleutnants Gräff an die Angehörigen wiedergegeben wurde. Gräff war der Führer von Hansers ehemaliger Kompagnie. Die Freiburger Zeitung schloß ihre Ausführungen wie folgt: "Wir freuen uns aufrichtig über die hohe Anerkennung, die damit dem Verstorbenen zuteil geworden ist, umso mehr als er in edler Bescheidenheit in seinen Briefen sich niemals gerühmt hat, und seine Angehörigen finden darin neuen kräftigenden Trost. - Er war ein braver Soldat und starb für das Vaterland; Ehre seinem Andenken!" (Freiburger Zeitung vom 22.08.1905, siehe Dokumentation des ganzen Artikels: mehr).

So erfüllte die Presse ihre koloniale Unterstützungsfunktion an der 'Heimatfront', als sich neben dem anhaltenden Krieg in Südwestafrika die Aufstände in Deutsch-Ostafrika ausbreiteten und die Kolonialherrschaft auch dort Nachschub erforderte. HW